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DS082 - Die indische Verschwörung

DS082 - Die indische Verschwörung

Titel: DS082 - Die indische Verschwörung
Autoren: Kenneth Robeson
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tierische Produkte, Absonderungen der Austern, keine wirklichen Edelsteine.«
    Dann trat er in Aktion. In den Reihen der Zuschauer wurde ahnungsvoll geraunt, was nun wohl passieren würde. Es herrschte eine so drückende Spannung, daß eine ältere Frau einen Ohnmachtsanfall bekam und an die frische Luft geführt werden mußte.
    Zwei große dunkelhäutige Jandoreaner brachten dann einen rechteckigen Gegenstand, der einem Ziegel ähnelte, und legten ihn auf einen Stativtisch etwa in Höhe der Hüfte Rama Turas ab. Darauf wurde der wertlose Similistein gelegt.
    Rama Tura begann den falschen Stein fest zu fixieren. Allein schon dieses unverwandte Starren war entnervend. Die Augen schienen ihm fast aus dem Kopf zu quellen. Er zog seine dürren Lippen hoch und entblößte dabei seine häßlichen, verrotteten Zähne.
    Jemand unter den Zuschauern wisperte: »Wenn er Wunder tun kann, warum läßt er sieh dann nicht ein anständiges Gebiß nachwachsen?«
    Rama Tura überhörte diese Anspielung auf seine verfaulten Zähne. Er gab stöhnende Geräusche von sich und vollführte schmerzgequälte Grimassen. Dann stieß er plötzlich einen jaulenden Laut aus.
    Die Zuschauer bemerkten, daß an verschiedenen Stellen des Saals seltsame Dämpfe aufstiegen und auf Rama Tura zutrieben. Sie sahen wie farbiger Nebel aus.
    Die Dämpfe begannen den ziegelartigen Würfel einzuhüllen, auf dem der Similistein lag. Knisternde Spannung erfüllte den Saal. Die beiden mit den Miniaturkameras begannen eifrig zu fotografieren.
    Die Dämpfe um den falschen Edelstein begannen zu phosphoreszieren. Dann wurde der Schein immer heller, schließlich so grell wie ein Lichtbogen, daß man die Augen ab wenden mußte. Alle spürten die Hitzestrahlung.
    Dann verschwand die Hitzestrahlung und das Glühen, so daß man wieder hinsehen konnte. Ein wunderschöner ungeschliffener Diamant, so groß wie ein Taubenei, lag auf dem Ziegelstein.
    Rama Tura erklärte ganz ruhig: »So groß ist die Kraft konzentrierter Gedanken.«
    Ein Mann aus Jandore in einem Seidenumhang legte den Edelstein in ein samtgefüttertes Etui, ging durch die Reihen der Zuschauer und zeigte ihn vor. Dann hielt er eine kleine Ansprache, in der er betonte, daß ein Drittel des Verkaufserlöses an amerikanische Wohltätigkeitsorganisationen gehen würde. Das übrige an ähnliche Organisationen in Jandore.
    Mehrere Juwelensachverständige waren anwesend. Sie untersuchten den Stein mit aller Gründlichkeit und kamen alle zu demselben Urteil: »Zweifellos echt. Blauweiß und nahezu lupenrein.«
    Plötzlich stand eine Frau unter den Zuschauern auf. »Lassen Sie mich den Edelstein einmal sehen«, erklärte sie laut.
    Es war die Rani. Der Mann mit dem Edelstein verbeugte sich, ging zu ihr hinüber und ließ sie den Diamanten untersuchen. Sie tat dies mit einer Vergrößerungslupe, und es löste bei ihr eine merkwürdige Wirkung aus. Sie fuchtelte mit den Armen und schrie:
    »Polizei! Verhaften Sie diesen Rama Tura!«
    Die Augen aller im Tempel Nava waren jetzt auf sie gerichtet.
    »Er führt etwas im Schilde, was Ihrer aller Leben bedroht. Er plant einen Massenmord!«
    Sie blickte in die Runde, und was sie sah, genügte ihr nicht. In den meisten Gesichtern war zu lesen, daß man sie für nichts weiter als eine hysterische Frau hielt.
    »Sie Narren!« schrie sie. »Rama Tura tut hier etwas, das viele in diesem Saal das Leben kosten könnte!«
    Von dem freien Platz in der Mitte aus begann Rama Tura mit tonloser Stimme zu sprechen. »Ich bedauere diesen Zwischenfall und entschuldige mich dafür. Sie leidet an einer Form von Geisteskrankheit, die unter den Menschen meines Heimatlandes leider sehr verbreitet ist.«
    Rama Tura begann jetzt vorzurücken, ganz langsam, und er wirkte dabei wie ein Leichnam, der von Marionettenfäden bewegt wurde.
    Die Rani beobachtete ihn. Entsetzen stand in ihren Augen. Sie zitterte. In der Hand hielt sie immer noch den Diamanten. Sie ließ ihn fallen, und es gab ein großes Gerangele, als mehrere gleichzeitig versuchten, ihn aufzuheben.
    Erneut schrie die Rani auf. Jeder Muskel an ihrer schlanken Gestalt schien zu erschlaffen, und sie fiel lang in den Mittelgang.
    Rama Tura blieb stehen, wo er war.
    »Zu schade«, sagte er auf Englisch. »Ihre Krankheit ist soweit fortgeschritten, daß sie jetzt sterben wird.«
     
     

4.
     
    Am Nachmittag des darauffolgenden Tages beugten sich zwei Männer über die Rani. Der eine war klein, grauhaarig und ganz in Weiß gekleidet. Der andere
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