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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume
Autoren: Peter F. Hamilton
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Königreich zu helfen.«
    Denise verstummte. Sie spürte sehr genau, dass die Kinder sie mit besorgten Gesichtern anstarrten. Eines oder zwei von ihnen waren sogar mürrisch und ungeduldig geworden. Sie zupften an Grashalmen und warfen den einen oder anderen sehnsüchtigen Blick hinaus zu der weißen Stadt hinter der Mauer. Es war nicht länger die Geschichte, die sie sich erhofft hatten, eine Reise voll schrecklicher Mühsal und Entbehrungen und Monster, gegen die der Held kämpfen musste. Alles, was sie jetzt noch hörten, war, dass Mozark die Nase über Wunder und Wunder rümpfte, die sie selbst niemals zu Gesicht bekommen würden. Ein schöner Held war er, dieser Mozark!
    Sie schalt sich selbst, weil sie aus den Augen verloren hatte, wem sie diese Geschichte erzählte, und suchte in ihrer Erinnerung nach weiteren Einzelheiten. Es gab viel, das sie weglassen konnte, die Philosophie und die abstrakten Dinge, und trotzdem würde es vielleicht noch für sie funktionieren.
    »So stand er nun in seinem Raumschiff und dachte all diese Gedanken über die Outbounds und die Letzte Kirche und ›Die Stadt‹ und selbst die Mordiff, und plötzlich wusste Mozark, was er zu tun hatte.«
    »Was denn?«, fragte eines der Mädchen eifrig.
    »Er musste nach Hause zurück«, sagte Denise. »Weil er in diesem Augenblick wusste, was er Endoliyn sagen musste. Die Sache, der er den Rest seines Lebens widmen wollte.«
    »Was denn?«, riefen alle Kinder auf einmal.
    »Es ist ein wunderschöner Tag«, antwortete Denise mit schelmischem Lächeln. »Ihr solltet spielen und ihn genießen. Ich erzähle euch bald, was geschah, nachdem Mozark in sein Königreich zurückgekehrt war.«
    »Jetzt!«
    »Nein. Ich habe gesagt, bald.«
    »Dann morgen!«
    »Vielleicht. Wenn ihr artig seid.«
    Sie versprachen, es zu sein.
    Sie ließ sie auf dem kleinen geschützten Rasen hinter dem Haus toben und spielen. Es war nicht nötig, auf ihre große alte Uhr zu sehen; sie wusste genau, wie spät es war. Das Goodwill-Fußballspiel würde jeden Augenblick anfangen.
    Cluster von genetisch veränderten neuralen Zellen verbanden sich mit dem Datapool von Memu Bay. Mehrere Reporter berichteten von dem Spiel – nicht, dass es großes Interesse gegeben hätte; die Zuschauerzahlen für das Spiel waren minimal. Die Reporter richteten bereits ihre Kameras auf das Spielfeld und fokussierten auf die beiden Mannschaften, als sie durch ihre Aufwärmroutinen ging.
     
     
    Lawrence stoppte den Ball sicher und dribbelte ihn mit der Innenseite seines rechten Fußes. Er hoppelte über den Boden und kam ein paar Meter vor Hal zur Ruhe, der ihm einen empörten Blick zuwarf. Das Manöver hätte ein anständiger Pass werden sollen, der direkt vor Hals Füßen landete, sodass er ihn in den Torraum des Gegners treten konnte. Stattdessen machte Hal einen hastigen Satz in Richtung des Balles, und zwei der Jugendlichen, gegen die sie spielten, griffen ihn mit Körpereinsatz an. Einen Augenblick lang meinte Lawrence, sie würden aus Versehen Rugby spielen. Hal hatte den Ball noch nicht ganz erreicht, und sie waren bereits mit grätschenden Beinen in der Luft.
    Hal schrie auf, als er fiel und seine Schulter den ganzen Aufprall abfing. »Leck mich doch …«, grunzte er in sich hinein.
    Der Schiri blies in seine Pfeife.
    Hal sah ihn erwartungsvoll an.
    »Freistoß«, grunzte der Schiri zögernd.
    »Und was für eine Karte zeigst du ihm?«, fragte Hal empört. Der Schiri ging davon.
    Lawrence und Wagner schoben die Hände unter die Schultern des Jungen und halfen ihm auf. »Das soll wohl ein Witz sein«, schrie Hal. »Das war wenigstens eine gelbe Karte!«
    »Leicht andere Regeln hier«, sagte Lawrence in der Hoffnung, dass sich der Junge beruhigen würde. Hal sah aus, als wollte er eine Prügelei anfangen.
    Die beiden gegnerischen Spieler, die ihn gefoult hatten, grinsten fröhlich. Einer von ihnen zeigte Hal den erhobenen Finger. » KillBoy sagt, du kannst dir den hier wohin stecken.«
    Hal warf sich fauchend nach vorn. Lawrence und Wagner konnten ihn nur mit Mühe festhalten. Von der Seitenlinie, wo die Einheimischen versammelt waren, erklangen vereinzelte Hochrufe.
    Es waren keine anderen Regeln, die hier galten. Zum zehnten Mal, seit das Goodwill-Spiel angefangen hatte, Lawrence’s Loafers gegen die Avenging Angels, fragte sich Lawrence, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war. Die Einheimischen sahen in dem Spiel anscheinend nichts weiter als eine Gelegenheit, mit eigenartig
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