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DS031 - Roter Schnee

DS031 - Roter Schnee

Titel: DS031 - Roter Schnee
Autoren: Kenneth Robeson
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fingerte an seinem Degenstock herum.
    »Sie hatten die hohen Wangenknochen und die schmalen Augen einer ganz bestimmten Rasse und dürften daher aller einer Nationalität gewesen sein«, erklärte Doc.
    Habeas Corpus, das Schwein, kam ihnen entgegengehüpft, und Monk hob es auf, um es zum Verbinden zu bringen – und um sich selbst etwas anzuziehen, denn mit nur einem Laken bekleidet wurde er von allen Seiten angestarrt.
    Mit dem Schwein war der ganze Schwarm von Reportern und Photographen zurückgekommen, und in den nächsten fünf Minuten war Doc dicht umlagert. Vergeblich versuchte er zu erklären, daß er nicht wüßte, was hinter dem Überfall steckte, und als er sagte, daß er nur nach Florida gekommen sei, um etwas gegen die Mosquitoplage zu tun, erhielt er nur Hohngelächter zur Antwort.
    Auch der Polizei konnte Doc, als sie eintraf, nichts anderes erklären. Er wurde gefragt, ob sein Gepäck Gegenstände von besonderem Wert enthielt, und er sagte, er habe die Koffer in New York mit wissenschaftlichen Geräten vollgepackt und per Bahn nach Miami vorausgeschickt. Für einen nicht speziell interessierten Wissenschaftler seien die Geräte wertlos.
    Die Polizei gab sich, im Gegensatz zu den Reportern, damit zufrieden, denn sie hatte einen tiefen Respekt vor dem Bronzemann und seinen Methoden.
    Der LKW-Fahrer und sein Begleiter, noch leicht zittrig, aber unverletzt, schleppten die Hand- und Schrankkoffer ins Hotel
Biscayneville
und verabschiedeten sich dann. Der Vorfall würde ihnen wohl noch lange Gesprächsstoff liefern.
    Die Zeitungsreporter gaben es schließlich auf, aus Doc Savage Tathintergründe herauszuholen; sie gingen los, um das, was sie hatten, ihren Redaktionen durchzugeben, auch das reichte bereits für fette Schlagzeilen.
    »Keine Angst, wenn wir Doc Savage hier in der Stadt haben, kriegen wir noch genug zu tun«, erklärte ein erfahrener Reporter seinem jüngeren Kollegen. »Der scheint den Ärger magnetisch anzuziehen.«
     
    Der Bronzemann saß auf der Kante eines Koffers, während ein Zimmermädchen die Glassplitter des zerschossenen Fensters zusammenfegte. Monk und Ham warteten, bis das Mädchen wieder gegangen war. Monk hatte seinem Maskottschwein den Hinterlauf bandagiert und es am Bett festgebunden.
    »Irgend etwas steckt aber dahinter«, sagte Doc Savage gedehnt. »Diese Männer wollten mein Gepäck an sich bringen, und ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum. Vielleicht komme ich darauf, wenn wir meine Koffer mal durchsehen.«
    »Ein guter Gedanke«, sagte Monk.
    Der Bronzemann begann die Schrankkoffer herumzuwuchten, als wögen sie nur wenige Pfund. Er tippte auf das Gepäckstück, das er in der Reihe als letztes aufgestellt hatte, verhielt plötzlich reglos, und ein seltsamer trillerartiger Laut kam über seine Lippen, ohne daß sie sich bewegten. Monk und Ham kannten diesen Laut. Der Bronzemann stieß ihn gewöhnlich aus, wenn er eine innere Spannung abreagieren wollte, oder wenn ihn etwas höchst überraschte.
    Er legte noch einmal die Hand auf den Koffer und sagte: »Da, seht!«
    Der Schrankkoffer war außen mit Aluminium beschlagen, und in dem Aluminium und dem darunterliegenden Holz klaffte ein kreisrundes Loch von einem knappen Zentimeter Durchmesser.
    »Von einer Kugel!« hauchte Monk.
    »Sie müssen versehentlich in den Koffer hineingeschossen haben, als sie ihn wegschleppen wollten«, setzte Ham hinzu.
    Doc Savage legte den Koffer behutsam um und steckte den Schlüssel ins Kofferschloß. »Es ist möglich, daß der Überfall nur dieses Schusses wegen in Szene gesetzt wurde«, sagte er, »und nicht, wie wir bisher vermuteten, um irgend etwas aus meinem Gepäck zu stehlen.«
    Er hob den Kofferdeckel an.
    »Verflixt!« entfuhr es Monk.
    In dem Koffer lag ein Mann – oder vielmehr die Leiche eines Mannes, denn die Kugel hatte ihn mitten in die Stirn getroffen. Er hatte kaum geblutet.
     
     

3.
     
    Sie hoben den Toten heraus, um ihn zu untersuchen. Er war über einsachtzig groß, und sein Anzug war verknittert, aber aus teurem Stoff, maßgeschneidert und noch keineswegs abgetragen. Über dem Einschußloch hatte er eine ausgeprägte Stirnglatze und war im Gesicht braungebrannt wie ein Ortsansässiger. Nur auf dem Nasenrücken hatte er einen hellen Querstreifen und
    zwei weitere Streifen, die von den Augenbrauen zu den Ohren führten.
    »Er hat eine Hornbrille getragen«, konstatierte Monk. »Wo die wohl hingekommen ist?«
    Die Brille fand sich in der Innentasche seines Jacketts.
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