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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara
Autoren: Timo Bader
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Umgebung, die etwas Heiliges an sich hatte.
    Sein Blick hing starr an Rolands Gesicht fest, der aussah, als würde er schlafen.
    »Wir müssen weiter«, knurrte Tyler und spannte seine Muskeln an.
    » Antara Lukas Ihr …«, begann Gregorio, doch Adam schnitt ihm mit einer simplen Handbewegung das Wort ab.
    »Ist er es wirklich?«, flüsterte er.
    »Nicht exakt der, dem Ihr … während dem Koma begegnet seid.«
    Sein Gegenüber rang sichtlich nach Worten.
    »Koma?« Adam zog die Unterlippe hoch. »Wie lange war ich weggetreten?«
    »Gregorio!«, zischte Tyler.
    Gregorio hob gebieterisch den Arm und brachte ihn zum Verstummen.
    »Die Zeit drängt, Antara Lukas«, redete er Adam ins Gewissen.
    »Warum nennt Ihr mich Lukas?«
    »Alle Eure Fragen werden beantwortet werden«, versprach ihm sein Gegenüber. »Doch nur, wenn es uns gelingt, lebend aus diesem Komplex zu entkommen.«
    »Er sieht so friedlich aus«, seufzte Adam und legte seine Hand auf die kalte Glasscheibe, als wolle er Roland berühren.
    Vor seinem inneren Auge liefen verblasste Video-Aufnahmen ab, die seine Begegnungen mit Roland dokumentierten. Wie der Krieger ihn dazu anspornte, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Wie sie in der Küche des Raumschiff-Sanatoriums und in der Steuerzentrale des Fluchtschiffs gegeneinander kämpften. Und schließlich, wie Roland ihn mit dem Phaser auf dem Todesplateau tötete.
    Ich grüße Euch, böser Jesus , raunte Corys Stimme in seinem Kopf.
    »Wie nennt Ihr sie?«, wollte Adam wissen.
    »Wir nennen sie Träumer .«
    Adam ertappte Gregorio dabei, wie er einen nervösen Blick mit Tyler austauschte. Sein Kehlkopf hüpfte auf und ab. Seine Finger bebten.
    Hinter ihnen detonierte ein Sprengkörper mit einem ohrenbetäubenden Laut. Einer der Soldaten verlor durch die kurze, aber heftige Vibration der Erde das Gleichgewicht und taumelte gegen die Wand. Das Glas unter Adams Fingern vibrierte und bekam gezackte Risse.
    »Wir müssen hier raus!«, brüllte Tyler und lief los.
    Aus Richtung Eingangssaal kamen stampfende Schritte näher.
    Ihre Truppe erreichte das Ende des Tunnels und huschte in einen größeren Raum voller Labortische. Tyler hechtete mit einem gewagten Sprung über eines der Hindernisse hinweg und warf es um.
    Ein donnerndes Poltern erklang. Glas zerbrach klirrend. Tyler und die beiden Soldaten gingen hinter der Tischplatte in Deckung. Gregorio stieß Adam, ohne innezuhalten, weiter vorwärts und auf eine Schleuse zu.
    »RUNTER!«, schrie Tyler aus vollem Hals.
    Alles was dann geschah, drang nur bruchstückhaft in Adams Bewusstsein: Er hörte eine gewaltige Detonation. Glaskolben, – röhren und Reagenzgläser explodierten. Verdrängte Luft peitschte ihm ins Gesicht und wirbelte seine Haare durcheinander. Eine sengende Hitzewelle traf ihn wie eine Ohrfeige. Die kreisförmige Schleuse hinter ihnen kippte in Zeitlupe zur Seite.
    Adam wich zurück. Schnappte nach Atem. Tyler rief den Soldaten etwas zu. Gemeinsam eröffneten sie das Feuer. Das melodische Rauschen und Pfeifen der Lasergewehrschüsse zerriss die Stille. Adam lenkte seinen Blick zu der unförmigen Öffnung hinüber, die der Sprengkörper in die Wand gerissen hatte, und nahm abgehackte Bewegungen hinter einem undurchsichtigen Vorhang aus Staub und herabtropfendem, geschmolzenem Kunststoff wahr.
    Einer der Soldaten stürzte mit einem erstickten Schrei nach hinten. Ein tödliches Einschussloch zierte seine Stirn, wie ein rotes Henna-Mal.
    Tyler sprang auf und schoss wie ein Verrückter. Seine Gesichtszüge entgleisten und machten einem wahnsinnigen Ausdruck Platz. Der Soldat brach nach links aus, warf sich zur Seite und schlitterte über einen Tisch, wobei er Labor-Equipment und Forschungsberichte, die zu losen Papierstapeln aufeinander geschichtet waren, mit sich zu Boden riss.
    Plötzlich wurde der Kopf des Mannes ruckartig nach hinten gerissen und eine Blutfontäne schoss aus seinen Augen. Tyler erreichte das Ende des Tisches und purzelte zu Boden. Alles, was Adam dann noch von dem furchtlosen Krieger sah, war eine dunkle Säule aus Rauch, die vom Boden aufstieg.
    »FEUER!«, kreischte Gregorio und nahm Tylers ungestüme Rolle ein. »FEUER!!!«
    Die beiden Soldaten stimmten mit ihren Instrumenten in das groteske Konzert der Schnellfeuerwaffen mit ein. Die Lasergewehre feuerten unentwegt.
    Adam hörte einen lauten Knall in seiner unmittelbaren Nähe und taumelte zurück. Benommen griff er sich an die Schulter und spürte warmes Blut unter den
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