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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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Geschichte jener Burg einzudringen, aber daß Ausgrabungen immer an den erforderlichen Mitteln scheiterten.
    Eben diese Mittel scheinen für Herrn Conescu kein Problem zu sein. Er zahlt Löhne, die sogar die abergläubigsten Dorfbewohner anlocken, für ihn zu arbeiten. Was immer man über ihn sagen kann, ich glaube, Conescu ist nicht das, was zu sein er behauptet, vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger. Ich fühle mich in diesem Punkt etwas unsicher, weil Nachforschungen solcher Art nicht mein Fall sind, außerdem fehlt mir neben der Kompetenz der Zugang zu Kreisen, in denen man mehr über den Mann hören könnte.
    Für den Fall, daß Du interessiert bist, wirst Du unter den beigefügten Dokumenten eines finden, das von Wert sein könnte. Es enthält die Fingerabdrücke von Radu Conescu. Wenn ich eine Vermutung riskieren wollte, würde ich sagen, daß der Mann Russe oder Pole ist, und wenn ich zwischen diesen beiden die Wahl zu treffen hätte, würde ich sagen Russe.
    Wenn diese Dinge, wie ich annehme, von so großem Interesse für Dich sind, daß Du daran denkst, nach Rumänien zu kommen, so ließen sich Vorkehrungen für Dich und Dein Gefolge treffen - ebenso für Dein Gepäck, sei es groß oder klein, so daß die Ein- und Ausreise mit weniger umständlichen Methoden als beim letztenmal möglich sein sollte.
    Natürlich könnte Dein Interesse an diesen Dingen erloschen sein, oder es gibt andere Projekte, die Dich beschäftigen und von der Verfolgung dieser Sache abhalten. Wenn ich nicht wieder von Dir höre, werde ich annehmen, daß solches der Fall ist. Wie immer es sein mag, ich bleibe in alter Freundschaft Dein
    Alexandru Thorka
    Als er den Brief im Licht des Kaminfeuers las, schüttelte Carmelo Sanchez den Kopf und lächelte. Das Lächeln brachte südländische Heiterkeit in sein gleichmütiges Gesicht, das im Feuerschein wie aus einem Stück Elfenbein geschnitzt schien, makellos bis zum Scheitel seines runden Kopfes, der außer den schwarzen Brauen über seinen dunklen Augen völlig haarlos war.
    Die zwei anderen in dem großen Arbeitszimmer, der Mann und die Frau, verhielten sich still, während er den Brief las. Die einzigen Geräusche waren das Knistern und Knacken des Kaminfeuers und das Heulen des Seewindes, der zu den dumpfen Schlägen der Brandung Schneewolken um das weitläufige, fichtenumstandene Herrenhaus von Westhampton an der Küste Long Islands fegte.
    Der andere Mann und die Frau saßen ein gutes Stück vom Feuer entfernt. Die Frau hatte eine Abneigung gegen Flammen, nicht weil sie sie fürchtete, sondern weil sie in der Nähe eines Feuers gewisse Fähigkeiten nicht entfalten konnte. Sie trug einen schwarzen Rollkragenpullover und eine schwarze Hose und saß zusammengerollt in einem Lehnstuhl. Ihre Erscheinung erinnerte an eine Katze; anmutig wie die einer Katze waren ihre Bewegungen, katzenhaft war ihr kurzgeschnittenes pechschwarzes Haar, und ihre hohen Backenknochen und ihre blaßgrünen Augen verstärkten diesen Eindruck.
    Der Mann, eine stattliche Erscheinung mit einer weißen Mähne, mochte etwa Mitte Sechzig sein. Er saß hinter seinem Schreibtisch und sah wieder einmal die Anlagen zum Brief seines rumänischen Freundes durch. Er saß in einem Rollstuhl, an den er seit dem Jahre 1938 gefesselt war, als das Bleirohr eines Gangsters seine Wirbelsäule zerschmetterte. Diese Waffe war auch für die Metallplatte verantwortlich, die nun beide Stirnlappen seines Gehirns schützend umgab. Und doch sah dieser Mann nicht wie ein Invalide aus. Seine massigen Schultern standen denen seines Assistenten, Carmelo Sanchez, nur wenig nach und Sanchez, ein Athlet mit stahlharten Muskeln, der einen Meter neunzig groß war und gute zwei Zentner wog, hatte Schultern wie ein Gorilla.
    Professor Damien Harmon, zweifacher Doktor und Besitzer eines Physikdiploms, blickte von seinem Schreibtisch auf, als der jüngere Mann aufstand.
    „Nun?“ fragte er. Er hatte den Brief schon am Morgen gelesen, und seither hatte er sich kaum noch mit etwas anderem beschäftigt. Carmelo Sanchez war gerade aus dem Dorf zurückgekehrt, wo er eingekauft hatte, und dies war seine erste Gelegenheit, den Brief zu lesen. Was die Frau betraf, Ktara, so hatte sie das Schreiben überhaupt nicht gelesen. Dennoch wußte sie, was darin stand.
    „Nun?“ wiederholte Harmon. „Was meinen Sie?“
    Sanchez legte den Brief auf den Schreibtisch und kehrte an seinen Platz am Kamin zurück, „Ich glaube, Ihr alter Freund Thorka ist ein
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