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DS078 - Das Spuk-Loch

DS078 - Das Spuk-Loch

Titel: DS078 - Das Spuk-Loch
Autoren: Kenneth Robeson
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recht zu geben.
    Die Aufregung an Bord war abgeebbt, aber Captain Wapp mit seiner unglaublich breiten Gestalt stand immer noch unter der Lampe an der Gangway. Allem Anschein nach war dem schwarzhaarigen Braski und den meisten seiner Leute die Flucht geglückt.
    Monk und Ham arbeiteten sich mit dem Mädchen zum Vorschiff vor, wo eine Haltetrosse so dick wie Monks Handgelenk gespannt war. Mit affenartiger Gewandtheit hangelte Monk sie hinunter. Als nächste folgte das Mädchen, das dabei auch nicht allzu viele Schwierigkeiten hatte, und Ham machte den Schluß. So einfach ging das. Niemand hielt sie auf.
    »Aber rundherum werden sie wohl Wachen postiert haben«, grunzte Monk. »Ham, wir beide sollten uns erst mal umsehen.«
    Sie entfernten sich in verschiedene Richtungen, aber ihr Erkundungsgang dauerte nur drei, vier Minuten.
    Monk stieß auf niemand und entschied, daß in seiner Richtung der Fluchtweg frei war.
    Er kehrte zu der Stelle zurück, an der sie das Mädchen gelassen hatten. Ham war da. Monk sah sich suchend um.
    »Wo ist Nancy Law?« fragte er.
    »Das frag ich mich auch«, schnappte Ham.
    »Huh?« grunzte Monk.
    »Sie scheint Fersengeld gegeben zu haben«, sagte Ham.
     
    Monk und Ham standen da und starrten einander an. Das Gewitter war immer noch nicht völlig abgezogen. In dem Wetterleuchten, das immer noch aufzuckte, konnten sie einander sehen.
    »Es war deine schlaue Idee, sie glauben zu machen, wir kämen von Braski«, sagte Monk vorwurfsvoll. »Deshalb hat sie uns versetzt.«
    »Es war deine Idee, sie hier allein zurückzulassen!« schnappte Ham wütend. »Du hast soviel Verstand wie ein Pavian!«
    Sie arbeiteten sich zum Landende der Pier vor, immer wieder stehenbleibend und horchend in der Hoffnung, doch noch eine Spur von der jungen Frau zu finden. Die einzigen Geräusche waren jedoch jene, die Captain Wapp und seine Leute an Bord der ›Harpoon‹ verursachten. Sie waren für Monk und Ham Anlaß, sich möglichst bald aus der Gegend zu entfernen.
    Ham, der sich ohne seinen Degenstock verloren vorkam, sagte: »Mein Stock ist in der Gasse liegengeblieben, wo wir überwältigt wurden. Ich gehe ihn holen.«
    Sie suchten nach Hams Degenstock und fanden ihn auch ohne Schwierigkeiten. Ham wirbelte ihn um den Finger.
    »Was mag wohl aus Doc geworden sein?« grübelte er.
    »Vielleicht ist er zum Wagen zurückgegangen«, sagte Monk. »Sehen wir dort mal nach. Wenn er noch nicht zurück ist, suchen wir auf eigene Faust weiter nach Johnny.«
    Vorsichtig näherten sie sich dem Wagen, umrundeten ihn zweimal, und erst als sie überzeugt waren, daß niemand in der Nähe war, traten sie direkt an ihn heran und öffneten den Wagenschlag. Im selben Augenblick zuckte ein Wetterleuchten auf, und sie sahen direkt in eine Pistolenmündung.
    »Uff!« krächzte Monk und ließ sich platt auf’s Pflaster fallen.
    Bis das nächste Wetterleuchten auf zuckte, verhielten alle reglos. Dann sagte eine scholastische Stimme: »Meine Dubitationen evaluieren, ihr seid es!«
    Monk sprang auf. »Johnny!« rief er aus.
    Johnny kam aus dem Wagen geklettert. Er war länger und hagerer, als man es für möglich hielt, daß jemand dann noch überleben konnte. Sein Regenmantel war am Rücken aufgerissen, dazu wies Johnny ein blaues Auge und noch andere Merkmale einer rauhen Behandlung auf.
    Johnny verstaute die kleine Kompakt-Maschinenpistole, die er in der Hand hielt, in seiner Spezial-Achselhalfter, die so konstruiert war, daß nicht einmal an seinem bohnenstangendürren Körper auffiel, daß er eine Waffe trug.
    Diese Mini-Maschinenpistolen waren eine Konstruktion von Doc Savage. Bis auf das Trommelmagazin ähnelten sie übergroßen Automatics und konnten mit unglaublicher Feuergeschwindigkeit schießen.
    »Meine nokturnale Ambulanz hat mir erhebliche mal di testa eingetragen«, stöhnte Johnny.
    »Kannst du es nicht auch einfacher ausdrücken?« fragte Monk.
    »Ich habe verflixte Kopfschmerzen. Meine Noktambulation ...«
    »Einfache Wörter, bitte«, sagte Monk. »Ich habe auch bereits Kopfschmerzen.«
    »In einem Lagerhaus fand ich einen gefesselten Mann«, sagte Johnny. »Ich befreite ihn. Kurz danach schlug er mir zum Dank eins über den Kopf. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich unrühmlicherweise in einer Aschentonne wieder, kam hierher, fand niemand und wartete.«
    »Das ist alles?« fragte Monk.
    »Ja, alles«, sagte Johnny.
    Sie standen schweigend da, während neuerlich Donner aufgrollte und wieder Regentropfen zu fallen
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