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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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Geschmack des Grafen - wie sich gleich darauf zeigte, als der Becher gegen die Wand prallte und mit metallischem Klappern auf den Boden fiel. Er klagte jedoch nicht; seine Begrüßung war sogar fast liebenswürdig:
    „Sie machen mir alle drei Ihre Aufwartung?“ sagte er mit dem gleichen Akzent, den die Frau hatte. „Gibt es besondere Gründe für die ungewöhnliche Aufmerksamkeit?“
    Er hatte sich inzwischen ganz erhoben und war aus dem Sarg gestiegen. Seine Augen verschossen rote Blitze, als er herausfordernd von Sanchez zu Harmon und weiter zu Ktara blickte.
    „Sie verrät mir nichts“, sagte er zu dem Professor. „Das ist auch ungewöhnlich. Darf ich annehmen, daß dies auf Ihr ausdrückliches Ersuchen geschieht?“
    Harmon nickte. „Ich möchte Ihnen diesen Zeitungsausschnitt zu lesen geben. Er stammt aus einer Zeitung, die in Piteschti erscheint.“
    Graf Draculas Augenbrauen hoben sich, als er das Papier aus Harmons Hand nahm. Er überflog den Artikel, gab ihn Harmon zurück. „Ich habe es gelesen“, sagte er.
    „Und der Inhalt interessiert Sie nicht?“
    „Nicht im mindesten - bis auf diesen Radu Conescu. Ich möchte wissen, warum er Arbeiter für Ausgrabungen in der Nähe meines Berges einstellt.“
    Harmon lächelte ein wenig. „Ich dachte an das, was hier über Vampire steht, Graf.“
    „Von solchen Wesen ist in der Nähe meines Berges immer viel geredet worden“, sagte Dracula mit einem schwachen Anflug von Ironie. „Aber der Vampir ist ein Fabelwesen, Professor Harmon, und Rumänien ist ein Land, wo Fabeln und Legenden gedeihen. Was diese besonderen Todesfälle betrifft, so kann ich dazu nichts sagen - schon gar nicht von hier aus.“
    „Das ist verständlich“, sagte Harmon. „Aber sagen Sie, Graf - kennen Sie diesen Conescu?“
    „Nein. Sollte ich ihn kennen?“
    „Er sagt, er sei Ihr Blutsverwandter.“
    Der Graf lachte. „Interessant, aber höchst zweifelhaft.“ Seine Augen wurden etwas schmaler, als er Harmon musterte. „Immerhin frage ich mich, warum der Mann eine solche Geschichte erzählen sollte.“
    Harmon blickte aufmerksam in die Augen des Grafen. „Vielleicht glaubt er, daß ihm das bei seiner Arbeit nützlich ist. Sie irren sich in diesem Punkt, wissen Sie. Er läßt nicht in der Nähe Ihres Berges arbeiten.“
    „Nein? Aber in dem Artikel hier steht...“
    „Der Artikel ist nicht ganz eindeutig, das gebe ich zu. Aber es handelt sich nicht um Arbeiten in der Nähe Ihres Berges, sondern auf ihm.“
    Nun wechselte Thorkas Brief in die Hände des Grafen über. Er las den englischen Text rasch, und als er fertig war, hatten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt, hinter denen rotes Feuer glühte. Seine Stimme war hart.
    „Er gräbt nach meinem Gold.“
    Sanchez und Harmon tauschten schnelle Blicke. Ktaras Augen blieben auf ihren Meister gerichtet.
    „Gold“, murmelte der Professor nachdenklich.
    „Eine Menge Gold, Harmon. Gold, das mir gehört, in Jahrhunderten angesammelt, Gold, das kein anderer haben soll!“
    Der Graf schritt erregt auf und ab, um nach einem Dutzend Schritten vor dem Professor in seinem Rollstuhl Halt zu machen. „Harmon“, sagte der Vampir in drohendem Ton, „ich warne Sie. Ich muß diesen Mann an seinem Vorhaben hindern. Es ist unbedingt notwendig!“
    „Sie, mein guter Graf, müssen überhaupt nichts tun - bis auf die Dinge, die ich Ihnen sage. Vor einigen Wochen schlossen wir eine Wette ab, Sie und ich, und Sie verloren. Das Ergebnis dieser Wette ist, daß Sie mir sechs Monate lang dienen müssen. Haben Sie das vergessen?“ 3
    „Ich habe nichts vergessen!“ Ein langer, spitz zulaufender Zeigefinger zeigte auf den Mann im Rollstuhl. „Versuchen Sie das Schicksal nicht, Harmon! Eines Tages wird Sie das Verhängnis ereilen, wie Sie und ich wissen. Sie haben einen kurzen Aufschub Ihrer Hinrichtung erwirkt, aber Sie gehen trotzdem dem schrecklichen Tod entgegen, der Ihnen bestimmt ist, wenn Sie weiterhin versuchen, mich hier festzuhalten, während jenseits des Ozeans...“
    Der Professor schien die erregten Worte des Grafen und seinen bösartigen Tonfall zu ignorieren. „Ich bin sehr überrascht, Graf, daß Sie einen Goldschatz besitzen. Ich kann mir das nicht erklären. Warum sollten ausgerechnet Sie Gold horten?“
    „Harmon!“ sagte der Graf erregt. „Ich warne Sie noch einmal - versuchen Sie nicht, mich von meinem Vorhaben abzuhalten!“
    Sanchez beobachtete, wie das Gesicht des Vampirs sich in der Erregung zu verändern
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