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Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Titel: Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)
Autoren: Bianca Bolduan
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einziges Wort von dem verstanden, was Skip faselte, doch es reichte aus, um ihm neue Hoffnung zu geben. Magan!
    Kolle ließ von ihm ab und zog sich zu dem schlafenden Drachen zurück. Dragur hielt sich die verletzte Schulter und sah, wie das Blut aus der Wunde lief. Kräftige Vorderbeine packten ihn und zogen ihn zu Skip. Von irgendwoher hörte er die Stimme seines Vaters, doch ihm war plötzlich übel und schwindelig und …. Dann spürte er nichts mehr.
     
    Die Sonne schien und es war so, als ob alle Vögel der Insel beschlossen hatten, den Drachenjungen gemeinsam ein Lied zu singen; es zwitscherte und trällerte in Bäumen und an Felsen, in Büschen und am Strand.
    Dragur und Skip standen betreten vor dem Ältestenrat und zogen mit ihren Krallen kleine Kreise in den Sand. Nun sollte also die Standpauke folgen!
    Sie hatten sechs starke Drachen gebraucht, um Kolle aus der Höhle zu holen. Und weitere acht Drachen waren nötig, um den altersschwachen Billor ans Tageslicht zu tragen.
    Dragur warf einen Blick zu dem Tier hinüber. Früher einmal musste er mächtig groß und stark gewesen sein, doch nun war er ein magerer, müder, alter Drache, dem es kaum gelang, die Augen zu öffnen.
    Sie hatten ihm ein weiches Lager in einer der besten Höhlen gebaut, hatten ihm fette Fische und Seetang geholt und ihm den Staub der Höhle von seinem runzeligen Körper gewaschen. Billor lebte. Er hatte all die Jahre in dem Labyrinth der Höhlen überlebt und war schließlich von Kolle gefunden worden.
    Nun sah Dragur zu dem vor sich hinmurmelnden Drachen hinüber. Einige Drachen erzählten sich, dass Kolle verrückt geworden war, andere sagten, dass er zwar nicht richtig verrückt sei, aber sehr seltsam geworden war, nachdem die Zweibeiner ihn gefangen genommen hatten. Und auch Billor war nicht in der Lage, einen zusammenhängenden Satz zu sagen. Hatte die Gefangenschaft bei den Zweibeinern ihn so verändert? Oder war es das lange Leben ohne einen einzigen Drachen neben sich, das ihn hatte so merkwürdig werden lassen?
    „Hüte dich vor den Zweibeinern!“, hatte sein Vater wiederholt gesagt. Konnten sie einen Drachen verrückt werden lassen? Dragur sah in das Gesicht seines Vaters, der in der Reihe hinter dem Rat der Alten stand. Auch er hatte die Zweibeiner gesehen, hatte geholfen, Kolle aus ihren Fängen zu befreien. Doch er war nicht verrückt geworden, obwohl die Wunde in seiner Brust bis heute nicht richtig geheilt war.
    Der älteste der Drachen räusperte sich.
    „Nun, ihr beiden Spaßvögel,“, meinte er und sah Dragur und Skip ernst an, „eigentlich müssten wir euch bestrafen.“
    Dragur und Skip zuckten zusammen.
    „Aber wir denken, dass eure Wunden Strafe genug sind. Ihr seid beide verletzt worden und obwohl wir eure verantwortungslose Tat nicht gutheißen können, haben wir dank eures Abenteuers immerhin Billor gefunden.“
    Die umherstehenden Drachen nickten.
    „Deshalb werden wir auf weitere Strafen verzichten.“
    Skip atmete erleichtert auf, doch Dragur war sich nicht sicher, ob es das wirklich schon gewesen war. Er warf seinem Vater einen Blick zu, doch dieser reagierte nicht.
    „Allerdings“, und nun lächelte der alte Drache die Drachenjungen an, „werdet ihr ein Jahr lang etwas für die Gemeinschaft der Drachen tun, damit ihr nicht wieder auf dumme Gedanken kommt.“
    Dragur verzog das Gesicht und hörte, wie Skip neben ihm die Luft einzog.
    „Kolle hat Billor gefunden, als er halb verhungert war. Er hat ihn zweihundert Jahre lang mit Fressen versorgt. Er hat sich um ihn gekümmert, ihm weiche Nester gebaut und ihn gepflegt. Nun sind wir dran. Skip, du wirst Billor ein Jahr lang jeden Tag mit Fischen versorgen. Mit fetten Fischen, hörst du? Und du wirst sie selber fangen und dir dabei nicht von anderen helfen lassen. Du wirst also schwimmen und tauchen lernen müssen.“
    Ein paar Drachen lachten.
    Der Alte fuhr fort: „Und Dragur, du wirst ab sofort die kleinen Drachen ein Jahr lang im Feuerspeien unterrichten. Denn jeder Drache muss vier Dinge wirklich gut können. …“
    Dragur nickte ergeben. „Schwimmen, tauchen, Feuer speien und nachdenken.“, murmelte er. Die Drachen nickten und lächelten ihn an.
    Nun hob der alte Drache seine gewaltige Pranke und sorgte so für Ruhe.
    „Aber, und das dürfen wir auch nicht vergessen, hat euer Abenteuer dafür gesorgt, dass Billor wieder unter uns ist. Er hat all die Jahre in den Höhlen gelebt, hat sich nicht herausgetraut. Seine Sinne sind nicht
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