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DS052 - Der Mann vom Mond

DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond
Autoren: Kenneth Robeson
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war ein wenig befremdet. Lin starrte nach vorn.
    »Der Aufprall muß ganz in der Nähe gewesen sein«, sagte sie.
    Thomas begriff nicht recht. Im Haus hatte er weder das Getöse gehört, noch ganz und gar das kränkliche Licht gesehen. Das Mädchen faßte nach der Taschenlampe, Thomas überließ sie ihr. Lin lief am Ufer entlang und leuchtete.
    »Lin«, sagte Thomas beunruhigt, »ich weiß nicht, was Sie suchen, aber vielleicht ist es gefährlich. Sollten wir nicht lieber umkehren?«
    Das Mädchen zitterte. Thomas lief zu ihr hin. Sein männlicher Beschützerinstinkt regte sich und bewog ihn, Lin einen Arm um die Schultern zu legen. Lin blickte zu ihm auf.
    »Bob«, sagte sie leise, »mögen Sie mich?«
    »Und ob!« sagte er burschikos. »Bis Sie einen besseren Mann finden, können Sie sich unbedingt auf mich verlassen.«
    »Dann sollten Sie vorsichtig sein«, meinte sie. »Sie sind viel zu nett und viel zu jung, um schon zu sterben.«
     
    Der grüne Mann lag hinter einem Gebüsch. Er lebte noch. Er hatte ein beachtliches Knochengestell und schien einmal beinahe herkulisch gewesen zu sein, aber jetzt bestand er überwiegend aus Haut und Knochen.
    Als Thomas ihn genauer ansah, stellte er fest, daß der Mann nicht ganz grün war. Sein Gesicht war fahl, grün war tatsächlich nur sein Anzug. Er bestand aus einem glänzenden seidigen Material und lag an wie eine zweite Haut. Der Mann hatte einen glänzenden Metallgürtel umgeschnallt und um den Hals einen glänzenden Metallkragen mit Flügelschrauben, zu dem offensichtlich ein Helm gehörte.
    Der linke Arm des grünen Mannes war gebrochen, aus seinen Mundwinkeln rann Blut; Thomas vermutete, daß er innere Verletzungen hatte. Der grüne Mann starrte auf das Mädchen, als wäre er ihr schon einmal begegnet.
    »Es ist lange her«, sagte er plötzlich in fremdländisch gefärbtem Englisch.
    »Tony Vesterate ...« sagte das Mädchen leise.
    »Ja«, sagte der grüne Mann schwach.
    »Vor zwei Jahren sind Sie spurlos verschwunden.« Lin nagte an ihrer Unterlippe. »Sie – Sie wirkten viel älter.«
    »Ich bin einunddreißig«, sagte der Mann.
    Ein oberflächlicher Betrachter hätte ihn auf mindestens fünfzig geschätzt.
    Das Gesicht des grünen Mannes zuckte, als hätte er entsetzliche Schmerzen. Er atmete röchelnd ein und wieder aus.
    »Ich war auf dem Mond«, sagte er.
    Thomas betrachtete ihn neugierig, dann wandte er sich zu dem Mädchen. Sie stand da, als wäre sie festgefroren. Der grüne Mann stöhnte, er blickte zu Lin.
    »Haben Sie ein Messer?« krächzte er.
    »Ein Messer?« Lin staunte. »Nein.«
    Der grüne Mann spähte zu Thomas.
    »Haben Sie vielleicht ...?«
    »Ja«, sagte Thomas unsicher. »Aber es taugt nicht viel.«
    Das Messer war ein winziges Spielzeug, das an einem Schlüsselbund hing. Thomas fischte es aus der Tasche und hielt es unentschlossen in der Hand.
    »Das macht nichts«, sagte der grüne Mann. »Geben Sie her.«
    Thomas hakte das Messer vom Schlüsselring, klappte es auf und reichte es dem Mann. Der Mann schlitzte sein linkes Hosenbein auf, eine frisch vernarbte Wunde wurde sichtbar.
    »Wenn Sie empfindlich sind, sollten Sie sich umdrehen«, sagte der Mann.
    Lin Pretti drehte sich hastig um. Der Mann biß die Zähne zusammen und schnitt die Narbe auf, Thomas würgte, aber er mochte sich nicht blamieren. Der Mann brachte eine dunkelblaue Glasröhre zum Vorschein, die einen Durchmesser von nicht einmal einem halben Zoll hatte und etwa zwei Zoll lang war.
    »Hier«, sagte der Mann. »Das haben wir doch gesucht.«
    Lin wandte sich wieder um und nahm das Röhrchen an sich.
    »Ich verstehe«, sagte sie.
    »Gehen Sie da runter und sehen Sie sich das an«, sagte der Mann und deutete zum Wasser. »Sie werden sich wundern.«
    »Ja«, sagte Lin. Und zu Thomas: »Bitte, kommen Sie.«
    Thomas nahm die Taschenlampe wieder an sich und ging mit Lin in die angegebene Richtung. Wieder mußten sie sich zwischen Sträuchern hindurch einen Weg bahnen. Thomas leuchtete auf’s Wasser, aber außer den Sternen, die sich darin spiegelten, war nichts zu sehen.
    »Warum hat er uns hier hergeschickt ...« fragte Thomas rhetorisch.
    Lin antwortete nicht. Sie kehrten um. Als sie zu der Stelle kamen, wo der grüne Mann gelegen hatte, war dieser verschwunden.
     
     

2.
     
    Thomas war so verblüfft, daß er die Lampe ausschaltete. Er fühlte sich sehr unbehaglich, wie vor einer großen Gefahr, er hatte den Eindruck, daß ringsum in der Dunkelheit bösartige Feinde lauerten.
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