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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
Autoren: Christine Feehan
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den Pfad zum Haus heraufkamen. Sie runzelte die Stirn und legte sich flach auf den Bauch. Die Männer trugen Motorradkleidung mit Abzeichen, die für ein Leben in der Illegalität standen, und einem kunstvollen Schwert, von dessen Klinge Blut tropfte. Sie sah diese Abzeichen nicht zum ersten Mal.
    Kriminelle Motorradfahrer von einem der berüchtigtsten Clubs, der auf drei Kontinenten Zulauf fand, waren die Einzigen, die es wagen würden, das Symbol des Schwertes zu tragen. Manche behaupteten, die Ursprünge der Gruppe seien russisch, und sie breitete sich schnell über Europa auf die Vereinigten Staaten aus. Die Mitglieder waren brutal, vom Gefängnis abgehärtet und jederzeit bereit, wegen der kleinsten Beleidigung zu töten. Elle war mehrfach auf sie gestoßen, bei Fällen, in denen es um Waffengeschäfte und Rauschgifthandel ging, aber auch um Auftragsmorde. Der Club, der unter dem Namen »Das Schwert« bekannt war, erwarb sich schnell den Ruf, so gefährlich zu sein wie andere bestehende Verbrechervereinigungen.
    Festnahmen waren selten, da bislang nur eine Handvoll Zeugen eingewilligt hatten, gegen sie auszusagen. Und von diesen wenigen hatte nicht einer den Tag überlebt, an dem Evan Shackler, der berüchtigte Anführer des Clubs, ein Todesurteil verhängt hatte.
    Was könnte Evan Shackler oder einer seiner Motorradfahrer auf der Insel eines reichen Schiffsmagnaten zu suchen haben? Und warum klopfte ihm Stavros auf den Rücken, als seien sie alte Freunde? Mehr als alte Freunde ... Brüder? Sie begrüßten einander auf die traditionelle griechische Art, mit Küssen auf beide Wangen, was an sich noch kein Hinweis auf ein Verwandtschaftsverhältnis war, aber die Ähnlichkeit zwischen den beiden war gespenstisch. Als sie Seite an Seite liefen, konnte sie die enorme Ähnlichkeit erkennen, obwohl der Motorradfahrer, den sie für den Anführer hielt, mit seinem langen Haar und dem unrasierten Gesicht neben Stavros, dem Inbegriff der gut aussehenden Führungskraft, wüst und ungepflegt wirkte. In Körpergröße und Gewicht unterschieden sie sich kaum, und sie hatten die gleichen Eigentümlichkeiten in ihrer Körpersprache und bewegten sogar ihre Hände auf die gleiche Weise. Sie würde sich genauer ansehen müssen, was sie über Shackler und seine Leute in den Akten hatten, und eine exakte Überprüfung seiner Hintergründe vornehmen.
    Aber wenn Shackler in irgendeiner Form mit Stavros verwandt war - und sie gab zu, dass dieser Gedankensprung recht kühn war -, konnte er dann ebenfalls übersinnliche Anlagen besitzen? Hatte Stavros seine Insel gesichert, um zu verhindern, dass ein Verwandter von ihm übersinnliche Fähigkeiten gegen ihn einsetzte? Das wäre möglich. Aber falls Stavros übersinnliche Gaben besaß, würde er sich doch wünschen, sie einsetzen zu können, ebenso wie sie und ihre Schwestern es zurückgezogen in ihrem Haus taten. Nicht ein einziges Mal war sie auf den Gedanken gekommen, ein Kraftfeld zu errichten, um dies zu verhindern. Also musste Stavros gute Gründe dafür haben, denn sonst hätte er es nicht getan.
    Etwas traf ihre Schulter von hinten, ein heftiger Stich, der stark genug war, um sie herumzureißen. Der Klang eines Schusses drang in ihr Bewusstsein vor und dann erst merkte sie, dass sie getroffen worden war. Ein Blutfleck bildete sich auf ihrem Hemd und breitete sich an ihrem Arm nach unten aus.
    Stavros wurde von Sid auf den Boden gestoßen und mit einer Hand festgehalten, damit er sich nicht rührte, während sich Sids Waffe auf jemanden hinter ihr richtete.
    »Niemand rührt sie an!«, schrie Stavros. »Töte ihn. Erschieße ihn.«
    Sid gab einen Schuss ab, und Elle hörte jemanden hinter sich fallen. Erst jetzt wurde ihr klar, dass Sids Waffe auf den Wächter gerichtet war, der auf sie geschossen hatte, und nicht auf sie. Schleunigst kroch sie über das Dach zurück, weil sie weder aufstehen noch ihren unbrauchbaren Arm benutzen konnte. Das Atmen fiel ihr schwer, doch sie schaffte es zur Dachkante über den Klippen. Ihr Körper tat so weh, dass sie glaubte, sie könnte es selbst dann, wenn sie es gewollt hätte, nicht wieder in das Zimmer schaffen. Sie durfte sich nicht von Stavros hier festhalten lassen. Sie würde sich nicht verteidigen können, und jetzt wusste sie, was er von ihr wollte. Er würde sie in diesem Haus festhalten, in diesem Gefängnis, und es würde ihr so ergehen wie den Frauen, denen sie zu helfen versucht hatte - Frauen, die in einer Welt gefangen waren, die
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