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DS077 - Der Schatz des Piraten

DS077 - Der Schatz des Piraten

Titel: DS077 - Der Schatz des Piraten
Autoren: Kenneth Robeson
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Meander Surett.
    »Oh«, sagte Sagebrush Smith.
    In der Kehle des alten Meander Surett begann es zu rasseln. Smith hatte gehört, daß Kehlen zu rasseln anfingen, wenn Leute starben.
    »Sie sollten sich nicht so anstrengen, Opa«, sagte er.
    Die Hände des alten Mannes schlossen sich wie Klauen um den Arm des Cowboys.
    »Söhnchen, sie werden versuchen, sie dir abzunehmen«, murmelte er.
    »Da werden sie kein Glück haben«, sagte Sagebrush beschwichtigend. »Regen Sie sich nicht so auf, Oldtimer.«
    Der Alte gab seltsame Geräusch von sich, und sein Klauengriff verstärkte sich.
    »Söhnchen, ich habe dir noch nicht alles gesagt«, schluckte er.
    »Nein?« fragte Sagebrush neugierig.
    »Ich habe zwei von ihnen erwischt – einen von den Männern, die mich bespitzelten.« Meander Surett begann zu zittern. »Einen hab ich gekillt. Den anderen nahm ich gefangen. Ich habe ihn noch – als Gefangenen. Versuchte – ihn zum Reden zu bringen – monatelang.« Seine Worte wurden immer wieder von dem Rasseln in seiner Kehle unterbrochen.«
    »Klar, den einen haben Sie gekillt, den anderen haben Sie als Gefangenen«, sagte Sagebrush. »Nicht aufregen.«
    »Der – Gefangene – ist da drüben!« krächzte der alte Meander Surett.
    »Eh?«
    Der Sterbende zeigte mit der Hand. »Da – drüben! Angekettet!«
    »Wollen Sie sagen, Sie haben ihn dort in Ketten?« fragte der Cowboy ungläubig.
    »Mit einer Kette – gefesselt. Er wollte nicht – reden
    Der alte Mann verdrehte die Augen und konnte nur noch unverständliche Laute von sich geben.
    Sagebrush Smith stellte sich auf die Beine und tat ein, zwei Schritte in der Richtung, in die Meander Surett gezeigt hatte. Er beugte sich vor, um etwas erkennen zu können. Denn das Mesquitedickicht dort war hoch und dicht und warf dunkle Schatten. Er sah immer noch nichts, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und ging noch näher heran.
    Plötzlich blieb Sagebrush ruckartig stehen und langte nach seinem Sechsschüsser. Er hörte ein schwaches Geräusch, das wie ein Wimmern klang. Da war tatsächlich jemand!
    Seine Colt in der Hand, drang er in das Mesquitedickicht ein. Sein Fuß stieß gegen irgend etwas, und als er mit seiner freien Hand herum tastete, fand er eine Kette. Er zog an ihr. Er spürte, wie die Kette zurückgerückt wurde, und wieder kam das leise Wimmern.
    »He, Bursche!« rief Sagebrush Smith leise. »Wie lange hat dich der alte Mann hier als Gefangenen gehalten?«
    Das Wimmern war die einzige Antwort.
    Sagebrush Smith riß ein Zündholz an.
    Am anderen Ende der Kette hing nur ein mageres, halb verhungertes Coyote-Junges. Herumliegende Kleidungsstücke und Essensreste zeigten, daß der alte Meander Surett den Coyotenwelpen wie einen Menschen behandelt hatte.
    Meander Surett war tot, als Sagebrush Smith zu ihm zurückkam.
     
     

3.
     
    Als Sagebrush Smith zwei Esel zum Ranchhaus der Lazy Y führte, tat er es nur aus der Zwangslage heraus, daß er dringend Wasser brauchte. In Meander Suretts
    Feldflasche war bei weitem nicht genug davon gewesen. Die Lazy Y hatte das einzige Wasser auf dem Weg zur nächsten Eisenbahnstation.
    Die beiden Esel hatten offenbar dem alten Meander Surett gehört. Sagebrush hatte sie in den Sanddünen des Death Valley angehobbelt gefunden, nachdem er den Wissenschaftler begraben und das halbverhungerte Coyoten junge befreit hatte. Dem einen Esel hatte er die Kassette auf geladen, und der andere hatte ihn selbst tragen sollen, aber der hatte dauernd den Kopf nach hinten gedreht und nach seinen Beinen gebissen. So war Sagebrush die zwanzig Meilen lieber neben ihm hergegangen.
    Hoke McGee, der Vormann der Lazy Y, sah Sagebrush Smiths Rückkehr mit gar nicht wohlwollenden Augen an.
    »Ich dachte, wir hätten dich schon einmal von hier verjagt«, knurrte er.
    »Niemand verjagt mich von irgendwo«, sagte Sagebrush.
    Er packte den einen Esel am Ohr und hielt ihn auf diese Weise fest, bis er mit der anderen Hand die Kassette losgebunden hatte.
    »Nimm deine Verwandten ...«, Hoke McGee zeigte auf die Esel, »... und mach, daß du von hier wegkommst, verflucht noch mal!«
    »Willst du mich etwa dazu bringen?« schlug Sagebrush vor.
    Hoke McGee starrte ihn finster an.
    »Vielleicht wollt ihr, du und die ganze verdammte Lazy-Y-Mannschaft mal versuchen, mich von hier wegzubringen«, sagte Sagebrush.
    Es war absolut sicher, sich mit Hoke McGee anzulegen – solange man ihn im Auge behalten konnte. Gefährlich wurde es erst, wenn es dunkel war oder wenn man
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