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DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien
Autoren: Kenneth Robeson
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Ham unter die Möbel kroch und seinen Degen suchte. Der Degen war nicht mehr da, dafür entdeckte Ham einen Fetzen von einem zerrissenen Briefumschlag. Ham ging zu Monk in die Küche.
    »Du bist verfressen«, tadelte er. »Wenn das Zeug nun vergiftet ist ...«
    »Die Logik spricht dagegen«, erwiderte Monk. »Wenn die Leute beabsichtigt hätten, uns zu ermorden, bräuchten sie sich nicht auf einen Zufall zu verlassen.«
    »Wieso Zufall?«
    »Immerhin war es möglich, daß wir das Geflügel und das Getränk nicht anrühren.«
    »Das war nicht möglich«, belehrte ihn Ham. »Wer einigermaßen über dich informiert, ist, zweifelt nicht daran, daß du alles Verschlingbare verschlingen wirst.«
    »Aber dann wärst du übriggeblieben!« Monk feixte. »Du hättest meinen Tod grausam gerächt, und wer mag das schon riskieren ...«
    Ham zeigte ihm das Papier. Von der Adresse war nur noch ein Teil des Namens vorhanden: ...lcorn.
    »Scotty Falcorn!« sagte Monk prompt. »Das ist der Pilot, der im Matto Grosso verschollen ist.«
    Ham sah ihn nachdenklich an.
    »Gratuliere«, sagte er schließlich. »Manchmal benimmst du dich so blöde, daß man verzweifeln möchte, und dann bist du plötzlich blitzgescheit.«
    »Danke.« Monk grinste verlegen. »Vielleicht bin ich wirklich blöde und hab mich eben bloß verstellt. Aber wir wissen jetzt genau, daß unsere Dame Mitglied, einer Gangsterbande ist, die es auf die drei Überlebenden vom Matto Grosso und vermutlich auf die geheimnisvolle Stadt abgesehen hat. Gehen wir zu Doc und sagen ihm Bescheid.«
     
    Gleichzeitig war eine alte, gebeugte Frau zu Doc Savages Hochhaus unterwegs. Sie hatte eine riesige Handtasche unter dem Arm und ein Kleid an, das beinahe bis zum Boden reichte. Anscheinend stammte sie aus einem Dorf, denn sie trug ein mächtiges Kopftuch mit auf gedruckten Blumen.
    Vor einem Zeitungskiosk blieb sie stehen und schien sich für eine nahezu druckfrische Extraausgabe zu interessieren. Die Schlagzeile lautete:
     
    GRÜNER TOD MORDET MANN IN NEW YORK
    Forscher in Doc Savages Büro gestorben
     
    Die Nachricht beanspruchte nicht mehr Zeilen als die Überschrift und teilte lapidar mit, daß einer der drei Überlebenden, die kürzlich aus dem Matto Grosso gekommen waren, Doc Savage hatte aufsuchen wollen, wohl um ihn um Rat zu bitten, und vor seiner Tür tot zusammengebrochen war. Doc Savage hatte die Polizei benachrichtigt, und die Polizei hatte den Toten abgeholt.
    Die alte Frau sah sich argwöhnisch um und ging für ihre offenkundige Gebrechlichkeit mit befremdlicher Schnelligkeit weiter. Vor dem Hochhaus hielt sie abermals an und spähte nach oben, dann trat sie rasch in die Halle. Sie ließ sich in einem der Lifts in die fünfundachtzigste Etage befördern, stieg aus und erklomm vorsichtig die letzte Treppe.
    Sie spähte den langen Korridor entlang, dann zuckte sie zurück und glitt in eine Nische. Sie hatte die zwei Polizisten vor Doc Savages Tür bemerkt. Sie war kaum aus dem Blickfeld verschwunden, als die Tür aufging. Die Polizisten sagten etwas, das die alte Frau nicht verstand, sie hörte aber, was Doc Savage erwiderte.
    »Nein«, sagte er, »ich weiß nicht, woran die beiden Männer gestorben sind. Ich bedauere sehr, daß der grüne Tod jetzt noch ein zweites Opfer gefordert hat, aber mir liegen keinerlei Indizien vor, mit denen sich etwas anfangen ließe.«
    Wieder redeten die Polizisten auf ihn ein, und Doc hörte stumm zu. Die alte Frau hielt den Atem an und horchte, aber die Polizisten nuschelten und hatten einen so haarsträubenden Slang, daß ohnehin nur ein eingefleischter New Yorker ihnen hätte folgen können.
    Endlich verabschiedeten sie sich und eilten über die Marmorplatten zum Lift. Die alte Frau wartete, bis sie in der Tiefe versunken waren, und trippelte zu der Tür im Hintergrund. Sie zuckte zusammen, als dicht neben ihr ein schrilles Pfeifen wie aus einer geplatzten Druckluftflasche erklang. Ein Expreßlift stoppte und spie zwei Männer aus.
    Die Frau fuhr herum, raffte das lange Kleid bis über die Knie und spurtete zur Treppe. Die beiden Männer jagten hinter ihr her und fingen sie; einer von ihnen hatte eine bedenkliche Ähnlichkeit mit einem Gorilla, der andere war mit übertriebener Eleganz angezogen, wirkte aber etwas zerknittert, als hätte er sich auf dem Boden gewälzt.
    »Halt!« sagte der Dandy markig. »Warum schleichen Sie hier herum?«
    Die alte Frau schlug um sich wie ein Berserker, sie trat und kratzte. Der Dandy ließ sie
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