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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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etwas auf Kregen völlig Unübliches.
    Die Schilde waren oval wie die Fenster des Getreuen Canoptic , sie waren auch ziemlich groß und reichlich verziert. Die Männer schienen zu wissen, wie man mit einem Schild umgeht. In Segesthes und Turismond hatte ich vergeblich nach diesen Hilfsmitteln eines Kriegers Ausschau gehalten; dort hielt man jede Art von Schild für die Waffe eines Feiglings.
    Nun schlich ich vorsichtig um das Fundament einer Bastion herum – die Türme waren viereckig – und wanderte weiter. Die schnelle Bewegung der kleineren Monde am Himmel spornte mich zur Eile an.
    Der Mann, der in meine Pläne paßte, lehnte auf seinem Stux und öffnete gerade eine Packung aus weichen Blättern, um an eine Rolle Chem heranzukommen. Ich versetzte ihm unter der Kante seines Helms einen Schlag in den Nacken, und er sank auf dem Pflaster zusammen.
    Ich zerrte ihn in den Schatten einer Mauer und zog ihn aus, was mich einige Zeit kostete. Obwohl ich gut aufgepaßt und mir den richtigen Mann ausgesucht hatte, war seine Rüstung ziemlich eng.
    Als Soldat der Armee von Canopdrin trat ich wieder in den Mondschein hinaus und ließ den echten Soldaten gefesselt und geknebelt zurück. So marschierte ich kühn auf die Brücke zu.
    Es mag richtig sein, daß der Zwang zu Disziplin und Organisation eine Armee der anderen sehr ähnlich macht, aber es muß auch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Streitkräften geben, Einzelheiten, die für jede Kampftruppe typisch sind. Ich war zuversichtlich, daß ich die ersten Hürden mit meinem Bluff überwinden konnte, aber dann mußte ich mich doch auf mein Glück verlassen. Eine andere Möglichkeit, mir so schnell Zugang zur Festung zu verschaffen, gab es nicht.
    Der gesunde Menschenverstand sagte mir, eine Brücke zu suchen, die möglichst weit von der Gegend entfernt war, in der der bewußtlose Wächter Dienst getan hatte. Auf meinem Schild befand sich unter dem eingravierten Bild des springenden Leem das stilisierte Abbild eines Fluttrells, dazu die Zahlen Sechs und Fünf. Aus dem Größenunterschied schloß ich, daß es sich um das sechste Regiment und die fünfte Einheit dieses Regiments handelte, deren genaue Bezeichnung ich noch nicht kannte, denn Planath hatte von militärischen Dingen keine Ahnung. Die Männer an der Brücke, die ich mir aussuchte, hatten nicht nur andere Farben an ihren Schulterpanzern, sondern trugen unter dem Silberleem auf ihren Schilden das blaugemalte Bild eines Zorca mit einer Acht und einer Zwei.
    Ich marschierte entschlossen weiter und hob grüßend meinen Stux, wie ich es schon beobachtet hatte. Ohne anzuhalten ging ich durch das Tor. Ein Ob-Deldar blickte mir nach und rief: »Durchfall wie alle in diesem Drecksland, was, Soldat?«
    Ein Ob-Deldar ist der niedrigste Rang über einem gemeinen Soldaten. Ich antwortete heiser: »Kann man wohl sagen, Deldar.«
    Der Ob-Deldar lachte boshaft, und ich trat in die dunklen Schatten von Mungul Sidrath.
    Nun konnte ich mich nicht mehr auf meine Beobachtungen verlassen, die mir über Verhalten und Angewohnheiten des Wachpersonals Aufschluß gegeben hatten.
    Planath der Weinhändler hatte kopfschüttelnd von Verliesen gesprochen. Ich mußte also irgendwie nach unten, und dazu mußte ich eine Treppe finden. Ich konnte mir denken, wo sich in einer Festung die Treppen befanden, und stellte fest, daß der unbekannte Erbauer Mungul Sidraths die gleichen Überlegungen angestellt hatte. Die Treppe war ungewöhnlich schmal und drehte sich in die falsche Richtung – das heißt, sie war so angelegt, daß ein sich nach unten durchkämpfender Mann den Vorteil der Krümmung auf seiner Seite hatte. Was weiterhin bedeutete, daß der Architekt die Möglichkeit eines Eindringens unter der Erde in Betracht gezogen und die Ebene des Haupttors zum Angelpunkt der Verteidigung gemacht hatte. Auch war offensichtlich nicht vorgesehen, daß die Verteidiger sich bei einem erfolgreichen Angriff durch das Haupttor nach unten zurückzogen. Auf dem Weg nach oben in die Türme wirkte die Krümmung der Wendeltreppen sicher gegen den Hinaufstürmenden.
    Unten endete die Treppe in einem Gang. Die Decke war sehr niedrig, und ich setzte den hohen Helm ab. Weiter hinten verbreiterte sich die Passage, und zwei Wächter, deren Stuxe an der Wand lehnten, hockten am Boden und würfelten. Sie blickten auf, als ich näher kam, sahen, daß ich ein einfacher Soldat war, und machten mir Platz. Weiter hinten mochte es noch mehr Wächter geben; so
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