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Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Titel: Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)
Autoren: Bianca Bolduan
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entkommen. Doch alles dauerte so unendlich lange. Wieder zwängte sich Dragur an einem vorstehenden Felsen vorbei und hörte, wie Skip hinter ihm keuchte. Wie hatte sein Freund es auf dem Hinweg bloß geschafft, hier vorbeizukommen? Schon Dragur, obwohl deutlich sportlicher, hatte seine Mühe gehabt. Und nun, wo das Ungeheuer direkt hinter ihnen war, durfte Skip auf keinen Fall stecken bleiben.
    War es die Angst, die Skip so gelenkig machte? Oder tat er nur immer so, als wäre er unsportlich und bequem? Dragur staunte, wie schnell Skip seinen dicken Bauch an dem Felsen vorbeigeschoben hatte. Doch das Fauchen und Kreischen kam immer näher.
    „Mach die Fackel aus!“, raunte Dragur seinem Freund zu. „Und dann lass uns ganz leise sein.“
    Die beiden Drachenjungen hockten in dem stickigen Gang und hielten den Atem an. Mit einer Tatze tastete Dragur nach einem Stein und bedeutete Skip, dasselbe zu tun. Viel würde es bei einem Angriff nicht helfen, aber es war besser, als gar nichts zu tun.
    „Kriech weiter!“, forderte Skip Dragur auf. So leise wie möglich krochen sie den Gang entlang, jeder von ihnen mit einem Stein bewaffnet und einer erloschenen Fackel ausgerüstet.
    Plötzlich packte Skip Dragur bei dem Hinterbein. Dragur drehte sich um. Und dann sah er die leuchtenden Augen, die sich langsam näherten. Ein Schnaufen und Keuchen drang aus der Kehle des Ungeheuers und die Drachenjungen vergaßen alle Vorsicht. Schreiend krabbelten sie den Gang entlang und fielen förmlich in den weichen Sand der Höhle mit dem Sandstrand. Doch das Ungeheuer folgte ihnen und ließ ihnen keine Zeit, nachzudenken.
    „Ins Wasser und den Tunnel entlang!“, kommandierte Dragur. Skip rang nach Atem und hielt sich die Seiten.
    „Ich kann nicht mehr.“, stöhnte er.
    „Du musst!“ Dragur hatte nicht vor, darauf zu warten, bis das Ungeheuer die Höhle ebenfalls erreicht hatte. Er stieß Skip ins Wasser und wollte gerade abtauchen, da sahen sie zwei weitere glühende Augen, die ihnen aus dem Wasser entgegensahen.
    „Es gibt zwei!“, keuchte Dragur und spürte die Verzweiflung, die sich wie ein Ring um sein Herz legte. „Es sind zwei Ungeheuer!“
    So schnell sie konnten, verließen sie das Wasser und sahen sich gehetzt um.
    „Wo sollen wir hin?“, jammerte Skip.
    „Dort hinein!“ Dragur hatte das Loch in der Wand gerade erst entdeckt und stieß seinen Freund dorthin. Es war nicht sehr groß und ob dahinter ein Gang lag oder es einfach nur ein Loch in der Felswand war, wusste er nicht. Doch erst einmal war es ein Versteck … und ein Versteck konnten sie gut gebrauchen.
    So schnell sie konnten, krochen sie in das enge Loch hinein und warteten mit angehaltenem Atem darauf, dass sich die Ungeheuer auf die Suche nach ihnen machen würden. Und es dauerte auch nicht lange, da hörten sie das Schnüffeln und Scharren und etwas kratzte am Eingang.  Dragur und Skip krochen noch ein Stück tiefer in den Berg hinein, doch mit einem Male endete der Gang. Gerade tastete Dragur die Decke und Wände nach einem Ausweg ab, da gab der Boden unter ihnen nach. Mit einem lauten Aufschrei fielen sie in die Tiefe.
    Der Aufprall war hart. Benommen blieben Skip und Dragur liegen. Sand und Steine fielen ihnen auf den Kopf und sie hoben schützend die Vorderpranken vor ihre Gesichter. Doch schließlich kam kein Sand mehr von oben und Dragur öffnete vorsichtig die Augen. Der Boden unter ihm war harter Felsen und jeder Knochen tat ihm weh. Stöhnend richtete er sich auf und half seinem jammernden Freund auf die Beine.
    „Ich habe mir bestimmt alle Knochen gebrochen!“ Skip tastete sich von oben bis unten ab, doch er war ebenso unverletzt wie Dragur. Sie sahen sich um. Die Höhle, durch deren Decke sie gefallen waren, war riesig. Auch hier gab es Wasser und einen weichen Sandstrand, die Felsen waren ausgewaschen und … Da sahen sie ihn. Atemlos tastete Skip nach Dragurs Schulter und deutete mit der Schnauze auf das, was auf der anderen Seite der Höhle an der Wand lag. Über ihnen erklang wieder das Heulen und Fauchen.
    Langsam gingen sie um den See herum, der mehr als die Hälfte der Höhle einnahm. Sie wagten kaum zu atmen. In gebührendem Abstand blieben sie stehen und starrten auf das, was dort in einem Bett aus Gras und weichem Sand lag und schlief. Sein Atem ging langsam und gleichmäßig und seine Augen waren geschlossen.
    „Er lebt!“, flüsterte Dragur und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen traten. „Er lebt!“
    „Das ist
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