Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Titel: Drahtzieher - Knobels siebter Fall
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
jedenfalls nicht abends nach Ihrer Rückkehr.«
    »Die Sache verselbstständigte sich, als Ihre Freundin den Fensterwischer als neue Spur entdeckte«, erklärte Anne van Eyck. »Wir hatten das Auto bei dem Schrotthändler als Spurenträger geparkt, aber es ging uns nur darum, den Schmutz auf dem Fahrzeug soweit wie möglich zu sichern. Auf den Wischer hatten wir nicht geachtet. Dieses Gerät führte Sie zu Alexander Seuter, den wir in unserer Geschichte hier gar nicht gebrauchen konnten. Er hatte Spuren auf unserem Hof hinterlassen. Es wuchs die Gefahr, dass die neue Spur Wanningers Konstrukt zerstörte, das er selbst so wunderbar herausbildete. Dass Alexander Seuter mit der wahren Geschichte an die Polizei ging, stand nicht zu befürchten. Dieses feige Schwein hätte offenbaren müssen, dass er es zugelassen hatte, Lieke im sichtbar angetrunkenen Zustand Autofahren zu lassen.«
    »Nachdem die neue Spur ins Spiel kam, musste Wanninger in Gefahr geraten, damit die Sache nach vorn ging«, erklärte Hermann van Eyck.
    »Die Aktion auf der Kokerei war eine Sache für Franz«, nickte Stephan. »Ich verstehe.«
    »Zur gleichen Zeit verschafften wir uns gewaltsam Zugang in Wanningers Büro«, gestand Anne van Eyck. »Es war nicht schwer. Gesehen hat uns niemand. Und ganz zum Schluss gab es die Aktion im Konzerthaus, von der Sie noch gar nichts wissen.«
    Stephan hob erstaunt die Augenbrauen.
    »Sie wissen, dass nur Liekes Taschenkalender vom letzten Jahr gefunden wurde«, sagte Anne van Eyck. »Sie hatte aber auch selbstverständlich einen für dieses Jahr, den sie zu Hause aufbewahrte und der in unserem Besitz ist. Lieke hatte schon im letzten Jahr notiert, dass der Vorstandsvorsitzende von ThyssenKrupp mit seiner Gattin die Vorstellung des Meistercellisten Yo-Yo Ma besuchen würde. Cello ist seine große Leidenschaft. Mein Mann hat in seiner Eigenschaft als Informant Wanninger am Tag der Vorstellung ins Konzerthaus gelockt, und Franz hat wieder den Drauschner gegeben, der sich scheinbar erschreckt gezeigt hat, als er Wanninger wie zufällig entdeckte. Er hat Chinesen angesprochen, mit denen er Belangloses über den Künstler austauschte, diesen sogar einen Zettel zugesteckt, auf dem sich nichts Weiteres befand als die Adresse eines Fanclubs des Cellisten Yo-Yo Ma. Schließlich hat Franz in der Pause der Vorstellung Dr. Fyhre in die Tiefgarage gelockt, nachdem er das Kennzeichen seines Autos ausrufen ließ, dessen Standort in der Garage Franz unmittelbar vor der Vorstellung in Erfahrung gebracht hatte, indem er einfach vor der Tiefgarageneinfahrt auf den Wagen von Dr. Fyhre wartete. Franz hatte in der Garage dem Wagen von Fyhre und auch anderen dort abgestellten Autos Kratzspuren mit einem Stichel beigebracht und Fyhre, der erwartungsgemäß in der Garage erschien, gesagt, dass er soeben den Täter beobachtet habe und er, Fyhre, wieder nach oben gehen und Hilfe holen solle. Wanninger hatte sich erwartungsgemäß angeschlichen und ein Foto, ich sage das Foto geschossen, welches Fyhre, Franz als vermeintlichen Drauschner und noch einen Aktenkoffer zeigte, den Franz als Requisit platziert hatte. Wanninger hatte nicht bemerkt, dass er beim Fotografieren beobachtet wurde, welches Franz natürlich provoziert hatte. Als Fyhre weg war, hatte er Wanninger den Stichel in die Hand gedrückt und ihn so als vermeintlichen Täter der Sachbeschädigung zur Flucht getrieben.«
    »Wo er sich noch immer befindet«, vollendete ihr Mann.
    »Und von der aus er allen bedeutenden Magazinen und Zeitungen seine Geschichte gesandt hat, um sie zur Veröffentlichung anzubieten, verbunden mit allen sogenannten Beweisfotos«, fügte Anne an. »Er hat mir seinen Roman heute Nacht zugemailt.«
    »Und damit ist Wanninger erledigt«, resümierte Stephan. »Darum geht es doch! Ein Journalist, der eine solche Ente auf den Weg bringt, braucht sich nicht mehr blicken zu lassen. Die ganze Geschichte um ThyssenKrupp, das vermeintliche Kartell, der verbotene Handel mit den seltenen Erden an Politik und Gesetzen vorbei. Alles nur Schall und Rauch!«
    »Alles nur eine frei erfundene Geschichte«, bestätigte Hermann van Eyck, »bis auf das Detail, dass der Chef von ThyssenKrupp wegen der von China gehorteten seltenen Erden tatsächlich einmal die Bildung einer Rohstoff-AG angeregt und der Bundeswirtschaftsminister diese Idee unterstützt hat. Lieke hatte uns davon einmal erzählt. Dieses Ereignis war der Rahmen und der chinesische Zauberer Yong Fang auf dem Foto
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher