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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara
Autoren: Timo Bader
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aus der Umklammerung der Kabel und Schläuche frei gesprengt.
    Adam drohte kopfüber abzustürzen und bereitete sich auf einen harten Aufprall vor. Das Einzige, was er jedoch spürte, war ein unwirscher Ruck, der durch seine Arme ging. Dann hing er auf einmal wieder richtig herum, mit dem Kopf oben und den Beinen unten, in den Armen der beiden Soldaten, die ihn unterhakt hatten.
    Erleichtert blies er die Anspannung mit der verbrauchten Luft aus seinem Körper.
    »Befestigungskomponenten zu einhundert Prozent entfernt«, bemerkte einer der beiden Soldaten überflüssigerweise.
    Adam konnte spüren, wie der Mann unter seinem Helm hämisch grinste.
    »Regenerierung der zurückgebildeten, essentiellen Muskelmasse zu siebenundneunzig Prozent abgeschlossen«, gab der andere Krieger zurück. »achtundneunzig, neunundneunzig, einhundert«, zählte er rückwärts. »Regenerierung der zurückgebildeten, essentiellen Muskelmasse zu einhundert Prozent abgeschlossen.«
    Die freie Hand des Mannes packte die kugelförmige Gerätschaft, die an Adams Nacken haftete, und nahm sie ab. Adam hatte dabei das Gefühl, der Mann würde ihm einen beachtlichen Fetzen Haut abreißen. Ihm wurde übel.
    »Unregelmäßigkeiten im Biosystem des Antaras .«
    »Typische Antireaktion des Körpers. Er spürt die Nachwirkungen des Halluzinogens«, vermutete der Kräftigere der beiden Männer, der mit einer tiefen Bassstimme sprach.
    »Ha… Ha… Halluzinogen?«, brachte Adam mühsam hervor.
    »Gesundheit«, scherzte der Spaßvogel der beiden Krieger.
    »Sie wurden in eine Art Koma versetzt«, sprach der andere Soldat beruhigend auf ihn ein. »Einen tranceartigen Entspannungszustand.«
    »Wie bei einer Hypnose«, fügte sein Begleiter diesmal humorlos hinzu.
    »Hallu… Halluzinogen«, wiederholte Adam mit schwerer Zunge.
    Er musste an die Pillen denken, die Eve ihm im Raumschiff-Sanatorium angeboten hatte und die seine Schizophrenie bekämpfen sollten.
    Ich hasse Pillen! , dachte Adam düster.
    Auch Selene hatte versucht, ihm Pillen zu geben. Gegen Hunger. Gegen Durst. Gegen Vitamin- und Eisenmangel , erinnerte er sich an ihre Worte.
    Wofür sind diese? , hatte er gefragt und auf die steril-weißen Kapseln gedeutet.
    Gegen die Schmerzen … , war ihre Antwort gewesen.
    »Haben Sie Schmerzen?«, erkundigte sich einer der beiden Soldaten.
    »Keine … Pillen …«, stammelte Adam.
    Eine feurige Welle kam seinen Rachen herauf geschossen. Er krümmte sich. Brakes Wasser schoss aus seinem Mund. Er hustete und unternahm alles, um nicht zu ersticken. Die Flüssigkeit hatte einen schalen Beigeschmack. Sein Hals brannte.
    »Das Biosystem des Antaras stößt die Fremdsubstanz ab«, kommentierte der Mann mit der sonoren Bassstimme die Beobachtungen in sachlichem Ton.
    »Langsam nach unten«, meinte sein Begleiter.
    Die zwei Soldaten aktivierten die Kletterclips und seilten sich vorsichtig ab. Außer Adams beiden Rettern hielten sich noch vier weitere Männer im Raum auf. Alle waren ungewöhnlich hoch gewachsen und sehr muskulös.
    Eine Eliteeinheit , dachte Adam beeindruckt.
    Die beiden Soldaten ließen von ihm ab. Erschöpft sank er auf die Knie. Sein Magen rumorte, aber er musste sich nicht mehr übergeben. Ein pelziger Geschmack füllte seinen Mundraum aus.
    »Mein Name ist Gregorio«, stellte sich der Mann mit der tiefen Stimme vor.
    Er nahm seinen Helm ab und darunter kam ein eingefallenes, faltiges Gesicht mit herausstechenden, blutunterlaufenen Augen zum Vorschein. Auf der knochigen Nase des Mannes hockte eine kleine Nickelbrille. Sein schlohweißes Haar war am Hinterkopf zu einem strengen Zopf gebunden.
    »Hallo, Gregorio«, röchelte Adam atemlos.
    »Das ist Tyler.« Gregorio deutete auf den Soldaten zu seiner Linken.
    Der Angesprochene schlüpfte aus seinem Helm und fuhr sich in einer arroganten Bewegung mit gespreizten Fingern durch den Haarkamm auf seinem Kopf. Die gebräunte Haut des Mannes glänzte vor Schweiß. Narben veranstalteten das sonst ansehnliche Antlitz.
    »Leider haben wir nicht besonders viel Zeit für Erklärungen«, stellte Gregorio fest.
    »Eigentlich haben wir überhaupt keine Zeit«, verbesserte ihn Tyler mit einem gemeinen Grinsen.
    »Wo … wo bin ich?«, stöhnte Adam.
    Wie durch einen verklärten Schleier hindurch machte er die vier behelmten Soldaten aus, die sich wachsam umsahen und die Laserschnellfeuerwaffen schussbereit in den Händen hielten. Adam konnte spüren, wie die Gesichter hinter den sichtundurchlässigen Visieren
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