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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker
Autoren: Syrie James
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von fünf verschiedenen
     Erzählern wollte ich nur eine Erzählerin verwenden. Meine Interpretation der Geschichte wurde immer romantischer. Sie sollte
     ganz aus Minas Blickwinkel erzählt werden, sich zwar eng an den in Stokers Roman präsentierten Fakten orientieren, diese aber
     erweitern, sodass auch die nicht erzählte Geschichte enthalten wäre: der geheime Bericht über Minas leidenschaftliche |525| Liebesaffäre mit Dracula, die sich hinter den Kulissen abspielte und zu skandalös war, um aufgezeichnet zu werden.
     
    Dracula, My Love
ist sehr romantisch, während es in Bram Stokers
Dracula
nur wenig bis gar keine Romantik gibt. Wie lassen sich die Hauptpersonen Ihres Romans mit Stokers Romanfiguren vergleichen?
     Worin unterscheiden sie sich?
    Stokers Mina ist gescheit, stark, logisch, sensibel und gebildet – eine »Frau mit dem Gehirn eines Mannes«, wie es van Helsing
     einmal so ungeschickt formuliert. Ich habe mich bemüht, diese wunderbaren Grundeigenschaften beizubehalten, aber gleichzeitig
     die Figur der Mina ein wenig weiter auszuarbeiten und ihre Entwicklung als Frau aufzuzeigen. Dazu habe ich mich auf zwei Hauptelemente
     konzentriert: das Erfinden und Erkunden ihrer persönlichen Vorgeschichte und ihren inneren Konflikt zwischen der Zuneigung
     und Treue zu ihrem Ehemann und der unbändigen Sehnsucht nach diesem mächtigen Wesen Dracula, zu dem sie sich gegen ihren Willen
     unwiderstehlich hingezogen fühlt.
    Ich wollte, dass Dracula eine Hauptfigur und ein romantischer Held würde – das heißt, er konnte nicht Bram Stokers hässlicher,
     selbstsüchtiger, ältlicher Einsiedler bleiben, dessen einziges Lebensziel es zu sein schien, sich vom Blut lebendiger Menschen
     zu ernähren. Andererseits konnte ich ihn mir auch nicht als den aalglatten, aber abgrundtief bösen Charmeur vorstellen, als
     der er so oft in den Filmen porträtiert wurde. Ich stellte mir Graf Dracula nicht nur als ein attraktives, charismatisches
     und hochintelligentes übernatürliches Wesen vor, sondern auch als sympathisch, als einen Mann, der eine andere Erklärung für
     all die schrecklichen Untaten hatte, die man ihm zur Last legte. Als einen Mann, der völlig missverstanden wurde. Als einen
     Mann, der das Geschenk der Unsterblichkeit dazu benutzt hatte, seinen Verstand zu erweitern und seine Begabungen zu pflegen,
     und der alles tun würde, um das Herz der Frau für sich zu gewinnen, die er |526| liebte. Stokers Dracula kann sich einfach in Luft auflösen, wenn er will, sich in eine Fledermaus oder einen Wolf verwandeln
     und um Jahrzehnte jünger erscheinen. Mit diesen Fertigkeiten, überlegte ich mir, würde er sich doch gewiss der Frau, die er
     zu umwerben wünschte, in seiner attraktivsten Gestalt zeigen – genau wie die Vampirfrauen auf seiner Burg (die ja wohl genauso
     alt sind wie er) sich Jonathan als hinreißende Schönheiten präsentieren.
     
    Ihre bisherigen Bücher sind von der Kritik hochgelobte Memoiren, die so verfasst sind, als stammten sie aus der Feder von
     Jane Austen und Charlotte Brontë. War es da für Sie etwas vollkommen anderes, einen romantischen Thriller über Vampire zu
     schreiben?
    Meine letzten beiden Bücher handeln tatsächlich von sehr beliebten Schriftstellerinnen, die wirklich gelebt haben. Doch obwohl
     der neue Roman sich aus einem anderen Roman entwickelt hat, und nicht aus einer wahren Lebensgeschichte, bestehen doch viele
     Ähnlichkeiten zu meinen bisherigen Arbeiten. Alle drei Bücher spielen im England des 19. Jahrhunderts – also an einem Ort,
     der mir nach vielen Jahren Recherche sehr vertraut geworden ist. Alle drei sind leidenschaftliche Liebesgeschichten mit einer
     starken, intelligenten Heldin und einem Mann, den die Umstände zwingen, seine Gefühle für die Frau, die er von ganzem Herzen
     liebt, zu tarnen oder zu unterdrücken, zumindest bis zu einem Schlüsselereignis, bis zum Höhepunkt der Geschichte. Wie bei
     Jane Austen und Charlotte Brontë habe ich mit einer bereits bestehenden Geschichte oder mit einer Ansammlung von Fakten gearbeitet,
     in der es viele Lücken gab, und ich hatte dann das große Vergnügen, diese Geschichte zu neuem Leben zu erwecken, indem ich
     neue Szenen und Dialoge dazuerfand.
    Und für Vampire interessiere ich mich schon seit Jahren, seit mein Sohn Ryan mich einmal gebeten hat, an einem Drehbuch mitzuarbeiten,
     in dem auch Vampire vorkamen. |527| Die Vampire von heute sehen phantastisch aus, sind machtvoll,
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