Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS074 - Der teuflische Plan

DS074 - Der teuflische Plan

Titel: DS074 - Der teuflische Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
zu sehr mit der Klemme beschäftigt, in der sie sich befanden, um die Beleidigung zu bemerken. Der Sheriff schien wenig beeindruckbar zu sein, so daß kaum Aussicht bestand, daß er sich rumkriegen lassen würde, sie freizugeben. Auch der Staatsanwalt sah sehr ehrgeizig aus.
    »Der Gouverneur dieses Staates ist ermordet worden, und jenes Mädchen da ist als seine Mörderin identifiziert worden«, erklärte der Sheriff barsch. »Sie waren bei ihr. In Ihrer Maschine haben wir Make-up gefunden, und so wissen wir, daß sie geholfen haben, sie zu verkleiden. Also sind Sie der Komplizenschaft bei dem Verbrechen überführt.«
    »Wir sind unschuldig«, knurrte Renny.
    Der Sheriff schnaubte verächtlich: »Und das Mädchen ist wohl auch unschuldig.«
    »Das bin ich«, schnappte Liona.
    Wieder ließ der Sheriff ein verächtliches Schnauben hören. »Sie sind alle so unschuldig, daß Sie wahrscheinlich gehängt werden.«
    Der Sheriff kehrte dann in sein Büro im Gerichtsgebäude zurück, legte die Füße auf den Schreibtisch, zündete sich statt der Pfeife diesmal eine Zigarre an und erging sich in selbstgefälligen Betrachtungen. Ihm schwante, daß er in seinem Gefängnis ein paar recht berühmte Gefangene einsitzen hatte. Aber er war entschlossen, sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Gesetz war Gesetz, soweit es ihn betraf.
    Er hatte inzwischen viel über den anonymen Tip nachgedacht, der ihm die Verhaftung ermöglicht hatte. Der Tip war per Telefon gekommen, und die Stimme war dem Sheriff hinterhältig und verschlagen vorgekommen.
    Der Sheriff bekam jetzt einen Besucher. Es war ein verschrumpelter kleiner Gentleman, aber sehr elegant gekleidet, mit einer umgehängten Kamera, in der einen Hand einen Schreibblock und einer Westentasche voll Zigarren und Bleistiften.
    »Ich bin Marty McNew vom ›St. Louis Daily Examiner‹«, erklärte der Besucher. »Uns ist zu Ohren gekommen, daß Sie das Mädchen verhaftet haben, das den Gouverneur ermordet hat. Stimmt das?«
    »Ich hoffe es«, sagte der Sheriff.
    »Wie wir hörten, auch ein paar männliche Komplizen.«
    »Einen Kerl namens Savage«, gab der Sheriff zu. »Und noch drei andere namens Ham Brooks, Monk Mayfair und Renny Renwick.«
    »Werden Sie die alle weiter festhalten?«
    »Was haben Sie denn gedacht?« sagte der Sheriff. »Sie haben einer Mörderin Fluchthilfe geleistet, oder nicht?«
    Der Besucher grinste verschlagen. Er stellte noch ein paar weitere Routinefragen, verehrte dem Sheriff die Zigarren aus seiner Westentasche und ging.
    Der Sheriff verfiel in tiefes Nachdenken, als der angebliche Reporter gegangen war. »Irgendwoher kenn ich den Kerl«, murmelte er, »ich kann ihn nur vorerst nicht unterbringen.« Er paffte aus seiner Zigarre eine blaue Wolke vor sich hin, und dann fuhr er plötzlich in seinem Sessel hoch.
    »Das war der Kerl, der mir den Tip gegeben hatte, daß Doc Savage hier mit einer Maschine mit dem Mädchen landen würde!« platzte er heraus.
    Dieser Gedanke überraschte ihn selbst so sehr, daß er ihn gleich wieder als zu phantastisch fallenließ.
Wahrscheinlich ist das nur meine überreizte Einbildung
, dachte er.
    Der kleine verhutzelte Mann bestieg, nachdem er das Sheriffbüro verlassen hatte, einen Wagen und fuhr auf’s Land hinaus. Die frühe Dämmerung des Spätherbsttages war bereits eingefallen, als er vor einem verlassenen Farmhaus hielt.
    Ohne daß man das dem Wagen ansah, hatte der eine panzerplattenverstärkte Karosserie, Verbundglasscheiben, die nahezu kugelsicher waren, und die Reifen waren mit Schaumgummi statt mit Luft gefüllt. Der kleine Mann war so vorsichtig, die Scheiben nur einen Spalt breit herunterzudrehen.
    »Wie verhält sich die Welt?« fragte er laut.
    »Ohne Verständnis für den unsichtbaren Mann«, antwortete eine Stimme aus dem baufälligen Farmhaus.
    Offenbar war es ein Losungswort. Der kleine Mann schien beruhigt zu sein. »Sie sitzen alle im Gefängnis«, sagte er. »Das ist zwar nicht ganz in unserem Sinne, aber es läßt sich nicht mehr ändern. Sie waren Narren, nicht auf mich zu hören.«
    Im Farmhaus entstand kurzes Schweigen, dann fragte eine Stimme: »Sie scheinen noch etwas in petto zu haben?«
    Der kleine Mann im dunklen Wagen draußen schüttelte den Kopf. Er wirkte enttäuscht. »Ich weiß nur noch gewisse Dinge über einen Bankier aus Kansas City«, sagte er. »Sein Name ist Ellery P. Dimer. Ich glaube, Sie kennen ihn.«
    »Ja.«
    »Zu schade um ihn«, sagte der kleine Mann mit noch mehr Zynismus als

Weitere Kostenlose Bücher