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DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
Autoren: Lisa McMann
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auf. »Rate mal!«
    »Was?«
    »Wir können zu unserem ersten Date ausgehen!«
    »Juhuu!«
    »Und rate mal weiter – du bezahlst!«
    »Ich? Warum?«
    »Weil du die Wette verloren hast.«
    Janie muss einen Moment nachdenken, dann boxt sie Carl gegen den Arm. »Du hast nicht fünfmal beim Test oder beim Abfragen versagt!«
    »Habe ich doch. Kann ich beweisen.«
    »Mist.«
    »Ja, genau!«

Kein Blick zurück
24. Mai 2006, 19:06 Uhr
    Janie geht zur Aula der Fieldridge-Highschool, wo Hunderte von Eltern, Großeltern, Brüdern und Schwestern auf Tribünenplätzen, Klappstühlen und Hockern sitzen und sich mit den Programmen wegen der feuchten 35-Grad-Hitze Luft zufächeln. Es scheint, dass die veraltete Klimaanlage des Gebäudes eine weitere Abschlusszeremonie nicht aushalten wird.
    Janie schaut sich um und entdeckt Carl ein paar Reihen weiter hinten. Er wirft ihr schelmisch eine Kusshand zu und sie grinst. Die Bänder an ihrem Hut drohen ihr den Kopf zu zerquetschen und sie spürt, wie der Hut ihren Schweiß aufsaugt.
    Janie sieht sich im Publikum um. Ein paar bekannte Gesichter. Carries Eltern sitzen auf der anderen Seite der Tribüne und Janie lächelt ihnen leicht zu, obwohl sie sie noch nicht entdeckt haben.
    Selbst mit ihrer neuen Brille kann sie nicht weit sehen. Die Farben der Kleidungsstücke sind ineinander verwischt. Und schließlich erblickt Janie sie. Ihr mit der dunklen Haut kontrastierendes bronzefarbenes Haar ist unverwechselbar. Neben Captain sitztein großer Mann, der aussieht wie Denzel Washington zwanzig Jahre älter. Den Arm hat er locker über die Lehne von Captains Stuhl gelegt. Janie sieht, wie Captain ihren Mann anstößt und zu ihr zeigt. Janie blinzelt und lächelt, dann senkt sie den Blick, warum, weiß sie nicht.
    Der Abschiedsredner betritt die Bühne und in der Menge wird es still bis auf das leise Rascheln der wedelnden Programme.
    Es ist nicht Carl. Glücklicherweise.
    Er hat es erfolgreich geschafft, seine Ergebnisse auf lediglich achtundneunzig Prozent zu drücken. Dritter Platz. Genug, um nicht ins Rampenlicht gestellt zu werden. Mehr wollte er auch nicht. Janie liegt mit siebenundneunzig Prozent nicht weit dahinter. Sie ist aufgeregt.
    Dieses Jahr sind drei Stühle im Publikum leer, die von Doc, Happy und Depp. Unbezahlt suspendiert erwarten sie die Anhörung. Janie spürt leises Mitleid mit den Stühlen.
    Aber nicht mit den Männern, die dort gesessen hatten.
    Nur, um das klarzustellen.
    Dennoch … da sind Erinnerungen an Schmerz und Verwirrung, Entsetzen, eingepackt wie ein Geschenk. Janie ist froh, dass es explodiert ist.
    Stacey O’Gradey nimmt das Mikrofon. Sie hat sich in den letzten paar Monaten verändert. Ist zurückhaltend, ernst. Sie hat eine gewisse Reife bekommen,oder vielleicht das Verständnis, dass nicht alle Dinge so laufen, wie man es sich wünscht.
    Janies Mutter ist nicht da. Carls auch nicht, aber das hat auch niemand erwartet. Doch Carls älterer Bruder Charlie sitzt mit seiner Frau Megan irgendwo im Publikum.
    Erwartungen. Darüber redet man bei so etwas immer. In der Zukunft etwas bewirken. Nach Höherem streben. Blablabla.
    Janie wischt sich einen Schweißtropfen von der Stirn und sieht sich um, als Stacey vom Podium verkündet: »Die besten Jahre kommen erst noch«, und der Applaus donnert im Saal los.
    Janie klatscht nicht mit.
    In ihren Ohren klingen die Worte unheilvoll.
     
    Die Absolventen erheben sich und in der nächsten Stunde werden einzeln ihre Namen aufgerufen. Vorsichtig geht Janie zur Bühne, in der Hoffnung, dass das schlafende Baby in der Nähe noch nicht träumt, und nimmt ihr Abschlusszeugnis entgegen. Sie gibt Abernethy die Hand, wirft die Troddel an ihrem Hut auf die andere Seite. Geht leichten Schrittes die Stufen wieder hinunter und an ihren Platz.
    Als es auf der Bühne still wird, nachdem Direktor Abernethy einen letzten Glückwunsch ausgesprochen hat, fliegen die Hüte, und die Stimmen um Janie herum werden lauter und füllen den ganzen Saal aus. Janie nimmt ihren Hut ab, klemmt ihn unter den Armund wartet. Und wartet. Wartet darauf, dass sie fertig sind, damit sie sich von diesem Ort für immer verabschieden kann.
     
    Als sich das Tollhaus leert, steht sie immer noch da. Nur noch ein paar Leute befinden sich im Gebäude, das jetzt wie ein Dschungel nach einem Sturzregen wirkt. Langsam geht sie den Gang zu den Stufen am Ausgang entlang, wo sie sich mit Carl treffen wird. Mit wem er sich dort auch unterhält. Doch im Augenblick ist
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