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DS068 - Das geheimnisvolle Tal

DS068 - Das geheimnisvolle Tal

Titel: DS068 - Das geheimnisvolle Tal
Autoren: Kenneth Robeson
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einmal gesehen, wie Waldo eine Pfeilspitze verächtlich weggekickt hatte. Daher war Waldos Versunkenheit in die Betrachtung dieser speziellen Pfeilspitze mehr als merkwürdig.
    »Sie muß den Fluß aufgehalten haben«, murmelte er.
    Durch diese Bemerkung Waldos wurde Spad Ames um nichts schlauer. Er stand da und sah weiter zu, wie Waldo die Pfeilspitze immer wieder zwischen den Fingern hin- und herdrehte und sie anstarrte, als ob eine Art Rätsel dahintersteckte.
    »Sie hat den Fluß aufgehalten«, murmelte er noch einmal.
    Dann begann er zu fluchen, anscheinend auf seine Unfähigkeit zu verstehen, warum die Pfeilspitze den Fluß aufgehalten hatte. Er bemerkte Spad Ames, aber das half ihm nicht im mindesten, Klarheit in die Zusammenhänge zu bekommen.
    Spad Ames entschied sich daraufhin, Waldo direkt zu fragen. Er trat aus dem Dunkel in den Schein von Waldos Zündholz. Der schrie vor Überraschung auf und zuckte so heftig zusammen, daß ihm das brennende Zündholz in hohem Bogen aus der Hand flog.
    »Du bist ein bißchen nervös, was?« knurrte Spad.
    »Ich – äh ...« sagte Waldo und schluckte schwer.
    Es war das erste Mal, daß Spad Waldo jemals sprachlos gesehen hatte.
    »Übrigens, was ist das, das du da so gebannt anstarrst?« hakte Spad nach. »Eine Pfeilspitze, nicht wahr?«
    »Oh – nur ein spitzer Stein«, entgegnete Waldo, viel zu hastig.
    »Sonst bist du im Lügen aber viel besser, Waldo.«
    »Es war wirklich nur ein Felssplitter.«
    »Dann laß ihn mich mal sehen.«
    »Ich – ich muß ihn hier irgendwo fallengelassen haben.«
    Spad Ames hatte nicht übel Lust, ihm ein paar harte Haken an’s Kinn zu verpassen, weil der Kerl so offensichtlich log.
    »Nebenbei«, knurrte Spad, »was hast du dir eigentlich dabei gedacht, wegzugehen und mich da unter den Flugzeugtrümmern liegen zu lassen?«
    »Hab’ ich das getan?« fragte Waldo in ganz merkwürdigem Ton.
    Das Seltsame in Waldos Stimme veranlaßte Spad, seinerseits ein Zündholz anzureißen. Waldos Augen waren weit aufgerissen, und ein törichter Ausdruck stand in seinem Gesicht.
    Daraufhin beging er den Fehler anzunehmen, daß Waldo bei der Bruchlandung vielleicht einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte und davon immer noch ganz durcheinander war.
    »Setz dich erst mal hin und ruh’ dich aus«, riet ihm Spad. »Ich werde mal sehen, ob ich irgendwo das Sitzkissen finde, damit wir uns daraus ein Feuer machen können. Bei dessen Licht werd’ ich mir dann mal deinen Kopf genau ansehen.«
    Während Spad im Dunkeln nach dem Sitzkissen herumsuchte, zog sich Waldo erst die Schuhe und dann eine Socke aus. Den Socken füllte er mit Sand. Dann schlich er hinüber und schlug Spad den sandgefüllten Strumpf mit voller Wucht von hinten über den Kopf.
    Diesmal, hatte Spad Ames keinerlei Zweifel daran, lediglich bewußtlos zu sein, denn er hatte seinen üblichen Alptraum, in der Gaskammer hingerichtet zu werden. Er wehrte sich verzweifelt dagegen, als er mit fürchterlichen Kopfstichen erwachte. Eine Minute lang lag er ganz still und versuchte, Klarheit in seine Gedanken zu bekommen.
    Mühsam versuchte er dann, sich aufzurappeln, aber seine Beine zitterten und die Knie knickten ihm ein. Er sackte in den Sand zurück und knirschte mit den Zähnen.
    »Dafür bring ich ihn um« murmelte er und brachte aus seiner Kleidung einen Revolver zum Vorschein. »Ich pust’ ihm ein Loch durch’s Hirn!«
    Er war einmal bei der Bruchlandung knock-out geschlagen worden, ein zweites Mal von dem sandgefüllten Strumpf. Daher fühlte er sich nicht besonders gut, noch wollte sein Körper bei dem sofort zu vollziehenden Racheakt mitmachen. Er sackte erst einmal wieder in den Sand.
    »Ich pust’ ihn in Stücke«, knirschte er.
    Dann riß ihn die Wut wieder in die Höhe, er taumelte ein paar Schritte durch’s Dunkel, blieb wieder stehen und schnaubte vor hilflosem Zorn. Er hatte keine Ahnung, wo Waldo inzwischen hingegangen war, wo er ihn suchen sollte. So stand er da und fuchtelte mit seinem Revolver herum, bereit, auf das nächste Geräusch zu schießen, das er hörte.
    Als das Geräusch dann kam, schoß er doch nicht. Statt dessen sprang er vielmehr einen halben Meter hoch in die Luft, höher, als es seine körperliche Verfassung eigentlich zuließ. Prompt sackte er dann von der Anstrengung auch gleich wieder in die Knie. Während er in dieser Stellung verblieb, hörte er ein kreischendes Geräusch, das ihm fast die Trommelfelle zerriß.
    Das passierte Spad Ames nicht zum ersten
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