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Drachenwächter - Die Prophezeiung

Drachenwächter - Die Prophezeiung

Titel: Drachenwächter - Die Prophezeiung
Autoren: Falko Löffler
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es seine Klaue zurück.
    Es glitt hinüber zu Ark, packte ihn, wie kurz zuvor Mesala, und Ark schrie vor Schmerzen, denn die Klauen sanken tief in seinen Leib. Mit ausgestrecktem Arm hielt es Ark wie eine Trophäe vor Mesala. » DANN BIST DU SCHULD AN SEINEM TOD .«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Deine Hand tötet, Talut. Du hast mir zu lange deinen Willen aufgezwungen. Es wird nie wieder geschehen.«
    Die Krallen wurden tiefer in Arks Fleisch gebohrt. Blut floss seinen Körper herunter und tropfte von den Füßen auf den Boden. » WÄHLST AUCH DU SEINEN TOD ?«
    Doch bevor Seld etwas erwidern konnte, lachte Ark lauthals. »Es wird nicht geschehen!«, schrie er. »Es wird nie geschehen!« Sein Blick wanderte zu Seld, und für einen Augenblick schienen Schmerz und Verzweiflung aus Ark zu weichen. »Leb wohl«, flüsterte er.
    Dann schleuderte das Osertem ihn vom Berg.
    Mesala schloss die Augen und senkte den Kopf. Ihr ganzer Körper bebte, und Tränen flossen ihr Gesicht hinab.
    Seld blieb ruhig. Er horchte in sein Inneres, doch dort waren keine Trauer, kein Schmerz. Er hatte gewusst, dass dies geschehen würde, als er Ark hier oben erblickt hatte. Es gab keinen anderen Weg. Jetzt durfte er nicht an Erima und Hem denken, jetzt nicht. Er durfte der Trauer nicht nachgeben.
    Mit hochgerecktem Kopf ging er auf das Osertem zu. »Töte weiter, Osertem ... Talut. Töte alle. Du weißt, wozu es führen wird.«
    Das Osertem schaute auf den Menschen hinab, ohne sich zu rühren.
    »Wir werden nicht den Dämonen gleich werden, nicht dem Bösen erlauben, diese Welt an sich zu reißen«, flüsterte Seld. Dann hob er seine Stimme. »Gib auf. Flieh hinter die Koan-Berge und bleibe dort für immer. Sonst wirst du selbst vergehen.«
    Das schwarze Wesen schien erstarrt zu sein, und Seld glaubte, zum ersten Mal nicht gnadenlose Entschlossenheit in diesen roten Augen zu sehen, sondern ein Gefühl von Angst.
    »Drachen und Menschen wollen diese Welt nicht für sich allein«, sagte Seld. »Wir würden dir zugestehen, fernab von uns weiterzuleben.«
    » NIEMALS .« Doch die Stimme des Osertem hatte schon an Kraft verloren.
    »Dann wirst du sterben.«
    Und aus dem Himmel über der Drachenspitze ertönte schrilles Schmerzgeheul. Selds Hände fuhren zum Kopf, um seine Ohren zu bedecken. Die Dämonen, die sich auf dem Berg befanden, wankten nun, und auch sie stießen die Laute aus. Sie öffneten ihre Schwingen und stießen sich vom Boden ab, flogen taumelnd zu den anderen Dämonen.
    Seld und Mesala hielten einander fest, und eilten geduckt zu dem Obersten Drachen, der noch immer in der Mitte des zerstörten Thronsaals verharrte.
    » Es hat geendet. Die Macht des Osertem ist gebrochen. « Der kristallene Drache hob seine Schwingen und bot den beiden Menschen Schutz.
    »Was geschieht mit ihnen?«, fragte Mesala. »Sterben sie?«
    »Ihr Schicksal ist besiegelt«, sagte Seld.
    Der Himmel über der Bergspitze erstrahlte nun sonnenhell. Es waren die Körper der Dämonen, die aufzubrechen schienen, als suchte ein Gleißen einen Weg aus ihren Körpern heraus. Wild schlugen sie mit ihren Flügeln, brüllten unentwegt, warfen ihre Körper in der Luft hin und her.
    Auch das Osertem schien von dem Licht erfasst zu werden, das sich nun veränderte, intensiver wurde und einen bläulichen Glanz annahm, und mit einem Mal erlosch es.
    Seld und Mesala hielten die Augen geschlossen. Doch das Gleißen war sogar durch Selds Lider gedrungen, und helle Flecken tanzten vor seinen Augen, als er diese wieder öffnete.
    »Was ist geschehen?«, fragte Mesala. Sie blinzelte.
    Seld schaute in den Himmel und sah ihn voller goldener Drachen. Vor dem Abendhimmel zeichneten sich keinerlei Dämonen mehr ab – jeder einzelne Drache strahlte im Licht der untergehenden Sonne.
    Seld, Mesala und Alema waren allein mit dem Obersten Drachen und dem Osertem auf der Bergspitze. Sie traten unter dem Flügel des Obersten Drachen hervor, und dieser legte seine Schwingen wieder an. Das Osertem stand aufgerichtet in der Mitte der Drachenspitze und starrte hinauf. Fäden des gleißenden Lichts umspielten das Wesen, verschwanden, leuchteten wieder auf. Sein Blick senkte sich auf die Menschen.
    » DIE PROPHEZEIUNG WIRD NICHT MEHR WAHR WERDEN «, grollte das Wesen. » DOCH EURE STRAFE WIRD DER TOD SEIN .«
    Seld trat vor. »Töte mich. Ich verdiene den Tod.«
    » NEIN .«
    Das Osertem machte einen Schritt zu Mesala und Alema und hob die Rechte, um sie mit seinen Krallen zu zerfetzen. Mit
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