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DS068 - Das geheimnisvolle Tal

DS068 - Das geheimnisvolle Tal

Titel: DS068 - Das geheimnisvolle Tal
Autoren: Kenneth Robeson
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Flugzeug. Überall ging es senkrecht rauf und runter, nach oben in scharfe Spitzen auslaufend. Von der Höhe aus – und diese Höhe wurde zusehends immer geringer – war nirgendwo eine Spur von Vegetation zu entdecken.
    »Wir sind irgendwo über dem Grand Canyon, scheint mir«, sagte Waldo.
    Die Farbe der Erde unter ihnen war gelb bis blaß orange, mit schwarzen Flecken dazwischen.
    Spad Ames gelang es gerade noch rechtzeitig, der ersten Felsnadel auszuweichen. Aber dahinter kamen weitere, die sich im Dunst bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schienen, obwohl es in Wirklichkeit vielleicht nur eine Meile war. Es war übrigens seltsam, daß unten im Canyontal Nebel herrschte, während die Spitzen der Felsen noch in milchigen Abendsonnenschein getaucht waren. Dadurch wirkte das Canyontal unter ihnen wie eine gespenstische dunkle Höhle.
    »Spad ...«, sagte Waldo.
    Spad Ames stemmte sich im Pilotensitz gegen den Sicherheitsgurt wie ein Mann, der auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wird. Er brachte kein Wort heraus.
    »... such uns einen weichen Platz zur Landung aus«, forderte Waldo ihn auf.
    Waldo kletterte in der Kabine nach hinten und brachte Kissen und die ruinierten Fallschirmpakete angeschleppt, um sich für die Bruchlandung in der Felsenlandschaft eine weiche Polsterung zu schaffen. Er war kaum damit fertig, als sich die Maschine auf dem Felsgrund in ihre Einzelteile zu zerlegen begann.
    Spad Ames war während seiner langen kriminellen Karriere schon zahllose Male bewußtlos geschlagen worden. Jedesmal hatte er dann Alpträume durchlebt, nach denen er sich in einer Gaskammer befand, wie sie in manchen Staaten der USA noch zur Hinrichtung benutzt wurden. Er hatte einmal einer solchen Hinrichtung beigewohnt. Das hatte ihm eine Phobie für den Rest seines Lebens gegeben.
    Als Spad Ames wieder ins Bewußtsein zurückkehrte und spürte, daß sein Geist frei von Gaskammerphobien war, meinte er zuerst tot zu sein. Die Tatsache, daß er rund um sich tiefes Dunkel sah, erhärtete noch seinen Verdacht.
    »Hölle und Verdammnis!« schnarrte er.
    Dieser Fluch half ihm, in die Wirklichkeit zurückzufinden. Er streckte die Hand aus, und seine Finger spürten verbogenes Metall. Er schien unter irgendwelchen Teilen des Flugzeugwracks zu liegen.
    Und darunter war Sand. Er grub mit den Fingern hinein, schaffte sich Platz für seine Arme und schob. Metall knirschte und rührte sich ein wenig. Er versuchte es weiter. Schließlich gelang es ihm, unter den Trümmern hervorzukriechen.
    In seiner Tasche hatte er Zündhölzer. Er riß mehrere davon an und leuchtete herum, fand aber keine Spur von Waldo. Aber er sah, daß sich Teile des Flugzeugs in den Sand gebohrt hatten.
    »Wahrscheinlich liegt er zerquetscht irgendwo da drunter«, murmelte er. »Geschieht dem dreckigen Bastard ganz recht.«
    Spad Ames hatte Waldo Berlitz nie gemocht, und er hatte den Verdacht, daß dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte.
    Spad wanderte dann etwa ein Dutzend Meter im Dunkel herum, um herauszufinden, wo die Maschine nun eigentlich aufgeschlagen war. Über sich konnte er den Sternhimmel sehen, aber überall rundherum ging es offenbar steil in die Höhe. Die
    Luft war trocken und ziemlich heiß. Nichts schien hier zu wachsen. Zumindest stolperte Spad im Dunkeln über nichts, was sich wie Pflanzen anfühlte.
    Als er zu dem Flugzeugwrack zurückkam, entdeckte er Waldo. Waldo saß auf einem Felsblock, riß ein Zündholz an und untersuchte in dessen Schein eine schwarze Pfeilspitze.
    Es war etwas höchst Eigenartiges in Waldos Verhalten.
     
     

2.
     
    Der Sand war weich. Offenbar war die Maschine in das weiche Bett des Canyons gestürzt. So gelang es Spad Ames, ohne besondere Geräusche zu verursachen, an Waldo heranzukommen, bis er die Pfeilspitze genauer erkennen konnte.
    Sie war etwa so lang wie Waldos Mittelfinger. Schmal und stromlinienförmig, geradezu wie von künstlerischem Design. Und ihre Farbe war ein Schwarz, das wie auf Hochglanz poliert zu sein schien.
    Spad hatte an sich vorgehabt, sofort damit herauszuplatzen, was Waldo sich eigentlich gedacht hatte, wegzugehen und ihn, Spad, da unter den Flugzeugtrümmern liegen zu lassen. Aber er verkniff es sich. Waldo, der nicht gemerkt hatte, daß Spad inzwischen hinter ihm stand, betrachtete immer noch in eigenartiger Verwunderung die Pfeilspitze.
    Das Zündholz verlöschte. Eifrig riß Waldo sofort ein neues an. Indianische Pfeilspitzen gab es im ganzen Westen jede Menge. Spad hatte
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