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DS052 - Der Mann vom Mond

DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond
Autoren: Kenneth Robeson
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Mühsam nahm er sich zusammen und lauschte, aber es war totenstill. Nur das Plätschern der Wellen war zu hören.
    »Ein Trick«, flüsterte Thomas. »Er wollte uns loswerden.«
    Das Mädchen schwieg.
    Thomas schaltete die Lampe wieder ein und suchte den Boden ab. Er fand Blutspuren.
    »Er war schwer verletzt«, sagte er. »Er kann nicht weit gekommen sein. Wir sollten ihn suchen.«
    »Nein!« sagte das Mädchen erschrocken; und leise: »Bitte, Bob, wir müssen fort.«
    Wieder tappte er mit ihr den Hügel hinauf und auf der anderen Seite herunter, aber diesmal in umgekehrter Richtung. Erst als die Spanish Plantation ins Blickfeld rückte, meldete er sich abermals zu Wort.
    »Lin«, sagte er, »was hat das alles zu bedeuten?«
    Das Mädchen ging schneller.
    »Bitte, Bob!« sagte sie eindringlich. »Sie dürfen keine Fragen stellen.«
    Er leuchtete ihr ins Gesicht und sah, daß sie vor Angst wie von Sinnen war. Damit hatte er nicht gerechnet. Sein eigenes Unbehagen schwand, er ermannte sich, der Beschützerinstinkt gewann die Oberhand.
    »Er hat gesagt, er kommt vom Mond«, erklärte er nach einer Weile. »Das hat er doch wohl nicht wörtlich gemeint?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Quälen Sie mich nicht«, sagte sie. »Sie würden ohnehin nichts verstehen.«
    »Jedenfalls stecken Sie bis zum Hals in Schwierigkeiten«, entschied Thomas. »Ich hätte es mir gleich denken müssen, als Sie mich beauftragt haben, Erkundigungen über Doc Savage einzuziehen.«
    Das Mädchen blieb stehen.
    »Ach, Doc Savage«, sagte sie, als hätte sie vergessen, sich je nach ihm erkundigt zu haben. »Nein, das hat damit nichts zu tun. Ich war bloß neugierig.«
    »Bestimmt nicht!« sagte er. »Warum lügen Sie mich an?«
    Sie warf den Kopf in den Nacken, als hätte sie eine scharfe Antwort auf der Zunge, dann überlegte sie es sich anders und rannte zum Haus. Er sah, wie sie die Tür aufriß und hinter sich zuschlug, und war sehr gekränkt. Er dachte eine Weile nach, dann trottete er zum Parkplatz und zu seinem Wagen, klemmte sich hinter das Lenkrad und steckte sich eine Zigarette an. Er dachte noch länger nach als auf dem Hügel. Schließlich stieg er wieder aus und erklomm zum drittenmal den Hügel. Er hatte sich entschlossen, allein nach dem grünen Mann zu fahnden.
     
    Als er den Gipfel erreichte, stellte er fest, daß unten, wo der grüne Mann gelegen hatte, jemand mit einem Licht hantierte. Vorsichtig ging er weiter, dann erkannte er Lin. Sie war damit beschäftigt, die Blutspuren zu beseitigen.
    Erstaunt blieb er stehen. Das Mädchen war wie in Panik, ihr Gesicht war verzerrt. Der verletzte grüne Mann war ihm schon ziemlich mysteriös erschienen, von der blauen Kapsel in seinem Bein ganz zu schweigen, aber noch befremdlicher war, daß Lin Pretti ihn nicht nur kannte, sondern offenbar mit ihm in Verbindung stand. Anscheinend hatte sie auch geahnt, daß sie diesen Mann hier treffen würde, sonst wäre sie nicht um diese Zeit auf dem Rasen herumspaziert. Andererseits hatte sie den grünen Mann seit zwei Jahren nicht mehr gesehen, sie hatte es selbst gesagt, und es hatte aufrichtig geklungen. Die Überraschung war also echt.
    Thomas wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Er mochte Lin nicht überrumpeln, damit hätte er sie nur vergrämt, und er konnte sie auch nicht nach den Zusammenhängen fragen. Sie hätte ihn nur weiter angelogen.
    Zum erstenmal dachte Thomas darüber nach, wie wenig er über das Mädchen wußte. Sie hatte es vermieden, über sich zu sprechen, und in der Spanish Plantation gab es niemanden, der ihm Auskunft über Lin hatte erteilen wollen oder können. Vermutlich war sie nicht arm, andernfalls hätte sie sich eine preiswertere Garküche gesucht, und ebenso vermutlich hatte sie es nicht nötig zu arbeiten.
    Thomas witterte Schwierigkeiten, die unvermeidlich auf ihn zukamen, wenn er sich weiter mit dieser Dame befaßte, und an Schwierigkeiten lag ihm nichts. Andererseits war Lin ein bemerkenswertes Mädchen, und endlich war da auch noch der Beschützerinstinkt, den Thomas nicht abschütteln konnte, auch wenn er es versucht hätte. Dieser Erkenntnis konnte Thomas sich nicht versperren.
    Er fluchte lautlos vor sich hin, weil er sich nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte, und beobachtete Lin. Sie hatte einen Armvoll blutiger Zweige von den Büschen gerissen und strebte damit zum Ufer, offensichtlich mit der Absicht, sie ins Wasser zu werfen. Thomas entschloß sich zu warten, bis sie wieder
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