Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
daß der Rest seiner Gestalt dagegen vergleichsweise mickrig wirkte.
    Die drei Männer folgten Monk ins Labor. Monk wuchtete Frick auf einen Tisch und ging hinaus, um sich vorsorglich die Hände zu waschen. Renny kniff die Augen zusammen und besah sich die Leiche ganz aus der Nähe. Sein Gesicht wurde fahl.
    »Der grüne Tod besteht also wirklich«, sagte er befremdlich leise. »Bis zu diesem Moment hatte ich ihn für eine Erfindung der Zeitungsschreiber gehalten. Gibt es dafür eine vernünftige Erklärung?«
    »Noch nicht«, sagte Doc. »Aber wenn es eine gibt, werden wir sie finden, es ist eine Zeitfrage.«
    »Vielleicht haben wir nicht viel Zeit«, meinte Renny.
    »Was mit diesem Mann geschehen ist, kann jede Sekunde auch Johnny passieren, und wir ..
    Er verstummte. Ham sah ihn mitleidig an. Renny und Johnny waren befreundet – wie Ham und Monk –, doch während Ham und Monk sich meistens stritten, ohne sich noch etwas dabei zu denken, so daß ein unbefangener Betrachter sie unvermeidlich für Todfeinde halten mußte, verkehrten Renny und Johnny miteinander wie Gentlemen, die zufällig Mitglieder desselben Golfclubs waren.
    Monk kehrte zurück.
    »Ihr seid ja noch nicht sehr weit mit eurer Autopsie«, nörgelte er. »Was habt ihr eigentlich getrieben, während ich draußen war?«
    »Wir haben versucht, logisch zu überlegen.« Doc lächelte. »Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, daß es für eine Autopsie noch zu früh wäre. Vorerst werden wir uns mit der Garderobe dieses Menschen befassen.«
    Er zog Frick die Jacke aus und hängte sie über eine Stuhllehne. Dann holte er aus einer Ecke eine lange Aluminiumröhre, die an einem Ende spitz zulief; an dieses Ende montierte er einen Kasten von der Größe einer Zigarrenkiste, der mit Schaltern und Knöpfen und einer kleinen Skala ausgestattet war. Doc stülpte die Röhre über den Toten, so daß nur noch sein Gesicht zu sehen war, und arbeitete an dem Kasten. Eine Nadel an der Skala tanzte heftig.
    »Da tut sich etwas«, stellte Renny fest. »Aber was hat es zu bedeuten?«
    Doc schwieg. Er hatte die manchmal störende Angewohnheit, Fragen zu überhören, wenn er eine Antwort noch nicht kannte oder für überflüssig hielt, weil nach seiner Ansicht ein wenig Nachdenken genügte, um sie zu finden. Er pfiff leise durch die Zähne und runzelte die Stirn; seine Augen funkelten. Er schob die Röhre zur Seite, streifte dem Toten das Hemd herunter und rückte die Röhre wieder zurecht. Abermals hantierte er an den Knöpfen und beobachtete die tanzende Nadel.
    In diesem Moment wurde vorn an die Tür geklopft. »Laßt euch nicht stören«, sagte Ham. »Ich mache auf.« Er ging durch’s Empfangszimmer. Die Männer im Labor hörten, wie er mit jemand redete; dann kam Ham zurück. Ihm folgte ein mittelgroßer Mann mit von der Tropensonne ausgebleichten blonden Haaren und verwittertem Gesicht.
    »Er will zu dir«, sagte Ham zu Doc. »Er gehört auch zu den berühmten drei Überlebenden vom Matto Grosso.«
     
    Der Mann spähte über Hams Schulter hinweg zu dem Toten auf dem Tisch, plötzlich zitterte er, als hätte er einen Malariaanfall. Er fuhr herum und rannte zur Tür, Ham jagte ihm nach.
    »Sind Sie verrückt geworden?« erkundigte er sich unfreundlich. »Wollen Sie zu Doc oder nicht?«
    »Das ... das ist Frick!« sagte der Mann tonlos. »Sie haben ihn erwischt!«
    Doc schaltete das kleine Gerät am Ende der Röhre aus, gab Monk und Renny ein Zeichen und ging mit ihnen ins Empfangszimmer. Monk ließ sich in einen der mächtigen Ledersessel fallen und musterte den Mann, den Ham festhielt. Doc und Renny blieben stehen. Der Mann sackte in einen Sessel. Außer den Polstermöbeln gab es im Empfangszimmer nur noch einen niedrigen runden Tisch in der Mitte und an einem der Fenster einen großen, eingelegten Tisch, der Doc als Arbeitsplatz diente. In einer Ecke stand ein Tresor, der Boden war mit einem riesigen orientalischen Teppich bedeckt.
    »Wer hat Frick erwischt?« fragte Doc ruhig. »Ich glaube, Sie könnten uns einiges erklären!«
    »Ich habe Angst«, flüsterte der Mann. »Sie haben Frick gekriegt, sie werden mich auch kriegen.«
    »Solange Sie hier sind, wird Ihnen nichts geschehen«, sagte Doc. »Wovor haben Sie Angst? Vielleicht können wir Ihnen helfen.«
    »Wir waren zu dritt«, sagte der Mann kläglich. »Jetzt sind wir nur noch zwei.«
    »Ja«, sagte Doc. »Und?«
    Der Mann nahm sich zusammen und hörte auf zu zittern. Mit dem Handrücken wischte er sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher