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Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Titel: Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)
Autoren: Bianca Bolduan
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mit dem Kopf.
    „Ich habe keine Ahnung. Ich bin aufgewacht, als ich diesen Schrei hörte.“
    „Diesen Schrei? Der so klang, wie ein ….?“
    Wieder hörten die beiden Drachenjungen das Fauchen und Kreischen und der Berg erzitterte unter dem Gebrüll. Skip deutete zur Decke hinauf.
    „Das meinte ich.“ Seine Stimme zitterte, doch er flüsterte: „Und das war mit einem Male direkt neben mir in der Höhle. Ich bin aufgewacht und habe in zwei finster blickende Augen gesehen. Dann riss das Ungeheuer das Maul auf und stieß diesen Schrei aus. Immer wieder. Es tobte und brüllte und …“ Skip zitterte am ganzen Körper, als er daran dachte. „Dann bin ich in den Gang gelaufen. Ich dachte, es hätte dich schon gefressen, weil du nicht da warst.“
    Dragur sah seinen Freund mit großen Augen an. Sein Herz klopfte bis zum Hals und er spürte, dass seine Angst immer größer wurde. Warum hatten sie sich nur auf dieses Abenteuer eingelassen? Warum mussten sie auch mitten in der Nacht in diesem Labyrinth herumkrauchen, anstatt im Lager in ihren warmen, weichen Nestern zu liegen?
    „Wir müssen weiter!“, raunte Skip.
    „Ich weiß nicht, ob uns dieser Gang nach draußen führt.“, flüsterte Dragur zurück. „Die Luft wird immer besser, je weiter wir gehen, doch es wird auch immer enger und ich weiß nicht, ob du …, ich meine, ob …“
    „Ob ich da durchpasse?“ Skip sah Dragur wütend an. „Glaube mir, wenn ich die Wahl habe zwischen gefressen werden oder diesen Tunnel entlangzukriechen, nehme ich das Zweite.“
    Skip griff nach der Fackel und drehte sich um. Ohne Dragur weiter zu beachten, zwängte er sich an dem Felsbrocken vorbei und kroch weiter. Das Brüllen und Fauchen war verstummt, doch die Freunde wussten, dass es jederzeit wieder losgehen konnte.
    Während Dragur Skip folgte, dachte er nach. Was könnte das für ein Ungeheuer sein, das so viele Jahrhunderte unbemerkt von den Drachen in diesem Labyrinth gelebt haben soll? Es musste doch fressen. Hier unten gab es nichts, also musste es die Höhlen verlassen, um Beute zu machen. Das aber hätten die Spähtrupps und Wachposten doch schon lange bemerkt. Dragur verzog das Gesicht. Irgendwie machte das alles keinen Sinn. Und es gefiel ihm gar nicht, einfach vor etwas davonzulaufen, ohne zu wissen, was es war. Und wenn es nun doch dieser Billor war? Oder ein anderer Drache, vielleicht einer von denen, die damals gegen die Zweibeiner gekämpft hatten und der verletzt worden war? Vielleicht hatte sich so ein Drache in diese Höhlen zurückgezogen und fühlte sich nun gestört.
    Wieder schüttelte Dragur den Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Jeder Drache hätte versucht, zu seiner Gruppe zurückzukommen. Kein Drache lebte gern allein, sie liebten die Gesellschaft der anderen.
    Skip blieb plötzlich stehen.
    „Was ist?“, flüsterte Dragur.
    „Hier geht’s nicht weiter!“ Die Stimme seines Freundes klang müde und traurig zugleich. „Hier geht’s nicht weiter!“
    Dragur zwängte seinen Kopf an Skip vorbei und sah die Felsbrocken, die sich vor ihnen auftürmten. „Mist!“, meinte er leise.
    „Ich gehe nicht zurück!“ Skips Stimme zitterte wieder. „Ich gehe auf gar keinen Fall zurück!“
    „Kannst du mich mal vorbeilassen?“
    „Warum?“
    „Ich will mir diesen Geröllhaufen ansehen!“ Dragur schob und zwängte sich an seinem Freund vorbei. Dieser ächzte und stöhnte, als Dragur ihn gegen die Felswand presste, doch schließlich hatten sie es geschafft. Dragur nahm Skip die Fackel ab und beleuchtete die Felsbrocken. Witternd zog er die Luft ein.
    „Riechst du das?“, fragte er und sah Skip an.
    „Was soll ich riechen?“
    Wieder sog Dragur die Luft ein. „Na, die frische Luft. Es riecht nach Meer und Seetang und Fischen.“
    Nun hob auch Skip witternd die Nase in die Luft. Dann nickte er und er lächelte zaghaft. „Du hast Recht, es riecht gut. Nach Freiheit. Und nach einem ordentlichen Frühstück.“
    Dragur grinste zurück. „Nun mal langsam, erst einmal müssen wir die Steine hier zur Seite räumen.“
    Er löschte die Fackel und lehnte sie sorgsam gegen die Höhlenwand. Dann begann er, die Steine abzutragen und hinter sich zu rollen. Skip nahm sie und rollte sie weiter. Es war eine mühsame, anstrengende Arbeit, doch irgendwann hatten sie es geschafft. Der letzte Stein war zur Seite gerollt und vor ihnen klaffte ein großes, dunkles Loch. Skip stöhnte.
    „Nicht schon wieder ein enger Tunnel!“, jammerte er. „Ich will nicht
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