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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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las ich nur etwas in seine Worte hinein, das mein eigenes Schuldbewußtsein hören wollte. Jedenfalls reagierte ich sehr hochtrabend, wie es dummerweise manchmal meine Art ist.
    »Große Khams, Turko? Ich glaube nicht, daß ich Waffen brauche, um mit den beiden fertigzuwerden.«
    Und ich warf meine Schwerter auf den Steinboden. Nun stand ich den beiden Khamorros mit leeren Händen gegenüber.

20
     
     
    »Du Narr!« stöhnte Turko, der nun wirklich alle Hoffnungen dahinschwinden sah.
    »Bei Rhapaporgolam, dem Plünderer der Seelen! Du bist ein toter Mann, Dray Prescot!« stöhnte Rapechak.
    »Du schrecklicher Onker!« kreischte Saenda. »Das verzeihe ich dir nie!«
    Die beiden Khamorros starrten mich an, als trauten sie ihren Augen nicht. Der kleinere machte einige schnelle Muskelübungen, um mir sein Können vorzuführen – was ich mit lautem Applaus quittierte.
    »Ausgezeichnet, du Nulsh!« sagte ich. »Eine großartige Vorstellung! Nur werde ich dir jetzt den Kopf abreißen, und dann wirst du nur noch halb so imposant aussehen.«
    Ja, ich schäme mich, wenn ich an jenen fernen Tag zurückdenke, wenn ich meine ungestüme Leidenschaft und meine Dummheit erkenne. Ich war manchmal ziemlich verrückt in meiner Jugend, ein stolzer, arroganter Mann, der sich prinzipiell gegen jede Autorität auflehnen mußte. Dabei war es schon vorgekommen, daß ich das Knie gebeugt und mich verneigt hatte – und ausgerechnet in Yaman mußte ich eine Dummheit machen, wie es auf zwei Welten keine größere geben konnte.
    Die beiden verstanden nämlich ihr Handwerk und nahmen in der Hierarchie der Khamorros einen hohen Platz ein. Sie gehörten einem anderen Syple an als Turko; wären sie aus seiner Gruppe gewesen, hätten sie ihm vielleicht geholfen, aber sie begegneten ihm mit der gleichen Verachtung wie mir.
    Sie wollten sich einen Spaß daraus machen und stritten sich durchaus höflich, wer denn den Vortritt haben sollte.
    Schließlich baute sich der kleinere vor mir auf. »Ich bin Boro, ich bin ein großer Kham!« Dann beschrieb er seine Taten. Mit jedem Wort stöhnte der arme Turko lauter auf.
    Als Boro fertig war, mußte ich ihm natürlich antworten. »Ich bin Dray Prescot, Krozair von Zy«, sagte ich.
    Wenn er mich nicht verstand – ebensowenig wie ich seine Titel und Errungenschaften zu deuten wußte – war das sein Problem.
    Im nächsten Augenblick stürzte er sich auf mich.
    Ich tat, was ich mir vorgenommen hatte ... fast ...
    Er war schnell und stark und sehr, sehr gut. Ich spürte seine Schläge. Ich entglitt seinem Angriff, er legte mir eine Hand um den Arm, und ich mußte eine schnelle Doppelbewegung vollführen und ihm dabei fast die Finger brechen, ehe er losließ. Er trat zurück und sah mich grinsend an.
    »Du kennst dich ja in der Kunst des Kämpfens aus, Dray Prescot! Um so mehr Spaß wird es mir machen!«
    Diesmal vermochte ich seinen Angriff abzulenken, und in den nächsten Minuten rangen wir Körper an Körper miteinander und taten all die Dinge, die ich eigentlich hatte vermeiden wollen. Was er auch anstellte, ich fand ein Gegenmittel, aber dabei war ich die ganze Zeit in der Defensive – bis auf ein Zwischenspiel, das damit endete, daß Boro durch die Luft geschleudert wurde und heftig auf dem Boden aufprallte. Er brüllte, als ich auf ihn sprang, und ließ sich zur Seite rollen, so daß ich auf den Steinfußboden knallte. Wie ein Leem war er wieder auf den Füßen, und sein Gesicht war jetzt dunkelrot vor Zorn.
    »Ich reiße dir die Arme aus ...«, knurrte er.
    »Spar dir den Atem, Prahlhans Boro! Dafür ist keine Zeit!«
    Und wieder fielen wir uns an, und wieder setzte er all sein Können, all die Kniffe ein, die einen weniger erfahrenen Gegner im Nu überwältigt hätten. Ich spürte, wie meine Wut über seine Geschicklichkeit wuchs, und ich mußte mich beherrschen. Ich hatte es ja selbst zu dieser kindischen Demonstration kommen lassen, jetzt mußte ich sie auch durchstehen.
    Er umkreiste mich, näherte sich nun von der Seite. Ich griff an, und er packte zu. Wir rollten über den Boden, und er versuchte mir den Arm zu brechen, was ich mit einem Gegenzug beantwortete, der ihn schmerzerfüllt aufschreien ließ. Er wich zurück.
    »Offenbar ist er doch besser als du, Boro«, sagte der andere Khamorro, woraufhin Boro einen Wutschrei ausstieß. »So leicht entgeht er mir nicht, Morgo!«
    Ich ging lauernd im Kreis, denn nun hatten es beide auf mich abgesehen. Boro und Morgo griffen nun gemeinsam an. Ich wich
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