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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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Entscheidung treffen, was Sie tun oder nicht tun wollen?“
    Keiner der beiden Männer hatte einen Zweifel, wer dieser andere war. Als wollte sie alle Unklarheiten beseitigen, fügte sie schnell hinzu: „Es ist sowieso seine Essenszeit.“
    Harmon nahm den Brief und einen Zeitungsausschnitt vom Schreibtisch... Sanchez schob seinen Rollstuhl hinaus in den Korridor... Harmon sagte zu der Frau: „Sagen Sie ihm nichts, ich werde es ihm auf meine Weise beibringen.“
    Sanchez fuhr den Rollstuhl in den Aufzug, und die beiden Männer und die Frau fuhren abwärts ins Kellergeschoß. Als die Tür zurückrollte, kamen zwei Männer und eine große schwarze Katze mit glänzendem schwarzen Fell und leuchtenden grünen Augen aus dem Lift.
    Ein Knopfdruck, und die Neonlampen des großen Kellerlaboratoriums flackerten an. Sanchez bekreuzigte sich gewohnheitsmäßig, bevor er den Rollstuhl mit Harmon in den Raum schob, der Werkstatt und Labor zugleich war. Regale mit Gläsern, Destillierkolben und Geräten aller Art säumten die weißgetünchten Wände, Maschinen und Arbeitstische nahmen den größten Teil der Bodenfläche ein. Auf einem leergeräumten Platz in der Mitte des weitläufigen Raums aber stand der alte, mit reichem Schnitzwerk verzierte offene Sarg.
    Er lag darin, die Augen geschlossen, ein amüsiertes Lächeln auf dem Gesicht. Es war ein edles Gesicht mit einer Adlernase und buschigen Augenbrauen, die einander in der Mitte fast begegneten. Scharfe, energische Züge bestimmten den Schnitt des Gesichts, und über der breiten, nur wenig fliehenden Stirn war dichtes schwarzes Haar, sauber gekämmt und gescheitelt, keine Strähne am falschen Platz. Der Körper des Mannes war groß - größer als der des athletischen Puertoricaners -, und obwohl er einen makellos gebügelten schwarzen Abendanzug trug, waren die enorme Energie und Muskelkraft dieses Körpers offensichtlich.
    Die zwei Männer, die nun vor dem Sarg standen, wußten das gut. Sie wußten auch von anderen Gesichtszügen, an die man nicht gern dachte. Sanchez berührte unwillkürlich das silberne Kreuz auf seiner Brust. Es war ein altes Erbstück von der Insel Puerto Rico, ein Andenken, das seine Großmutter ihm vor vielen Jahren gegeben hatte.
    Harmon hatte nun die Augen geschlossen. Es war an der Zeit, daß er seine psychokinetische Kraft gebrauchte, um den Hebel der kleinen Einheit zu bewegen, die in seinen Körper eingepflanzt war. Wenn der Hebel sich bewegte, sendete er ein Radiosignal aus, das wiederum einen Holzsplitter aus dem Herzen des Mannes zog, der in dem Sarg lag. Es war ein Splitter, vor Monaten von einem größeren Pfahl abgespalten, der im Herzen des Mannes im Sarg gesteckt hatte und den Carmelo Sanchez selbst mit zitternden Händen herausgezogen hatte.
    Die psychokinetische Energie mochte Naturtalent oder Ergebnis okkulten Wissens sein, aber der Rest, die winzigen elektronischen Einheiten, die in die zwei Körper eingepflanzt waren, stellten wissenschaftliche Leistungen dar. Der Federmechanismus, der den kleinen Holzsplitter neben dem Herzen des scheinbar schlafenden Mannes bewegte, konnte auf zweierlei Weise betätigt werden. Eine war Harmons Wille. Die zweite war automatisch und würde bei Harmons Tod von selbst in Gang kommen. Das Ganze war nichts anderes als eine wissenschaftlich ausgeklügelte Vorsichtsmaßnahme.
    Als die aristokratischen Züge des Mannes im Sarg in Bewegung kamen, seine Augen sich öffneten und seine Hände die Sargkanten packten, um den Körper herauszuheben, fragte sich Sanchez, wie seine Großmutter auf diese Erscheinung reagiert hätte. Sie, die alte Frau, voll von Aberglauben, der ihr ganzes Denken durchzog, würde schreien und ihren Rosenkranz herausreißen und ihre Heiligen anrufen. Und sie würde das nicht im Schreck tun, sondern in wissendem Entsetzen.
    „Mich hungert“, sagte Graf Dracula.
    „Meister“, sagte die Frau. Sie war zu den Wandregalen hinübergegangen, wo die rote synthetische Flüssigkeit in Flaschen verwahrt wurde, und hatte einen großen silbernen Becher mit dieser Flüssigkeit gefüllt. Die schwarze Katze war nirgendwo zu sehen.
    Sanchez wandte den Kopf zur Seite. Er sah nicht gern zu, wenn Ktaras Meister seinen Durst stillte. Gewiß, die Flüssigkeit war synthetisch - eine von Harmons Meisterleistungen -, aber sie war zu wirklichkeitsgetreu. Ihr Geruch z. B. war genau der, den Sanchez nur zu gut kannte. Es war der süßliche Geruch frischen Blutes.
    Dennoch entsprach das Getränk nicht dem
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