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DS052 - Der Mann vom Mond

DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond
Autoren: Kenneth Robeson
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fahl. Mühsam nahm sie sich zusammen. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden!«
    Behemoth zuckte mit den Schultern und tappte zum Bett, aber er ließ das Mädchen nicht aus den Augen. Er zerteilte das Laken in schmale Streifen und fesselte dem Mädchen die Hände auf den Rücken. Lin ließ es widerstandslos geschehen. Behemoth knäulte einen der Streifen zusammen und knebelte das Mädchen, einen weiteren Streifen wickelte er ihr um die Augen, dann knotete er zwei Decken zusammen und befestigte sie am Fensterkreuz, das freie Ende warf er hinaus. Er trat zum Schreibtisch, kippte die Vase um, stellte fest, daß der winzige Gegenstand die blaue Glaskapsel war, ganz wie er vermutet hatte, und musterte ihn von allen Seiten. Im Bad in einem Schränkchen fand er Verbandszeug. Mit einem Heftpflaster klebte er sich das Glasröhrchen unter die linke Achselhöhle, knöpfte sein Hemd zu und nahm dem Mädchen die Augenbinde ab. Er klemmte sich das Mädchen unter den Arm, schwang sich aus dem Fenster und kletterte mit den Beinen und einer Hand hinunter. Behemoth sah Lin an, daß sie Angst hatte.
    »Sie brauchen sich nicht zu fürchten«, flüsterte er. »Ich bin geschickt wie ein Affe.«
    Sie versuchte etwas zu sagen, doch der Knebel hinderte sie daran. Behemoth legte sich das Mädchen über die Schulter wie einen Sack und trabte in die Richtung zur Spanish Plantation und an dem Restaurant vorbei zu dem Hügel. Er überquerte den Hügel und strebte zum Wasser. Einige von Lurgents Banditen lungerten herum, Lurgent selbst war nicht in Sicht.
    Behemoth legte das Mädchen ab und blickte sich suchend um.
    »Wo ist der Kerl, den wir vorhin gefangen haben?« fragte er. »Ich meine diesen Thomas.«
    »Lurgent hat uns vorhin fortgeschickt«, erwiderte einer der Männer. »Er hat sich mit dem Kerl unterhalten, und nach einer Weile hat ein Schuß gekracht. Als wir wiedergekommen sind, war das Gesicht des Kerls blutig, und er hat sich nicht mehr gerührt. Vermutlich war er tot. Lurgent hat ihn zum Wasser getragen.«
    »Er hat doch gesagt, er will ihn nicht erschießen«, erklärte Behemoth unzufrieden. »Das wäre nicht nötig gewesen!«
    Lurgent tauchte in der Dunkelheit auf und besichtigte drohend Behemoth. Der Riese hielt dem Blick stand.
    »Was wäre nach deiner Ansicht nicht nötig gewesen?« erkundigte Lurgent sich sanft.
    »Wir hätten Thomas nicht umlegen sollen.« Behemoth ließ sich nicht einschüchtern.
    »Wir haben ihn auch nicht umgelegt. Er lebt. Er ist an einem sicheren Ort, und wenn alles vorbei ist, lassen wir ihn laufen. Einverstanden?«
    »Mich geht’s nichts an.« Behemoth zuckte mit den Schultern. »Ich finde bloß, daß man einen Mord vermeiden soll, wenn er nicht unbedingt nötig ist. Damit lädt man sich zu viele Bullen auf den Hals.«
    »Darüber kann’s keine Diskussion geben«, sagte Lurgent gravitätisch. »So hab ich’s immer gehalten, und so wird’s auch bleiben. Hast du das Glasding?«
    »Sie muß es versteckt haben«, log Behemoth. »Ich hab überall gesucht, sogar im Bad, ich hab aber nichts gefunden.«
    »Wo ist Vesterate?«
    »Er war nicht bei ihr.«
    »Hast du sie nicht nach Vesterate und nach dem Glasding gefragt?«
    »Nein«, sagte Behemoth treuherzig. »Ich hab angenommen, du willst dich selber mit ihr unterhalten.«
    »Und ob ich will!« Lurgent nickte energisch. »Ich werde mich mit ihr unterhalten, daß ihr Hören und Sehen vergeht!«
    Er trat zu dem Mädchen und riß ihr den Knebel aus dem Mund. Lin ächzte und starrte Lurgent verzweifelt an.
    »Wo ist das Glasding?« fragte er barsch.
    »Ich weiß von keinem Glasding«, sagte sie schüchtern. »Dieser häßliche Riese hat auch wissen wollen, wo ein Glasding ist. Sie müssen mich mit jemand verwechseln.«
    Lurgent stellte sie mit einem Ruck auf die Beine und schlug brutal zu. Das Mädchen wimmerte und brach zusammen.
    »Das ist nicht gut.« Behemoth mischte sich ein. »So erfahren wir nichts von ihr. Ich kenne bessere Methoden als Maulschellen, aber dazu braucht man Zeit.« »Vielleicht hast du recht.« Lurgent überlegte. »Wir werden sie eine Weile bei uns behalten, dann kannst du deine Methoden ausprobieren.«
    »Sicher«, sagte Behemoth. »Mit Vergnügen.«
    »Dieser grüne Mann Vesterate macht mir Sorgen.« Lurgent polkte mit einem Fingernagel zwischen den Zähnen. »Behemoth, geh noch einmal zum Hotel. Vielleicht kommt Vesterate noch. Wir müssen ihn unbedingt finden.«
    »Okay«, sagte Behemoth gleichmütig. »Wo treffen wir uns
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