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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Stadt wäre sie am sichersten. Aber zu Fuß ist das nicht zu schaffen. Die Sorzarts sind bestimmt überall in der Gegend.«
    »Der Tag unserer Vernichtung ist gekommen«, sagte Caphlander, der sein Schicksal ergeben hinzunehmen schien.
    »Ich glaube nicht, daß eine Gruppe echsengesichtiger Schuppenwesen meine Vernichtung herbeiführen kann!« schaltete ich mich ein. »Es gibt andere Möglichkeiten, eine Stadt zu erreichen. Man muß nicht gleich zu Fuß gehen.«
    »Aber alle Sectrixes sind fortgetrieben worden ...«
    Ich hob den Kopf und atmete tief ein. In der Nachtluft, die vom schweren Duft der riesigen Mondlichtblumen durchdrungen war, die sich zwischen den Ruinen emporrankten, machte sich auch deutlich ein frischer, würziger Geruch bemerkbar, den ich sehr gut kannte.
    »Das Meer ist nicht weit. Die Stadt, von der ihr sprecht ...«
    »Happapat«, sagte Seg.
    »Ja, Happapat – ist das eine Hafenstadt?«
    »Ja.«
    »Dann los.«
     
    Wir erreichten die Küste. Seg trug das Kind und ich die Mutter. Sie lag schlaff in meinen Armen, ein Bündel Mensch, dessen Wohlergehen mir von den Herren der Sterne ans Herz gelegt worden war. Wir rasteten in einer Felshöhle auf halber Höhe einer steilen Klippe.
    Als es draußen hell zu werden begann, hatten wir einige Burs lang geschlafen und konnten nun frisch gestärkt neue Pläne schmieden. Ich glaube, schon damals ahnte Seg Segutorio, daß mich etwas anderes als die Sorge um die Sicherheit seiner Herrin antrieb. Sein Volk mochte zwar wild und unbekümmert und sangesfreudig sein, doch es besaß auch eine ausgesprochen praktische Ader, der es seine Unabhängigkeit verdankte.
    Als sich Zims erste Lichtstrahlen rotgolden über das ruhige Wasser des Binnenmeeres ausbreiteten, blickten wir an der Klippe in die Tiefe und sahen unter uns die Schiffe der Sorzarts.
    »Elf Boote.« Seg spuckte aus. Ich sparte meinen Speichel und schwieg. »Sie müssen immer in Verbänden fahren, denn in fairem Kampf können sie nicht mal gegen einen pattelonischen Ruderer bestehen.«
    Die Schiffe waren mit dem Heck voran auf den Strand gezogen worden. Bei Einsetzen der Dämmerung wurden Leitern herabgelassen, und die Ankerwache begann mit den Vorbereitungen für die Rückkehr der Kameraden, die reiche Beute und viele Gefangene mitbringen sollten. Meine Hand krampfte sich um den Griff eines Schwerts. Wir konnten getrost abwarten, bis die Sorzarts abfuhren ...
    Nennt mich einen Dummkopf oder einen wilden Prahlhans. Nennt mich stolz. Es ist mir gleichgültig. Jedenfalls konnte ich nicht einfach zahm in meiner Höhle sitzenbleiben. Am Griff meines Schwerts befanden sich die kregischen Buchstaben G. G. S. Sie zeigten an, daß ein Söldnerkrieger im Dienste Gahan Gannius' gefallen und sein Schwert von den Sorzarts erbeutet worden war. Ich fragte mich, was aus Gahan Gannius geworden war und ob sich sein Benehmen inzwischen gebessert hatte.
    Unser Plan mußte sorgfältig überlegt werden.
    Die elf Schiffe, die dort unten in der Nähe der eingefallenen Mauer eines pattelonischen Fischerdorfes lagen, waren keine Ruderer und auch keine Breitschiffe. Es handelte sich um Dromviler. Die Sorzarts waren direkt beim Fischerdorf an Land gegangen – die sich an der Küste des Binnenmeeres ohnehin nur selten finden –, um eine sichere Landestelle zu haben. Die Küste war in dieser Gegend ziemlich steil. Die Dorfbewohner, die bestimmt auf der Hut gewesen waren, mußten diesmal nicht aufgepaßt haben, denn einige Fischerboote, die vertrauten Kähne mit dem Schrägsegel des Binnenmeeres, lagen an der Dorfmauer auf dem Strand. Es war also niemand entkommen.
    Doch die Schiffe der Sorzarts ... Ich hatte während meiner Fahrten als Krozairpirat auf dem Auge der Welt natürlich von diesen Booten gehört. Doch ich war nie zuvor so weit im Osten gewesen. Die Dromviler waren im weitesten Sinne ein Kompromiß zwischen einer Galeere und einem Segelschiff, wenn es sich auch nicht um Galeassen handelte.
    Breiter als ein Ruderer, schmaler als ein Breitschiff, enthielten sie einfache Ruderbänke mit zwanzig Rudern pro Seite, an denen wahrscheinlich jeweils nur drei oder vier Männer saßen. Dazu hatte das Schiff zwei Masten. Ich war ziemlich sicher, daß die Masten für Toppsegel eingerichtet waren, und empfand unwillkürlich Respekt vor den Segelkenntnissen der Sorzarts, denn von den Toppsegeln leitet sich all die Vielfalt der anderen Segel ab.
    In diesem Augenblick kam mir ein weiterer düsterer Gedanke: Bei so vielen Ruderern –
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