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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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ziemlich schlauer Fuchs.“
    Harmon nickte wieder. „Ohne Zweifel. Aber wie meinen Sie das?“
    „Es steht alles in dem Brief. Seine Bezugnahme auf unseren letzten Besuch ist ein Punkt, der mich interessiert hat. Er weiß nicht nur, warum wir in Rumänien waren und den Berg aufgesucht hatten, sondern ich bin bereit, dieses Haus gegen einen alten Schuppen zu verwetten, daß er auch weiß, womit wir damals wieder abgereist sind. Für mich ist es so gut wie sicher, daß er Nachforschungen darüber angestellt hat.“ 1
    „Wahrscheinlich haben Sie recht. Alex war damals etwas besorgt, daß unsere Handlungen, in die er übrigens nicht seine Nase hineinsteckte, einen politischen Hintergrund haben könnten. Wenn er in der Zwischenzeit Nachforschungen angestellt hat, für die ich ihm ganz gewiß keine Vorwürfe machen würde, so hatten sie nach meiner Überzeugung mehr mit Neugierde als mit etwas anderem zu tun.“ Er blickte zur Frau hinüber. „Was sagen Sie, Ktara?“
    Die Frau erhob sich mit fließender Bewegung aus dem Ohrensessel, kam an den Schreibtisch und legte ihre Fingerspitzen auf Alexandru Thorkas Brief. Ihre Augen waren nur einen Moment geschlossen.
    „Professor Thorka“, sagte sie, „war hauptsächlich von Neugierde motiviert, ja. Nicht nur in bezug auf Ihre Handlungen, sondern in bezug auf das, was nach seiner Vermutung von dem Berg geholt wurde.“ Ihre Stimme war seltsam; sie hatte einen eigenartigen Akzent. Es war kein Akzent, wie man ihn bei einer Person aus einem anderen Land erwarten würde, denn ihr Englisch war ausgezeichnet. Es war eher so, als ob sie überhaupt nicht zu sprechen gewohnt wäre - nicht in der Art und Weise menschlicher Wesen. Es war, als ob die menschliche Sprache selbst eine Kommunikationsmethode wäre, die sie für umständlich und lästig hielt.
    Sanchez rieb sich nachdenklich am Kinn. „Gut, Ihr alter rumänischer Freund wird also von höchsten wissenschaftlichen Prinzipien geleitet. Die Frage ist, was wollen Sie dazu sagen, und welche Pläne haben Sie?“
    Harmon dachte nach. „Auf jeden Fall werde ich die Fingerabdrücke nachprüfen lassen. Sanford Proctor kann das durch Interpol machen lassen. Er wird sich über die Gelegenheit freuen, mir einen Gefallen zu tun.“
    Sanchez nickte. Sanford Proctor und Harmon waren alte Freunde. Gemeinsam waren sie als junge Leute in den Dienst der New Yorker Stadtpolizei getreten. Obwohl inzwischen pensioniert, verfügte Proctor noch immer über gute Beziehungen zu den Polizeidienststellen, und in den Jahren hatten er und Harmon einander immer wieder kleine Gefälligkeiten erwiesen, wobei keiner der beiden sich allzu gründlich mit den Dingen befaßte, denen der andere nachging. Aber erst vor kurzem war Proctor mit einem sehr realen und dringenden Problem zum Professor gekommen, einem Problem, das zur vollen Zufriedenheit des Expolizisten gelöst worden war. 2
    Es war seltsam. Alle drei - Proctor, Harmon und Sanchez selbst - waren ehemalige Polizisten. Proctor war mit einer guten Pension und in Ehren aus dem Dienst ausgeschieden. Harmon war schon nach relativ kurzer Zeit entlassen worden, weil er sich als Spezialist für die damals neue Wissenschaft der Kriminalpsychologie gegen den Befehl seiner Vorgesetzten persönlich an Fahndungsaktionen beteiligt hatte. Was Carmelo Sanchez betraf, so war auch er entlassen worden. Das Heroin, das man in seinen Streifenwagen gelegt hatte, hätte ihn um ein Haar ins Gefängnis gebracht, hätte Damien Harmon ihn nicht durch einen guten Anwalt herauspauken lassen. Als ein Millionär und ein Mann mit vielen und weitreichenden Interessen, hatte Harmon seine Universitätskarriere mit 50 Jahren aufgegeben, um sich seinen zwei Hauptinteressen zu widmen: dem Phänomen des Verbrechens und dem Phänomen des Okkultismus. Sein Interesse an Sanchez hatte mit dem Ersteren zu tun. Der Puertoricaner war einer von mehreren Assistenten, die dem Professor nacheinander bei seinem heimlichen Kampf gegen das organisierte Verbrechen geholfen hatten. In den vier Jahren ihres Zusammenseins hatten sie eine ganze Menge geleistet. Aber Sanchez hatte eine Auszeichnung, die keinem seiner Vorgänger zuteil geworden war. Er war der erste von Harmons Helfern, der auch in das zweite Interessengebiet des Professors Einblick genommen hatte, in die Erforschung des Übersinnlichen.
    „Darf ich vorschlagen“, sagte die Frau, starr ins Feuer blickend, „daß Sie jemand anderen den Brief von Professor Thorka lesen lassen, bevor Sie eine
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