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Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Titel: Drimaxid 03 - Hypnos Feinde
Autoren: Timo Bader
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Präterianer erleben sollte, war der Schlimmste von allen. Hierbei spannten sich die Schläuche schlagartig, so dass der Gefangene in die Höhe gerissen wurde und wie ein Gehängter röchelnd im Zentrum der Zelle baumelte. Dann jagten tödliche Stromstöße durch die Kabel und trafen die Körper der Gefangenen wie harte Hiebe mit einem Baseballschläger. Und zwar solange, bis die geschundenen Körper wie Pinjatas der Hölle zerplatzten … Mit dem einzigen Unterschied, dass statt süßem Kram die weichen Gedärme und Innereien der Gefangenen aus deren Bäuchen regneten.
    Dann traf das ein, womit Adam schon lange vorher gerechnet hatte. Ippolita kam nicht. Die Uhr hatte exakt 48 Mal vibriert. Adam war sich ganz sicher, da er jedes Zittern des Gegenstandes deutlich gespürt hatte. Der Trank sorgte nämlich nicht nur dafür, dass er nicht mehr einschlief. Er wurde nicht einmal mehr müde. Adam war immerzu hellwach und nahm alles um sich herum Hundertfach verschärft wahr.
    Stunde um Stunde verging.
    Adam zählte die Vibrationen: 49. 50. 51.
    Ippolita kam nicht. Was war geschehen? Hatten Tauroks Häscher sie dabei ertappt, wie sie sich in den Kerker schleichen wollte? Hatte sie sich verplappert? Oder war ihr falsches Spiel anderweitig aufgeflogen?
    Stunde um Stunde verging.
    Auf jede Vibration folgte nach exakt 60 Minuten eine weitere: 52. 53. 54.
    Als Adam schon spürte, wie er langsam schläfrig wurde, kam Ippolita endlich. Sie wirkte gehetzt und blickte sich immer wieder hektisch um. Ihr Haar war in Schweiß getränkt und ihre Augen zuckten verräterisch in den Höhlen.
    »Was …«, begann Adam, doch Ippolita schnitt ihm mit einer zornigen Handbewegung das Wort ab.
    »Nicht! Trink!«, befahl sie ihm mit schneidend kalter Stimme.
    Sie führte die Karaffe so plötzlich an seine Lippen, dass Adams Zähne gegen den gläsernen Hals schlugen. Er wollte zurückweichen, doch Ippolita stürzte die Karaffe um, so dass er sich schnell nach vorne werfen musste, damit der kostbare Trank nicht auf den Boden tropfte. Der Großteil des Karaffeninhalts verfehlte seinen Mund, klatschte ihm ins Gesicht und rann seinen Oberkörper hinab. Adam trank soviel er konnte und versuchte etwas von dem grünen Gebräu im Mund zu behalten, aber es war zu wenig. Zu wenig!
    Es würde unmöglich für Selene reichen.
    »Was soll das?«, fragte er gurgelnd.
    »Taurok hat mich unter volle Beobachtung gestellt«, berichtete Ippolita. »Zwei Präterianer verfolgen mich auf Schritt und Tritt. Ich konnte sie nur durch einen geschickten Trick abhängen, aber sie werden Taurok mein Verschwinden melden. Sie werden hier herunterkommen. Schon bald.«
    »Nicht bald«, wurde sie korrigiert. »Sie sind bereits hier.«
    Ippolita und Adam fuhren gleichzeitig herum und gewahrten den dürren Schatten, der die Luke der Zelle versperrte.
    »Angelos!«, entfuhr es Ippolita. »Bei den Göttern. Du hast mich erschreckt.«
    Der Bo'Ku trug noch immer den staubigen, zerrissenen Anzug. Sein Mund formte ein fieses Grinsen.
    »Es gibt keinen Anlass, warum dieser Zustand nicht weiter anhalten sollte«, sagte Angelos in drohendem Tonfall.
    »Ich verstehe nicht«, gab Ippolita sich unschuldig.
    »Du konntest es einfach nicht lassen!«, fauchte ihr Gegenüber aufgebracht.
    »Bitte Angelos, komm zur Vernunft«, flehte Ippolita. »Wovon redest du?«
    Sie spielt ihre Rolle perfekt , dachte Adam anerkennend.
    »Du konntest einfach nicht die Finger von ihm lassen«, brüllte Angelos laut.
    Tränen schossen ihm in die Augen.
    »Es ist nicht so, wie es aussieht«, verteidigte Adam die junge Frau.
    »Mit dir spreche ich nicht … Schreiberling«, knurrte der Bo'Ku wütend.
    Das letzte Wort spie er regelrecht aus.
    »Lass ihn in Ruhe«, ging Ippolita dazwischen.
    »Du verteidigst ihn auch noch.« Angelos' Augen loderten hasserfüllt. »Kein Wunder, wo er doch dein Hurenjunge ist«
    »Angelos, ich …«
    »Genug!« Angelos' Schrei hallte sekundenlang durch den Kerker, ehe er verklang. »Genug von deinen Lügen. Genug von deinen Spielchen. Genug davon, dass du dir alles unter den Nagel reißt, was dir gefällt.«
    »Ich …«, stammelte Ippolita, wurde aber erneut unwirsch unterbrochen.
    »Schweig!« Eine weitere Welle von Echos folgte der ersten. »Du wolltest schon immer ausgerechnet das haben, was du nicht haben konntest, ohne danach zu fragen, wem es gehört.«
    »ER gehört nicht dir«, kreischte Ippolita und reckte kampfeslustig die Arme.
    In diesem Moment hatte Adam mindestens genauso
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