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DS082 - Die indische Verschwörung

DS082 - Die indische Verschwörung

Titel: DS082 - Die indische Verschwörung
Autoren: Kenneth Robeson
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war dicklich, mit einem freundlichen, aufgedunsenen Kindergesicht.
    Die Frau lag in einem ziemlich kahlen, makellos sauberen Raum. Ihr Bett stand auf hohen Beinen. Von Zeit zu Zeit rührte sie sich. Die Männer schienen ihr ein Stimulans gegeben zu haben, um sie zum Sprechen zubringen. Sie beugten sich über sie, als sich ihre Lippen bewegten.
    »Doc Savage.« Nur diese zwei Wörter waren verständlich, und einen Moment darauf sagte sie sie noch einmal. »Doc Savage.«
    Der kleine grauhaarige Mann richtete sich auf.
    »Haben Sie nach ihm geschickt?« fragte er den anderen.
    Der Dicke nickte. »Ja, ich habe mit ihm telefoniert. Er ist auf dem Weg hierher.«
    Sie nickten einander zu, und als die Frau nicht weitersprach, gingen sie beiseite, um sie durch ihre gemurmelte Unterhaltung nicht zu stören.
    »Ein merkwürdiger Fall.«
    »In der Tat. Und sie ruft genau nach dem richtigen Mann, der herausfinden könnte, was mit ihr los ist.«
    Der kleine Grauhaarige lächelte seinen Begleiter an. »Sie waren doch an seiner Erziehung beteiligt, nicht wahr?«
    Der Dicke nickte. Er war der Chefarzt einer der größten psychiatrischen Kliniken der Vereinigten Staaten.
    »Ja, Doc Savage hat unter mir studiert«, sagte er, aber das ist Jahre her. Inzwischen hat er mich übertroffen. Er ist ein ärztliches Genie.«
    Ein Pfleger erschien, um zu melden: »Doc Savage ist eingetroffen.«
    »Haben Sie ihn schon mal gesehen?« fragte der Dicke den Grauhaarigen.
    »Nein.«
    »Dann machen Sie sich auf eine Überraschung gefaßt«
    Der Mann, der kurz darauf den Raum betrat, war ein wahrer Riese von Gestalt. Aber man merkte dies eigentlich nur, während er unter der Tür stand, wo man einen Größenvergleich hatte. Denn sonst war er am ganzen Körper wohlproportioniert. Er hatte gar nichts von dem Stiernackigen, das man so oft bei riesenhaften Männern findet, daß seine Größe gar nicht auffiel.
    Noch ungewöhnlicher war seine tief bronzefarbene Haut. Und das dritte bemerkenswerte Charakteristikum an ihm waren seine leuchtend braunen Augen, in denen Goldflitter zu tanzen schienen.
    »Sie haben hier einen Problemfall?« fragte er mit sonorer, wohlmodulierter Stimme.
    »Ja, diese Frau hier, Doktor Savage.« Der Dicke nickte mit dem Kopf zu dem Bett hinüber. »Sie hat mehrmals Ihren Namen gesprochen.«
    Der Dicke und der kleine Grauhaarige berichteten dann die Einzelheiten des Falls, von den Ereignissen im Tempel Nava an. »Zuerst schien die Frau nichts weiter als einen Ohnmachtsanfall gehabt zu haben, aber dann hatten sie festgestellt, daß sie auf die üblichen Stimulantia nicht reagierte und bei ihr verschiedene Reflexe ausblieben.«
    »Organisch scheint ihr nichts zu fehlen«, sagte der Dicke. »Ich muß zugeben, ich stehe vor einem Rätsel.« Von da an bewegte sich die Unterhaltung fast nur noch in medizinischen Fachausdrücken. Dann sagte Doc Savage: »Ich werde sie jetzt examinieren.«
    Genau eine Stunde und zwanzig Minuten später war er mit der mikroskopischen Untersuchung der Hirnflüssigkeit fertig, die er in dem Labor der Klinik vorgenommen hatte. Ein halbes Dutzend Spezialisten standen um ihn herum, um ihn bei der Arbeit zu sehen.
    Doc Savage ließ sie unter dem Mikroskop die verschiedenen Präparate sehen, die er angefertigt hatte. »Nun, was halten Sie von dem Fall, nachdem Sie die Testergebnisse kennen?« fragte er.
    »Alle praktisch normal«, sagte einer.
    »Genauso ist es«, pflichtete der Bronzemann bei. »Nach allen konventionellen Tests scheint dieser Frau absolut nichts zu fehlen.«
    »Aber ihr Herzschlag und ihre Atmung ...«
    »Auch nichts Besonderes«, erklärte ihm Doc. »Sie atmet flach, weil sie sich nicht bewegt, und infolge ihres seelischen Erregungszustands ist der Herzschlag leicht beschleunigt.«
    »Dann glauben Sie ...«
    »Ihr Zustand ist rein seelisch bedingt«, sagte Doc. »Zumindest liegt die Ursache im Gehirn.«
    »Also ein psychiatrischer Fall?«
    »Nicht im konventionellen Sinne«, entgegnete Doc. »Die Tests haben das gezeigt. Es ist noch etwas anderes.« Er trat von dem Mikroskop weg. »Wenn ich recht verstanden habe, wurde sie vom Tempel Nava hierhergebracht. Und ich wurde gerufen, weil sie mehrmals meinen Namen genannt hat. Ist es nicht so?«
    »Genau.«
    »Hat niemand sie bisher zu besuchen versucht?«
    »Nein, niemand.«
    »Ich verstehe.« Gleich darauf hing ein merkwürdiger verhaltener Trillerlaut in der Luft. Die Anwesenden schauten verblüfft. Sie konnten nicht wissen, daß Doc Savage diesen
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