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drei !!! Tanz der Hexen

drei !!! Tanz der Hexen

Titel: drei !!! Tanz der Hexen
Autoren: M Vogel
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erzählen Sie mir nicht, das war Zufall!«
    Herr Kurz runzelte die Stirn. »Du willst das Grundstück im Wald kaufen, Otto? Warum denn das?«
    Pias Vater bekam einen hochroten Kopf. Er warf Franzi einen bitterbösen Blick zu. Franzi war froh, dass sich die Theke zwischen ihnen befand. So konnte sich der Wirt zumindest nicht so ohne Weiteres auf sie stürzen.
    »Das ist meine Sache«, murmelte er und fragte laut: »Noch jemand ein Bier?«
    »Nicht so schnell, Otto!«, rief der Mann mit der Bierflasche. »Von welchen Plänen hat die Kleine geredet? Ich versteh nur Bahnhof. Um was geht’s hier eigentlich?«
    »Es geht um Wasser«, platzte Marie heraus. »Genauer gesagt um Heilwasser.« Dann fasste sie in knappen Worten zusammen, was die drei !!! herausgefunden hatten.
    »Du willst ein Heilbad aus unserem Dorf machen?«, fragte Herr Kurz und sah den Wirt überrascht an. »Eigentlich gar keine schlechte Idee. Aber warum hast du uns nicht informiert?«
    »Das kann ich euch sagen!«, keifte Frau Seifert. »Weil Otto ein schlauer Fuchs ist. Er will das ganze Geld allein scheffeln, stimmt’s, Otto?«
    »Halt die Klappe, Waltraut!«, fuhr sie der Wirt an. »Du redest mal wieder kompletten Blödsinn! Ich hätte euch schon noch mit ins Boot geholt. Aber erst sollten die Verträge unter Dach und Fach sein. Es bringt schließlich nichts, die Pferde scheu zu machen, wenn aus der Sache nachher doch nichts wird. Und wie es aussieht, ist es jetzt genau so gekommen. Das Projekt ist gestorben. Und das ist alles nur ihre Schuld!« Der Wirt warf Frau Meindl einen wütenden Blick zu.
    Sie starrte zurück, ohne zu blinzeln. »Ich habe meine Gründe«, sagte sie. »Eigentlich hätte ich gedacht, dass du von alleine darauf kommst, Otto. Schließlich waren wir damals in der Grundschule in einer Klasse.« Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. »Ich kenne einige von euch, aber ihr habt mich nicht wiedererkannt. Ich bin Brigitte Meindl.«
    Ein Raunen ging durch die Menge. Ein paar Leute machten ratlose Gesichter, aber die meisten, vor allem die älteren Dorfbewohner, betrachteten die Frau mit den langen weißen Haaren plötzlich mit ganz anderen Augen.
    »Das Unglück damals …«, murmelte Frau Kurz. »Die Kinder, die in der Quelle ertrunken sind … wie hießen sie noch gleich?«
    »Franz und Frieda«, antwortete Brigitte Meindl. »Sie waren meine Geschwister. Ich war lange fort, aber nun bin ich zurückgekommen, um hier in Frieden zu leben. Ich habe niemandem etwas getan. Weder Mensch noch Tier. Was sollte ich auch für einen Grund haben?«
    »Jemand anders hier im Raum hätte aber durchaus ein Motiv, die Katzen verschwinden zu lassen«, sagte Marie.
    »Und wer?«, fragte Frau Kurz.
    »Jemand, dessen Existenz auf dem Spiel steht. Jemand, der so verzweifelt ist, dass er alles dafür tun würde, um an Frau Meindls Grundstück zu kommen.« Marie fasste den Wirt fest ins Auge. »Sie haben die Katzen entführt, nicht wahr?«
    »Ich?« Der Wirt wurde blass. »So ein Unsinn! Wie kommst du denn darauf?«
    »Ist doch ganz logisch«, erklärte Kim. »Frau Meindl wollte ihr Grundstück nicht verkaufen. Ohne Kaufvertrag keine Quelle. Ohne Quelle kein Heilwasser. Und ohne Heilwasser kein Geld. Sie sind pleite. Darum wollten Sie ›die Hexe‹ loswerden.«
    »Sie haben die Katzen entführt und den Verdacht auf Frau Meindl gelenkt«, fuhr Franzi fort. »Sie wollten sie aus dem Dorf ekeln und hofften, dass sie dann endlich verkaufen würde.«
    »Vielleicht hätten Sie den Preis sogar noch etwas drücken können«, fügte Marie hinzu. »Das wäre Ihnen doch bestimmt ganz recht gewesen, oder?«
    »Stimmt das, Otto?« Der Mann mit der Bierflasche kniff wütend die Augen zusammen.
    »Katzenquäler!«, zischte Frau Seifert.
    Ein paar andere Dorfbewohner machten ebenfalls ärgerliche Gesichter. Die Stimmung drohte zu kippen. Die Hexe war plötzlich unwichtig, jetzt konzentrierte sich der geballte Hass des Dorfes auf den Wirt.
    Pias Vater hob abwehrend die Hände. »Nun mal langsam, Leute!«, rief er beschwörend. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. »Ihr kennt mich doch! Ich hab den Katzen nichts getan, das schwöre ich!«
    »Können Sie das beweisen?«, fragte Marie.
    Der Wirt schüttelte den Kopf. »Ich kann euch nur mein Wort geben. Es stimmt, dass ich ziemlich sauer war, als die Hexe … ich meine, als Brigitte mir ihr Grundstück nicht verkaufen wollte. Ich hab mein letztes Geld in diese Heilwasser-Geschichte gesteckt. Die Wasserproben haben
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