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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara
Autoren: Timo Bader
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der Träumer übertragen. Vor seinem Tod konnte er noch die nötigen Vorkehrungen treffen, um seine Vision von der einen , der perfekten , der undurchschaubaren D RIMAXID -Welt zu verwirklichen.«
    »Wie hat er das angestellt?«
    »Damit die Träumer glaubten, fortan in einer wirklichen Welt zu leben, hat er einen Auserwählten losgeschickt, der die D RIMAXID -Welten – angeblich – retten sollte. Die Träumer sollten überzeugt davon sein, von nun an in Freiheit zu leben, während sie in Wirklichkeit nur in die neue – die eine – D RIMAXID -Welt übergewechselt sind.«
    Adam schluckte. Die Wahrheit schnürte ihm die Luft ab.
    »Was habt ihr jetzt vor?«, verlangte er zu wissen.
    »Dein Wachsein lässt ›Uns‹ darauf schließen, dass du deinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hast«, spulte KAI-ner von beiden die erste Botschaft von neuem ab. Diesmal fuhr die körperlose Stimme allerdings anders fort: »Nun, da du die Wahrheit kennst, musst du begreifen, dass du ein Teil des Systems bist. Deinem selbstlosen Einsatz haben ›Wir‹ es zu verdanken, dass die Träumer glauben, in einer freien Welt zu leben. Sie arbeiten wie Ameisen, sie verlieben sich, sie streiten, sie sind auf der Suche nach dem großen Glück – und glauben dabei unentwegt, sie wären frei! Dabei sind sie nur D RIMAXID -Existenzen, gefangen in der einen D RIMAXID -Welt.«
    »Was ist mit den Antaras ?«
    »Sie hatten nur soviel Macht, weil ›Wir‹ sie ihnen gegeben haben. Es hat keine ersten Testpersonen, keine Überdosis, keine Übermenschen gegeben. Und folglich auch keine Verschmelzung der D RIMAXID -Welten. Die ganze Show diente nur dazu, den Willen der Menschen zu brechen, um die Überführung in die eine D RIMAXID -Welt leichter zu gestalten.«
    »Aber … aber warum ich?«, stammelte Adam.
    »Die Antwort ist simpel: Du warst einer ›Unserer‹ Studenten«, offenbarte ihm Hypno/Balthasar. » RA-619-T7C , das war deine Matrikelnummer. Du warst weit davon entfernt, der Beste oder gar der Fleißigste zu sein. Aber der Wissbegierigste warst du, da konnte dir kein anderer das Wasser reichen. Ständig bist du auf der Suche nach dem Sinn des Lebens gewesen. Nach einer höheren Bestimmung. Nach dem Sinn des Lebens. Wir wussten, dass dich dieses Streben bis ans Ziel führen würde. Adam – du hast dein Schicksal erfüllt.«
    »NEIN!«, schrie Adam.
    Das Hologramm verschwand und der Kamerawurm kroch in die Decke zurück. Das Loch schloss sich und Adam blieb alleine in der Zelle zurück. Alleine mit den bohrenden Fragen und Vorwürfen, die sein Innerstes aufwühlten.
    Wer bin ich? , diese Frage hatte ihn sein ganzes Leben lang begleitet.
    Nun – in der fernen Zukunft, in der Adam der letzte Mensch auf Erden war – hatte er endlich die Antwort gefunden. Und der Menschheit und den meisten außerirdischen Völkern damit den Untergang gebracht …
    Adam war in der Zelle gefangen. Es gab keine Hoffnung mehr für ihn. Draußen wimmelte es von Titanen und Gorems . Voller Angst erklärte er die Zelle zu seinem neuen Zuhause. Zu seiner neuen Welt. Hier wollte er bleiben – bis in alle Ewigkeit.
    Traurig gedachte er der Menschen, die nunmehr bis zu ihrem Tod im D RIMAXID -Koma liegen würden. Die glaubten, ein unbekümmertes Leben zu führen. Die dachten, sie wären frei. Dabei waren sie gefangen; gefangen wie Adam in dem vierundsechzig Kubikmeter großen Würfel aus Stahl.
    Roland, Chuck, Taurok, Ares, Angelos …
    Auch Eve … Wo mochte sie gestrandet sein?
    In welchem Körper? In welcher Welt?
    Die Ungewissheit brachte Adam fast um den Verstand. Er beschloss die Wände nach einer Tür abzutasten. Es gab keine. Keinen Eingang. Keinen Ausgang. Nicht einmal einen Riss. Der Metallwürfel war perfekt.
    Wahnsinnig vor Angst kauerte Adam sich auf dem Boden zusammen. Er schloss die Augen. Faltete die Hände zum Gebet. Krampfhaft versuchte er, sein neues Wissen zu verdrängen. Versuchte, sich eine eigene D RIMAXID -Welt, eine Scheinwelt, zu erschaffen, in der er kein Häscher des Bösen war.
    Sie lügen! , redete er sich ein.
    Seine Finger zerrten an seinem Haar. Seine Nägel bohrten sich in die Kopfhaut. Adam hielt Haarbüschel in seinen Händen. Warmes Blut rann seinen Nacken hinab. In seinen Gedanken gewann seine eigene D RIMAXID -Welt zusehends an Substanz.
    »Sie lügen!«, schrie er laut. »Ich bin ein Soldat des Widerstands.«
    Wie in Apathie bewegte sein Oberkörper sich vor und zurück.
    Nicht weit von ihm entfernt schlug eine Rakete ein.
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