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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung
Autoren: Falko Löffler
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wurde. Hoffentlich erwache ich nie wieder , war sein letzter Gedanke.
    »Vater!«
    Hem wollte aus dem engen Tunnel zurückrennen, doch kräftige Hände hielten ihn zurück.
    »Bleib!«, rief jemand. »Die Dämonen würden dich töten.«
    Hilflos musste Hem mitansehen, wie ein wuchtiger Schlag einer Krallenhand Ark zu Boden stieß, woraufhin dieser reglos liegen blieb. Der Dämon trat an ihn heran, und Hem erwartete, dass sein Vater von diesen riesigen schwarzen Pranken zerquetscht würde, doch die Krallen ergriffen ihn nur und trugen ihn weg.
    Dann wurde Hem von den anderen Hequisern in die Tiefen des Tunnels gezogen, wo sie vor den Dämonen sicher waren, solange diese nicht ihr blaues Feuer in die schmalen Gänge stießen.
    Drei Namen riefen die Menschen in der Dunkelheit, ohne eine Antwort zu erhalten.

    Die Sonne stand schon tief über dem Horizont, als Seld die Augen öffnete, und ihr Licht war rötlich und wärmend. Noch immer strich die Hand Mesalas über seinen Kopf, den sie auf ihren Schoß gebettet hatte.
    Ich lebe noch , dachte er, und ein Stöhnen drang über seine Lippen.
    »Es ist vorbei, Seld«, sagte Mesala. »Die Drachen sind vernichtet worden. Einer nach dem anderen ist um den Berg herum zu Boden gestürzt. Dort unten sind sie verschwunden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Nur der Oberste Drache existiert noch.«
    Er stützte sich auf die Ellenbogen und versuchte, den brennenden Schmerz in seinem Rücken aus seinen Sinnen auszublenden.
    Alema saß bei ihnen auf dem Boden. Sie sah ihn aufmerksam an, und keinerlei Anzeichen von Angst waren in ihren Augen. Seld legte den Kopf in den Nacken. Er sah keinen einzigen Drachen mehr am Himmel. Über der Drachenspitze flogen die Dämonen wild durcheinander, stießen triumphales Gebrüll aus.
    »Warum hast du das getan?«, fragte Mesala. »Du hättest es verhindern können.«
    Nun bemerkte Seld, dass sich mehrere Dämonen auf der Drachenspitze niedergelassen hatten. Sie hatten den Obersten Drachen umzingelt, der sich gegen die ihn umgebenden Wesen nicht zur Wehr setzte, und sie verhinderten, dass Seld nochmals versuchen konnte, sich von dem Berg zu stürzen. Es gab kein Entkommen von der Drachenspitze.
    »Vielleicht sind wir die letzten Menschen auf dieser Welt.« Mesalas Stimme klang ruhig und kalt wie eine Winternacht. »Wir sind die Letzten, die die Dämonen töten müssen, dann gehört ihnen diese Welt ... keine Drachen und keine Menschen mehr.«
    »Nein.« Selds eigene Stimme klang fremd in seinen Ohren. »Sie können diese Welt nur besitzen, wenn die Prophezeiung erfüllt wird und das Osertem das Ajik besiegt.«
    »Wenn sie alles Leben vernichten, herrschen sie.«
    Seld setzte sich auf – sehr langsam. Seine Hüfte schmerzte, schien aber nicht gebrochen zu sein. »Sie mögen Jahre und Jahrhunderte herrschen. Aber nicht für immer. Das können sie nur, wenn die Prophezeiung erfüllt wird.«
    Er schaute in ihre Augen und glaubte, Verstehen darin zu erkennen.
    Der Boden erzitterte, als das Osertem einige Dämonen beiseite schob und zu Seld schritt. » BRINGEN WIR ES ZU ENDE .«
    »Es ist zu Ende«, sagte Seld. »Ich werde die Prophezeiung nicht erfüllen.«
    » DU WIRST. STEH AUF. «
    Seld erhob sich. Er fühlte, dass sein Rücken mit getrocknetem Blut bedeckt war, aber die Wunden waren nicht so tief, wie er befürchtet hatte. Zwar fühlte er noch den stechenden Schmerz, den die Krallen hinterlassen hatten, doch er konnte sich auf den Beinen halten.
    Eine Stimme erklang hinter ihm: »Rette uns, Seld!«
    Er drehte sich zu der Stimme um. Dort, vor einer Wand schwarzer Dämonenleiber standen drei Männer.
    Es waren Ark, Wod und Ker.
    Der angsterfüllte Ruf war von Kapitän Wod gekommen. Er stand zitternd zwischen den beiden anderen Männern. »Rette uns!« Seine Stimme war nur ein Wimmern.
    Nun bewegten sich die Dämonen, die hinter den Männern standen. Sie stießen sich vom Boden ab und erhoben sich in die Luft, so dass die drei mit dem Rücken zum Abgrund standen – und der Weg für Mesala frei war, sich in die Tiefe zu stürzen.
    Mit stampfenden Schritten trat das Osertem zu den Männern, die sich dicht aneinanderdrängten und nicht wagten, zu dem Wesen hinaufzublicken. » VOLLENDE DIE VERWANDLUNG ZUM AJIK. ERFÜLLE DIE PROPHEZEIUNG. « Das Ostertem stand nun hinter Ark, Wod und Ker.
    Seld bemerkte, dass das dunkle Wesen nicht zu ihm sprach. Die glühend roten Augen waren auf Mesala gerichtet. Und die junge Frau erwiderte unschlüssig den
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