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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara
Autoren: Timo Bader
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gingen in entgegengesetzter Richtung zurück. Nach einigen Metern passierten sie die Schleuse, hinter der Adams neue Zelle lag. Und der Kokon …
    Adam schüttelte die unangenehme Erinnerung ab und konzentrierte sich auf den Flur, der ihn an einen leeren Krankenhauskorridor erinnerte. Er glaubte sogar den beißenden Geruch von Reinigungs- und Sterilisationsmitteln wahrzunehmen.
    »Wohin gehen wir?«, japste er.
    »Wir haben vor einiger Zeit ein Raumschiff des Feindes gekapert«, sagte Tyler mit stolzgeschwellter Brust. »Dank dieser Tarnung konnten wir uns hier hereinschleichen, obwohl diese Forschungsstation eigentlich unter strengster Bewachung steht. Es gibt zwei Wege, um das Raumschiff zu erreichen. Entweder direkt über den Aufzug«, er deutete hinter sich, »oder quer durch die Labors.«
    »Damit werden sie am wenigsten rechnen«, hoffte Gregorio.
    In hohem Tempo sprinteten die Soldaten den langen Gang entlang. Adams Muskeln fühlten sich schwach an, obwohl sie durch die Stromschläge des kugelförmigen Apparats gestärkt worden waren. Er hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten.
    »Die Schleuse ist gleich dort vorne.«
    Tylers Finger wies geradeaus.
    Adam wusste sofort, was der Soldat meinte.
    Vor ihnen lag eine zweigeteilte Schleuse mit zwei Metallkästen an den anliegenden Wänden. Bei dem linken Gerät handelte es sich um ein simples Tastenfeld, das rechte war eine Fingerabdruck-/Netzhaut-Scanner-Kombinationsanlage.
    Tyler erledigte das Problem mit einer raschen Schussfolge auf beide Metallkästen. Die komplizierten, technischen Apparate explodierten und die Schleuse öffnete sich stockend.
    »Phantomkrieger!«, brüllte einer der Soldaten und brach getroffen zusammen.
    Sein Rücken qualmte. Der Gestank von verbranntem Fleisch zog Adam um die Nase. Die Uniform des Mannes war versengt, die Haut darunter warf Blasen.
    »Es hat Jordan erwischt!«, rief Gregorio.
    Seine Stimme überschlug sich vor Aufregung.
    Wie eine Einheit wirbelten Tyler und die drei anderen Soldaten herum und eröffneten das Feuer. Von den Angreifern konnte Adam nur verzerrte Schattenwürfe erkennen.
    »Schnell jetzt!«, polterte Gregorio.
    Gar nicht mehr so zart besaitet, schob der stämmige Mann mit der tiefen Stimme Adam in den Raum hinter der Doppeltür hinein. Anfangs wehrte er sich noch gegen die rüde Behandlung, doch schon bald erlahmte sein Widerstand; er hatte einfach keine Kraft, um weiter aufzubegehren.
    »Tyler!«, donnerte Adams Begleiter.
    Tyler und seine beiden namenlosen Gefährten folgten ihnen im Laufschritt. Gregorio machte sich an einem der zerstörten Türschlösser zu schaffen. Adam wollte gerade erwähnen, dass der Schaden, den Tyler angerichtet hatte, irreparabel war, als die Türhälften aufeinander zu rückten und den Eingang wieder verschlossen.
    »Das wird sie eine Weile aufhalten«, kicherte Tyler und rieb sich die Hände vor lauter Schadenfreude.
    »Nicht lange genug, befürchte ich«, grollte Gregorio. »Wir müssen hier weg. Je schneller, desto besser.«
    Sie durchquerten den Raum, eine Art Empfangssaal mit kuppelförmigem Dach, durch das Adam den mit verseuchten Wolken verhangenen Himmel sehen konnte. Am anderen Ende erwartete sie ein kreisförmiges Portal, das sich per Knopfdruck öffnen ließ. Sie rannten einen breiten Tunnel entlang. Durch schmale Scheiben aus sichtdurchlässigem Glas konnte Adam einen Blick in die Räume werfen, die den Korridor zu beiden Seiten säumten.
    Was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht: würfelförmige Kammern, vier Mal vier Meter groß! In jedem der Räume fand sein Blick einen Kokon, ähnlich dem, in der Zelle , in der er zu sich gekommen war. Am Schrecklichsten war aber die Tatsache, dass in jeder der Haltevorrichtungen ein Mensch hing.
    Und dann sah er etwas Unglaubliches.
    Er verharrte.
    »Verdammt, was ist los?«, fluchte Tyler und fuhr herum.
    Das Gesicht des Kriegers war wutverzerrt. Eine krebsrote Ader pochte an seiner Stirn. Adam spürte die gefährliche Nervosität, die sich unter den Soldaten ausgebreitet hatte. Gregorio legte ihm einfühlsam die Hand auf die Schulter.
    »Ihr kennt ihn, nicht wahr?«, erkundigte er sich sanftmütig.
    Adam nickte und studierte das bleiche, von blauen Adern durchzogene Gesicht des Menschen, der hilflos in der schrecklichen Umklammerung des Kabel-Schlauch-Metall-Gebildes gefangen war.
    »Das ist Roland …«, wisperte er.
    Er wusste nicht, warum er seine Stimme zu einem leisen Flüstern dämpfte; wahrscheinlich lag es an seiner
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