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DS068 - Das geheimnisvolle Tal

DS068 - Das geheimnisvolle Tal

Titel: DS068 - Das geheimnisvolle Tal
Autoren: Kenneth Robeson
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Kleinbildkamera aus dem Kabinenfenster lehnte. Das Foto würde gleichzeitig die fallende Leiche und das Kennzeichen von Spad Ames’ Maschine zeigen.
    Spad Ames japste wie ein Fisch auf dem Trockenen. Plötzlich war ihm ganz schlecht vor Angst. Er sah sich ertappt, nicht für Schmuggel, sondern für Mord.
    Waldo kam nach vorn, setzte sich in den Kopilotensitz und fragte: »Wie wird in Arizona eigentlich vollstreckt? Mit dem elektrischen Stuhl, in der Gaskammer oder mit dem Strick? Ich hab’ es vergessen.«
    Falls Waldo einen Witz zu machen versuchte, war es dafür der denkbar schlechteste Zeitpunkt, fand Spad.
    Spad Ames war ein langer dünner Mann. Er hatte ein wettergegerbtes rotes Gesicht und eine ungewöhnlich hohe Stirn, die allerdings nur ein Zeichen zurückweichenden Haaransatzes war. Außer seinen kalten Fischaugen einen so schmalen Mund, daß es aus ein paar Metern Entfernung aussah, als ob er überhaupt nicht vorhanden wäre. Selber absolut rücksichtslos und brutal, fürchtete er sich manchmal fast vor Waldo Berlitz, der in keiner Weise mehr menschlich zu denken schien. Nichts, was Waldo plante, schien ihm die mindesten Gewissensbisse zu machen. Auch nach vollbrachter Tat bekam er niemals auch nur die leisesten Skrupel.
    Spad Ames zog seine Maschine in eine enge Kurve und flog wieder in die Wolke hinein. Das Flugzeug der Border Patrol gab aus seinen beiden Maschinengewehren eine Garbe Leuchtspurgeschosse auf sie ab, die gefährlich nahe kam. Das Hasch-mich-Spiel mit der Wolke, in sie rein und wieder raus, ging noch weiter und dauerte fast eine halbe Stunde.
    Am liebsten wäre Spad Ames nach Mexiko zurückgeflohen, aber dafür standen die Chancen äußerst schlecht. Schließlich tauchte im Norden eine dünne Wolkenbank auf, und in seiner Verzweiflung hielt er darauf zu. Das Glück, das seine Gunst gleichmäßig auf Gerechte und Ungerechte verteilt, gab ihm dafür einen guten Vorsprung. Das Border-Patrol-Flugzeug irrte einige Zeit in der Wolke herum, ehe es sie wieder sichtete und die Verfolgung auf nehmen konnte.
    Spad Ames sah ängstlich zurück. Den Gashebel hatte er ohnehin bereits bis zum Anschlag vorgeschoben.
    »Wie viel PS hat dieser Motor?« fragte Waldo.
    »Sechshundertsechzig Pferde«, sagte Spad, im Gesicht so grau wie frischer Beton.
    »Dann los, Pferdchen, macht endlich!« sagte Waldo.
    Die Wolkenbank kam näher, aber auch das Patrouillenflugzeug. Letzteres gewann langsam Höhe, ging plötzlich in Sturzflug über, und seine Maschinengewehre ratterten los.
    Der Bleihagel ließ ein paar Bestandteile des Armaturenbretts in Spads Schoß springen. Aber die Maschine flog weiter, in die Wolkenbank hinein.
    Die Wolken waren ziemlich dünn, und das Flugzeug der Border Patrol konnte ihnen noch volle drei Stunden folgen.
    Endlich gelang es ihnen, das Verfolgerflugzeug abzuhängen.
    »Wo sind wir hier?« fragte Waldo.
    »Wie soll ich das wissen?« schnappte Spad Ames. »Der Kompaß ist mir doch zerschossen worden.«
    Spad Ames war schlechter Laune, obwohl sie den Grenzpatrouillenbeamten entkommen waren, die fotografiert hatten, wie sie einen Mord begingen.
    Daher war seine anfängliche Hochstimmung bald einer Ernüchterung gewichen. Außerdem bemerkte er jetzt, daß der Zeiger der Benzintankuhr sich bedenklich der Nullgrenze näherte.
    Waldo versuchte, sich eine Zigarette anzuzünden, aber die Zugluft, die durch die Einschußlöcher in der Kabine kam, blies ihm das Zündholz immer wieder aus.
    »Dann eben nicht«, sagte er und warf die Zigarette weg.
    Der Motor ihrer Maschine begann zu stottern. Ein paar Sekunden lang hörte er sich an wie der eines Motorrads. Dann blieb er stehen.
    »Was ist?« fragte Waldo.
    »Hol die Fallschirme vor«, schnauzte Spad Arnes. »Uns ist der Treibstoff ausgegangen.«
    In flachem Gleitflug pfiff die Maschine durch die Wolkenbank, während Waldo nach hinten kletterte, um die Fallschirme zu holen. Er kam mit leeren Händen zurück.
    »Voller Löcher«, meldete er.
    »Was?« schrie Spad.
    »Ich sagte, daß unsere Fallschirme von einer Maschinengewehrgarbe getroffen wurden und voller Löcher sind. Du kannst ja versuchen, trotzdem mit einem abzuspringen. Ich glaube, ich werde das lieber lassen.«
    Spad Ames’ Lippen zuckten. Vor panischer Angst brachte er kein Wort heraus, sondern konnte nur mit ausgestrecktem Arm auf das Terrain unter ihnen zeigen.
    Es war der Alptraum eines Piloten. Dort unten schien es allenfalls Landeplätze für einen Habicht zu geben, aber nicht für ein
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