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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben
Autoren: Nora Roberts
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erzählt.« Alan schenkte ihr einen herzlichen Händedruck. »Sie sind wieder nach Washington gezogen?«
    »Ja, Sir. Es tut gut, wieder hier zu sein. Es ist mir eine Ehre, Sie wiederzutreffen. Ich wurde Ihnen als Kind schon einmal vorgestellt und hatte damals schreckliche Angst.«
    Schmunzelnd zog er sich seinen Stuhl hervor. »War ich denn so furchterregend?«
    »Nein, Sir, eher Respekt einflößend. Ich hatte gerade meine beiden Vorderzähne verloren und fühlte mich entsetzlich unbeholfen. Aber Sie waren so nett zu mir«, hier lächelte sie, »dass ich mich in Sie verliebte.«
    »Wirklich?« Alan zwinkerte seiner Frau zu.
    »Sie waren mein erster großer Schwarm. Es dauerte mindestens zwei Jahre, bis Dennis Riley an Ihre Stelle rückte, und das nur, weil er in seiner Pfadfinderuniform so unwiderstehlich aussah.«
    Faszinierend, dachte D. C., während er Layna beobachtete. Wo kam bloß plötzlich diese Wärme und Lebendigkeit her? Oh, die Kühle war immer noch da, wie ein leichter Glanz auf der Oberfläche, aber darunter machte sich spritziger Charme bemerkbar.
    Wenn sie lachte, war es wie ein Murmeln. Sexy, aber diskret. Er musste zugeben, dass es ein Vergnügen war, sie zu beobachten – diese geschmeidigen, sparsamen Gesten, das glatte, im Licht golden glänzende Haar, die Art, wie sich ihre vollen, schön geformten Lippen beim Lächeln langsam nach oben bogen.
    Es war unterhaltsam, ihr zuzuhören, dieser tiefen, kultivierten Stimme zu lauschen. Vor allem, weil er nicht gezwungen war, mit ihr zu sprechen.
    »D. C., um Himmels willen.« Myra boxte ihn unauffällig in die Rippen und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern herab. »Du hast sie noch gar nicht gefragt, ob sie mit dir tanzen möchte.«
    »Was?«
    »Frag sie, ob sie mit dir tanzen will«, zischelte sie ungeduldig. »Wo sind deine guten Manieren geblieben?«
    »Oh, Entschuldigung.« Zum Teufel mit den Manieren, dachte er, berührte jedoch gehorsam Laynas Schulter.
    Sie zuckte leicht zusammen, ihr Kopf fuhr herum, und ihr Blick begegnete seinem. Sie hatte fast vergessen, dass er hier war. Du hast deine Pflichten vernachlässigt, ermahnte sie sich, setzte ein höfliches Lächeln auf und zwang sich, ihre Aufmerksamkeit von den faszinierenden Eltern auf den rüpelhaften Sohn zu verlagern.
    »Möchten Sie tanzen?«
    Ihr wurde unbehaglich zumute. Falls er so tanzte, wie er Auto fuhr, konnte sie von Glück sagen, wenn sie von der Tanzfläche zurückkehrte, ohne sich sämtliche Knochen gebrochen zu haben. »Ja, gern.«
    Mit dem Gefühl, sich einem Feuergefecht zu nähern, folgte sie ihm.
    Wenigstens ist die Musik schön, dachte sie. Langsam, verträumt, mit schwermütig klingenden Trompeten. Eine ganze Menge Paare waren entschlossen, dies auszunützen, sodass die Tanzfläche überfüllt war. Überfüllt genug, um Layna hoffen zu lassen, dass ihr Tanzpartner nicht wie ein Irrer durch die Menge pflügen und ihr die Arme ausrenken würde.
    Dann blieb er am Rand der Tanzfläche stehen, legte ihr einen Arm um die Taille und begann zu tanzen.
    Automatisch passte sie sich seinen Schritten an. Es war die Überraschung, die blanke Überraschung, die bewirkte, dass sich ihr Verstand benebelte. Wer hätte gedacht, dass sich ein so großer Mann so geschmeidig bewegen konnte? Die kräftige Hand auf ihrer Taille fühlte sich weder rau noch tölpelhaft an, sondern nur sehr, sehr männlich und machte ihr nur allzu deutlich bewusst, dass sich zwischen der Hand und ihrer Haut nur eine dünne Barriere aus Seide befand.
    Das rotierende Licht über ihnen fiel auf sein Gesicht und auf diese nicht vollständig gebändigte kastanienbraune Mähne. Seine Schultern sind so breit, dachte sie benommen, seine Augen so blau.
    Sie gab sich redliche Mühe, solche lächerlichen Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. »Ihre Eltern sind wundervolle Menschen.«
    »Ich mag sie.«
    Sie ist schlank und biegsam wie eine Gerte, dachte er. Nein, wie eine langstielige weiße Rose. Er beobachtete, wie das Licht über ihr Gesicht huschte, und zog sie unauffällig noch ein bisschen näher an sich heran. Ihre Körper fügten sich aneinander wie zwei Teile eines komplizierten Puzzles.
    Ihr Puls schlug schneller. Ohne zu wissen, was sie tat, legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, wobei ihre Finger unabsichtlich seinen Hals streiften. »Äh …« Worüber hatten sie eben noch gesprochen? »Ich hatte ganz vergessen, wie schön Washington im Frühling sein kann.«
    »Hm.« Verlangen packte ihn. Woher, zum Teufel,
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