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Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Titel: Drahtzieher - Knobels siebter Fall
Autoren: Gmeiner-Verlag
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in Wanningers Büro zu jedem Fall Kontaktadressen und Telefonnummern gefunden, die er traktiert haben musste, und zwar ausschließlich vom Festnetz, wie wir ermittelt haben. Kurzum: Ich gehe davon aus, dass Sie über alles im Bilde sind, Herr Knobel. Es würde uns sehr helfen, zumal etliche der in Frage kommenden Personen über die ganze Bundesrepublik oder sogar im Ausland verstreut sind.«
    Der Staatsanwalt lächelte und überreichte Stephan eine Liste mit rund 150, davon etwa zu zwei Dritteln männlichen Namen.
    Stephan studierte die Liste. Irgendwo in der unteren Hälfte stand der Name Franz Gustendorf mit zugehöriger Telefonnummer.
    »Es tut mir leid«, sagte Stephan und gab die Liste zurück.
    »Aber der gesuchte Name steht doch auf der Liste«, vergewisserte sich Ylberi mit fragendem Blick.
    Stephan verzog keine Miene.
    »Also müssen wir wohl doch alle Personen überprüfen«, erkannte Ylberi. »Vernetzung, Fingerabdrücke und so weiter …«
    »Es ist mir lieber«, antwortete Stephan. »Ich hoffe, dass Sie mich verstehen, auch wenn ich den sogenannten Bruder nicht vertrete. – Immerhin müssen Sie ja nur die männlichen Personen überprüfen …«
    »Es tröstet nur wenig«, lächelte Ylberi. »Werden Sie Anne van Eyck weiter vertreten? Sie hat ihr Ziel erreicht und Wanninger vernichtet, wobei sie natürlich nicht mit seinem Tod gerechnet hat. Aber sie wird ihn gewiss nicht betrauern. Für die anderen Dinge wird sie sich jedoch juristisch verantworten müssen. Das steht fest.«
    »Ich werde diese Frau definitiv nicht weiter vertreten«, sagte Stephan mit Nachdruck.
    »Also gut!« Ylberi packte seine Sachen zusammen. »Versuch macht klug, sagt man. Aber ich kann Sie verstehen, Herr Knobel.«
    Er sah die frische Rose, die Stephan Marie am Abend mitgebracht hatte.
    »Es gibt etwas zu feiern«, sagte Stephan ungefragt, als er Ylberis geweckte Aufmerksamkeit bemerkte.
    »Wir werden Eltern«, verkündete er stolz. »Wir haben es erst heute Abend erfahren.«
    Ylberi hielt inne.
    »Ein Kind gibt dem Leben Tiefe«, stellte er fest und beglückwünschte sie.
    Dann ging er. Ylberi traf wie so oft mit wenigen Worten den Kern.
    Stephan nahm Marie in den Arm und küsste sie. Draußen zog wieder ein Unwetter auf. Der Wind trieb Blätter vor sich her. Die Blitze zuckten und der Donner krachte.
    Am nächsten Morgen klebte Stephan den an Anne van Eyck adressierten Brief zu, den er nach dem gestrigen Gespräch mit ihr vorbereitet hatte, und las nochmals die letzten Sätze: ›Anbei meine abschließende Kostennote für die erteilte Beratung über 6.000 Euro brutto. Die Rechnung ist bereits ausgeglichen. Das Mandat ist beendet.‹
    Er legte die Akte weg.
    E N D E

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