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Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Titel: Drimaxid 03 - Hypnos Feinde
Autoren: Timo Bader
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viel Angst vor der jungen Präterianerin, wie vor dem erzürnten Bo'Ku.
    Es dauerte einen Moment, ehe ihm klar wurde, wen Ippolita mit ER gemeint hatte: Taurok. So unglaublich das klingen mochte …
    Angelos begriff den üblen Seitenhieb und wirkte ehrlich verletzt.
    »Oh doch«, behauptete er und nickte energisch mit seinem Haupt. »Ich liebe ihn.«
    »Du blinder Sturkopf! Hast du dich schon einmal gefragt, ob er deine Liebe erwidert?«, zischte Ippolita. »Oder hast du Angst davor, er könnte antworten, dass du nur ein Spielzeug für ihn bist, das er solange benutzt, wie es ihm Freude bereitet, ehe er sich davon trennt?«
    »Unmöglich«, keuchte Angelos, der kreidebleich geworden war.
    »Es ist die Wahrheit und du weißt es«, erwiderte Ippolita.
    Sie betonte jedes einzelne Wort. Bei jeder Silbe machte sie einen Schritt nach vorne, auf Angelos zu, und der Bo'Ku wich um dieselbe Distanz zurück. Auf diese Weise trieb Ippolita ihren Gegner wie einen verängstigten Hund aus der Zelle und folgte ihm in den Kerker hinaus.
    »Du lügst«, schrie Angelos so laut, dass sein Körper bebte. »Taurok liebt mich und ich liebe ihn. Er würde mich niemals fallen lassen.«
    »Interessant«, raunte eine fremde Stimme.
    Was es doch für Zufälle gibt, dachte Adam, noch immer von der Tatsache überrascht, dass Angelos offensichtlich ein homosexuelles Verhältnis mit dem Bo'Ku hatte.
    Noch ehe die Dunkelheit sich öffneten und die schlaksige Gestalt mit den breiten Schultern in den blauen Schein der Aquarien des Todes trat, wusste er, dass es Ares war, der sich in den Schatten verborgen gehalten und so unbemerkt ihr Gespräch belauscht hatte. Statt der Fell-Panzer-Kombination, die er damals getragen hatte, als Adam ihn das erste Mal gesehen hatte, trug er nun einen langen, ledernen Mantel mit unzähligen, funkelnden Schnallen.
    »Ares!«, kam es wie aus einem Mund von Ippolita und Angelos.
    »Wie lange bist du schon hier?«, fügte der Bo'Ku voller Entsetzen hinzu.
    »Lange genug«, antwortete der Zhan'Zheng emotionslos.
    »Ares«, stammelte Angelos, dessen Gesicht noch eine Spur bleicher wurde. »Es ist nicht so …«
    »Ich weiß, Bruder.«
    Ares ging zu Angelos hinüber. Der Bo'Ku legte seinen Kopf auf die Brust des Zhan'Zheng und weinte hemmungslos. Tauroks Kriegsherr ließ es geschehen und schloss seinen Bruder in die Arme. Einen Augenblick lang glaubte Adam, Ares würde seinem kleinen Bruder tatsächlich vergeben. Dann stieß er Angelos plötzlich zurück und seine Hand zuckte zu seinem Gürtel herab, an dem eine leicht gebogene Klinge befestigt war, die Adam an ein Samuraischwert denken ließ.
    Der Zhan'Zheng schnellte nur kurz nach vorne. Adam nahm die Bewegung kaum wahr. Im nächsten Moment flog Angelos' Schädel durch die Luft und wurde von der Finsternis verschluckt. Blut schoss aus dem enthaupteten Torso, der haltlos zusammenbrach, und fiel wie ein ruhiger Nieselregen auf sie herab.
    Ippolita schlug die Hände vors Gesicht und kniete hilflos schluchzend nieder. Ares stieg schweigend über den reglosen Leib seines toten Bruders hinweg, wobei er die Spitze der tödlichen Klinge, die mit geheimnisvollen Zeichen versehen war, über den Höhlenboden zog, so dass das Schwert vibrierte und einen singenden Ton von sich gab.
    »Ares, bitte«, wimmerte Ippolita.
    Ares verharrte und schmunzelte. Einen Moment lang glaubte Adam, er würde erneut zuschlagen und auch Ippolita töten. Dann schüttelte der Zhan'Zheng träge seinen Kopf.
    »Du bist so erbärmlich«, verspottete er seine Geliebte. »Ich werde dich nicht töten, Ippolita. Ich werde dir nur das nehmen, was dir über alle Maßen gefällt. Ich werde Taurok erschlagen.«
    »Nein.« Ippolita sprang auf. »Das kannst du nicht tun. Er ist unser Anführer.«
    »Er ist ein toter Mann.« Ares lächelte sardonisch.
    Mit diesen Worten wandte er sich um und ging mit langsamen Schritten davon. Zeit spielte keine Rolle mehr, nachdem die Wahrheit des monate-, vielleicht sogar jahrelangen Betrugs ans Licht gekommen war und Angelos schon einmal stellvertretend dafür gebüßt hatte.
    »Nein!«, schrie Ippolita und ihre Stimme überschlug sich vor Aufregung. »Das darfst du nicht tun!«
    Sie schlang ihre schlanken Arme um den gewaltigen Bizeps von Ares' Schwertarm. Der Zhan'Zheng schleifte sie kommentarlos hinter sich drein, ohne innezuhalten. Seine Schwertspitze glitt noch immer über den rauen Höhlenboden und sang das Lied des Todes.
    Adam blieb alleine in dem vier Mal vier Meter großen
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