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DS031 - Roter Schnee

DS031 - Roter Schnee

Titel: DS031 - Roter Schnee
Autoren: Kenneth Robeson
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In einer der äußeren Taschen steckte eine kleine Stablampe, in der anderen eine flache Flasche und ein in Pergamentpapier gewickeltes Päckchen.
    Doc Savage schraubte die Flasche auf und roch daran. »Reines Wasser«, entschied er. In das Pergamentpapier eingewickelt war ein Erdnußbutterbrot. Als sie im Koffer nachsahen, fanden sie dort weitere zusammengeknüllte Pergamentpapierbogen, die wohl ebenfalls Sandwiches enthalten hatten.
    »Der Bursche scheint tagelang in dem Koffer gesteckt zu haben«, stellte Doc Savage sachlich fest.
    Monk kratzte sich den borstigen Kopf. »Aber wie ist er da ’reingekommen? Das Schloß war doch nicht aufgebrochen.«
    »Solche Kofferschlösser sind mit einem kleinen Sperrhaken kinderleicht zu öffnen«, erinnerte ihn Doc.
    »Aber er war darin eingeschlossen«, beharrte Monk.
    »Was bedeutet, daß er einen Helfer gehabt haben muß«, stimmte Doc ihm zu.
    Sie drehten den Toten herum, um an seine Gesäßtaschen heranzukommen, und dabei fiel klappernd ein Gegenstand auf den Boden. Monk griff danach, zog die Hand aber hastig wieder zurück.
    »Seine falschen Zähne«, murmelte er.
    Der Tote hatte eine komplette obere Gebißplatte getragen. Doc Savage nahm sie vorsichtig mit dem Taschentuch auf und wies mit dem Finger auf eine Stelle. Dort an der Gaumenplatte befand sich eine rote Schicht, die wie Siegellack aussah und nachträglich auf getragen zu sein schien.
    »Das Gebiß hat ihm wohl nicht gepaßt, und deshalb hat er es selber mit Siegellack ausgefüllt«, entschied Monk.
    Doc Savage steckte die falschen Zähne dem Toten in die Brusttasche, die gewöhnlich für Ziertaschentücher reserviert ist.
    »Er ist noch nicht lange tot, nicht wahr?« fragte Ham. »Höchstens eine halbe Stunde«, erwiderte Doc, »was bedeutet, daß er während des Überfalls auf den Lastwagen erschossen wurde.«
    Sie untersuchten die anderen Taschen des Toten und fanden in der linken Gesäßtasche eine Brieftasche und darin ein Namen- und Adressenschildchen, wie es sich meist in neuen Brieftaschen befindet:
     
    Prof. Casson Adams
    7242 Floral Cliff
    Miami, Florida.
     
    Monk blinzelte mit seinen kleinen Augen Doc Savage an. »Eine törichte Frage – aber gehen wir der Sache nach oder nicht?«
    »Selbstverständlich«, erklärte ihm Doc.
    Monk stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Na also. Ich hatte schon gefürchtet, wir wollten hier in Florida tatsächlich nur einen Influenza-Virus für Mosquitos suchen.«
    Ham starrte ihn finster an. »Und wo ist dieses Floral Cliff?« schnappte er.
    »Wenn es nicht im Stadtplan verzeichnet ist, finden wir es im Siedlungsentwicklungsplan für Miami«, sagte Doc. »Am besten mieten wir uns wohl einen Wagen.«
    »Das Schwein lasse ich am besten hier, damit es sich schneller erholt«, bemerkte Monk.
     
    Eine halbe Stunde später betrachtete Monk das Floral Cliff und rümpfte die flache, mehrfach gebrochene Nase. »Blumenklippe, ha!« sagte er. »Stinkwüste hätte man die Gegend nennen sollen.«
    Sie befanden sich in einer Sanddünenlandschaft, aber von irgendwoher wehte ein Geruch herüber, der an verbrannte Gummigaloschen, Schwefel und noch ein paar andere unangenehme Dinge erinnerte.
    Der Wagen, den Doc gemietet hatte, ein kleines Tourenfahrzeug, hatte sich auf der unbefestigten Dünenstraße schon wiederholt bis zu den Felgen in den losen Sand gemahlen.
    »Ich wette zehn zu eins, daß wir uns verfahren haben«, sagte Monk.
    »Da, seht!« Ham hob die Hand.
    Auf einem verwitterten Schild inmitten der Dünen stand ein Schild, das ein Grundstücksmakler als spekulative Vision gesehen haben mochte:
     
    7100-Block
    Floral Cliff
     
    »Die Nummer, die wir suchen, ist 7242«, sagte Ham. »Wahrscheinlich liegt sie hinter der nächsten Düne.«
    Die nächste Düne war auf der Kuppe mit Palmettostauden bestanden und hatte ziemlich steile Hänge.
    Monk stieg aus, sah unter dem Wagen nach, stellte fest, daß sie fast bis zu den Achsen in lockerem Sand steckten, und entschied: »Wir sollten lieber zu Fuß gehen. Sonst kommen wir hier nie wieder heraus.«
    Daraufhin stiegen auch Doc und Ham aus, und zu dritt begannen sie den Aufstieg. Stumm wies Doc auf die vielfältigen Fußspuren hin, die überall im Sand zu erkennen waren.
    Auf der Hügelkuppe angekommen, blieben sie verdutzt stehen.
    Eine weiße, knapp drei Meter hohe Mauer ragte hinter der Hügelkuppe auf. Es mußte einmal eine imposante Stuckmauer gewesen sein, aber der meiste Stuck war inzwischen abgebröckelt, so daß an
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