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DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien
Autoren: Kenneth Robeson
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beiden Männer wandten sich offensichtlich überrascht ihm zu, eine Sekunde später hatte Renny sie an den Kragen gepackt. Die Männer angelten nach ihren Schießeisen, doch sie bekamen sie nicht mehr aus den Halftern. Renny rammte herzhaft ihre Köpfe zusammen, und jählings waren die Gesichter der Männer gar nicht mehr hart. Sie zerflossen wie nach dem Genuß von zuviel hochprozentigem Alkohol, und ihre Augen wurden glasig.
    Behutsam setzte Renny die beiden Männer auf den Boden. Er hatte keine Zeit, sich weiter mit ihnen zu befassen, denn die Bahn rollte bereits in die nächste Station. Die übrigen Passagiere kümmerten sich weder um Renny noch um die beiden Männer. Durch bittere Erfahrung hatten sie gelernt, daß es in New York nicht angebracht ist, weniger alltägliche Ereignisse zu beachten. Damit handelte man sich nur Scherereien ein.
    Renny sah, daß Thorne ausstieg, und verließ den Zug ebenfalls. Abermals blieb er zurück, um nicht im letzten Moment noch entdeckt zu werden. Nach wie vor drehte Thorne sich nicht um; für einen Menschen, der angeblich furchtbare Angst hatte, benahm er sich erstaunlich vertrauensvoll. Schnell ging er durch einige verwahrloste Wohnstraßen und verschwand in einem alten Backsteinhaus. Als Renny vor dem Haus ankam, stellte er fest, daß in der zweiten Etage eine Pension war. Er zweifelte nicht daran, daß Thorne hier wohnte; trotzdem wartete er noch eine Viertelstunde, um Thorne eine Chance zu geben, das Haus zu verlassen, falls er doch nicht hier wohnte.
    Schließlich trat Renny ins Haus und fuhr mit einem knarrenden Lift in den zweiten Stock. Er klingelte an der Tür der Pension, und eine dicke und übermäßig geschminkte Frau im Kimono öffnete. Geistesgegenwärtig zeigte Renny ihr eine Zehndollarnote, nicht weniger geistesgegenwärtig griff die Frau zu. Renny hielt sein Geld fest, die Frau zog einen Flunsch.
    »Ich bin Detektiv«, log Renny. »Vor fünfzehn Minuten ist ein Mann mit ausgebleichten Haaren und braungebranntem Gesicht hierhergekommen. Wohnt er bei Ihnen?«
    »Er heißt Thorne«, sagte die Frau. »Er ist seit heute morgen hier.«
    Sie zog energischer an dem Schein, Renny ließ los. »Führen Sie mich zu ihm«, sagte er.
    Die Frau stopfte das Geld in ihren Büstenhalter und tappte vor Renny her durch einen muffigen Korridor zu einem Zimmer. Sie klopfte an und lauschte. Hinter der Tür blieb es still. Sie klopfte noch einmal, schließlich drückte sie vorsichtig auf die Klinke.
    »Mr. Thorne«, flötete sie, »Sie bekommen Besuch!«
    Dann stieß sie einen entsetzlichen Schrei aus und fiel gegen Renny. Er fing sie auf und spähte ins Zimmer. Thorne lag auf dem Boden. Sein Gesicht war grün, und seine Haut war wie Pergament. Er sah aus, als wäre er seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten tot.
    Renny setzte auch die Frau behutsam auf den Boden und trat hastig den Rückzug an.
     
    Zu dieser Zeit waren Ham und Monk ebenfalls unterwegs. Sie waren im Begriff, die Modellagenturen in New York abzuklappern, nachdem sie von Doc Savages Empfangszimmer aus schon eine Weile telefoniert hatten, um die Zahl der möglichen Adressaten von vornherein zu begrenzen. Monk hatte sich erinnert, woher er das Mädchen im Korridor kannte, nämlich aus einer Zeitschrift, wo sie als Blickfang eines Inserats für Hautcreme diente. Sie hatte eine gute Figur und nicht viel an, sonst wäre sie Monk nicht aufgefallen. Angezogene Mädchen pflegte er zu ignorieren.
    Die meisten Agenturen hatten geschworen, an dem Inserat schuldlos zu sein; damit blieben nur diejenigen übrig, die sich geweigert hatten, telefonische Auskünfte zu erteilen. Mittlerweile hatten Ham und Monk fünf Agenturen erfolglos aufgesucht und standen vor einem Haus am Broadway, das eine sechste beherbergte. Monk nahm noch einmal das Bild des Mädchens, das er aus der Zeitschrift geschnitten hatte, zur Hand und sah es lange an.
    »Sie ist ziemlich hübsch«, meinte er. »Sie sollte es nicht nötig haben, sich an krummen Sachen zu beteiligen.«
    »Gerade die hübschen drehen mit Genuß solche Dinger«, belehrte ihn Ham. »Häßliche Mädchen haben keine Chance, zu Freundinnen von Gangstern zu avancieren. Gangster sind nämlich wählerisch, und sie können es sich leisten.«
    »Du liebst die Menschen nicht«, rügte Monk.
    »Warum sollte ich?« erkundigte sich Ham hämisch.
    Monk steckte das Bild wieder ein, und sie traten ins Haus und fuhren mit dem Lift mit der Aufschrift: MEREDITH’S MODEL AGENCY. Ham langte nach dem
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