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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume
Autoren: Peter F. Hamilton
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gegenwärtig in der Nähe auf.
    Stattdessen marschierte er geradewegs auf Dudley Tivon zu. Das verringerte das Ergebnis auf zwei Möglichkeiten. Entweder würde Dudley Tivon ihn für einen Nachtschicht-Techniker halten und nichts unternehmen. Gesehen zu werden bereitete Josep keine Sorge. Bisher hatte sein Besuch keinerlei Spuren hinterlassen. Zantiu-Braun ahnte nicht einmal, dass sie nach Hinweisen suchen mussten, dass jemand ihre Sicherheit penetriert hatte. Oder Dudley Tivon würde ihn fragen, was er tat. Und in diesem Fall …
    Für ein paar Sekunden, während er sich näherte, glaubte Josep, dass er damit durchkommen würde. Dann verlangsamte sich Dudley Tivons Schritt, und er blieb stehen. Er runzelte die Stirn, sah zuerst zu Josep und dann zu dem fremden Raumflugzeug.
    Das Prime in den umgebenden Kameras generierte augenblicklich ein falsches Bild und zeigte vier verschiedene Ansichten von Dudley Tivon, der ohne anzuhalten weiter über das Vorfeld ging.
    »Was machen Sie hier?«, fragte Dudley Tivon, als Josep bei ihm angekommen war.
    Josep lächelte und nickte in Richtung Hangar. »Muss rüber zu Bay sieben, Chef.«
    »Sie sind aus diesem Raumflugzeug gekommen.«
    »Was?«
    »Wie zur Hölle sind Sie reingekommen? Sie sind nicht von Zantiu-Braun. Diese Dinger sind gesichert bis Sonntag und zurück. Was hatten Sie da drin zu suchen?« Dudley Tivon hob den Arm, an dem er seinen Armband-Pearl trug.
    Informationen aus dem Datapool kamen in Joseps Bewusstsein. Dudley Tivons Ehefrau hatte ein Kollateralhalsband angelegt bekommen.
    Der Assistant Supervisor würde an die große Glocke hängen, woher er Josep hatte kommen sehen, und er würde keinerlei Sabotageakte gegen Zantiu-Braun dulden. Vielleicht war es das Halsband seiner Frau, das als Vergeltungsmaßnahme aktiviert wurde.
    »Ich wollte nur …« Joseps rechter Arm schoss hoch, und die steifen Finger krachten gegen Dudley Tivons Adamsapfel. Der Hals des Mannes brach von der Wucht des Schlages. Sein Körper taumelte zurück, doch Josep folgte ihm bereits. Er fing die schlaffe Gestalt auf, als sie zusammenbrach, und hob sie mühelos über seine Schulter.
    Die Skins waren immer noch außer Sicht. Niemand sonst war draußen vor dem Wartungshangar. Hastig joggte Josep zu der Tür, die er bei seiner Annäherung an das Raumflugzeug benutzt hatte, und schlüpfte hindurch.
    Es gab ein Büro fünfzehn Meter von der Tür entfernt, das für die Nacht geschlossen war. Er erreichte es in fünf Sekunden, legte die Leiche im Innern ab und sah nach, ob irgendjemand es bemerkt hatte. Weder die Wartungsmannschaften noch die Skins hatten reagiert, und keine Alarme kreischten im Datapool.
    Sie hatten sogar einen Alternativplan für ein unvorhergesehenes Ereignis wie dieses. Am wichtigsten war es, den Leichnam aus dem Raumhafen zu schaffen, damit er beseitigt werden konnte. Die Umgebung durfte keinerlei Verdacht erwecken.
    Josep rief ein Menü für Frachtroboter auf, die sich gegenwärtig im Wartungshangar befanden.
    Die Kameras draußen zeigten immer noch Dudley Tivon, der weiter über das Vorfeld ging. Er öffnete eine Tür zu einem benachbarten Hangar und verschwand darin.
     
     
    »Nach acht Jahren war Mozark halb um das Ring-Imperium herum gereist und hatte mehr als hundert Sternensysteme besucht, um sie zu erkunden und herauszufinden, welche Inspirationen sie ihm geben konnten. Er konnte sein eigenes Königreich nicht länger sehen. Der kleine Sternhaufen war hinter dem massiven Schein aus goldenem, rotem und dunkel-purpurnem Licht verschwunden, das das Zentrum bildete. Wenige von seiner Art waren je bis in diesen Teil des Ring-Imperiums gekommen, und doch fühlte er sich wohl unter all den anderen Rassen und Kulturen, die in diesem Abschnitt der Galaxis wohnten. Ihre Formen und ihre Biologie unterschied sich so sehr von der seinen, wie wir uns von den Asherfish von Romark unterscheiden, doch er konnte sie und ihre Art zu leben immer noch verstehen. Sie gingen ihren täglichen Geschäften nach, benutzten die gleiche Technologie, um Dinge herzustellen, die gleichen Maschinen, um ihre Raumschiffe anzutreiben, die gleichen Prozeduren, um den Mineralienreichtum nackter, einsamer Asteroiden einzusammeln. Die Endprodukte all dieser Aktivitäten waren unglaublich verschieden und so zahlreich wie die Chemie und die Bedürfnisse jeder einzelnen Rasse. Trotz all dieser Unterschiede waren sie immer noch aneinander gebunden von den gemeinsamen Wurzeln ihres Wissens, jenem Band, das das
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