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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume
Autoren: Peter F. Hamilton
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langen Stollen an den Schuhen die Zantiu-Braun-Squaddies zu Klump zu treten, und ihr Körpereinsatz hätte einen Kung-Fu-Meister zusammenzucken lassen.
    Unmittelbar vor dem Anstoß war Ebrey Zhang auf ein paar aufmunternde Worte vorbeigekommen. Nachdem er fertig war mit seinem Sermon über Gelegenheiten und verbesserte Beziehungen zur Zivilbevölkerung, hatte er zu Lawrence gesagt: »Wir möchten auf gar keinen Fall irgendwelchen Tumult, Sergeant. Lassen Sie es ruhig angehen da draußen, einverstanden?«
    »Ist das der Befehl, dass wir verlieren sollen, Sir?«, hatte Lawrence gefragt. Vermutlich war es als Kompliment gedacht; ihr Commander nahm an, dass sie automatisch gewinnen würden. Doch Lawrence hatte ein paar der Jungen gesehen, gegen die sie spielen würden. Groß und durchtrainiert. Es würde ein ziemlich enges Spiel werden.
    »Nein, nein«, antwortete Ebrey leise. »Aber wollen sie auch nicht in Grund und Boden spielen, nicht wahr? Wegen der Stimmung und allem.«
    »Verstanden, Sir.«
    »Guter Mann.« Ebrey schlug ihm jovial auf die Schulter und gesellte sich dann zu den übrigen Zantiu-Braun-Anhängern.
    Der gute Wille hatte keine fünf Minuten angehalten. Nicht, dass die Avenging Angels überhaupt welchen mit aufs Spielfeld gebracht hätten.
    Hal trat den Freistoß und sandte den Ball in weitem Bogen zu Amersy hinüber. Amersy startete mit dem Ball über den Flügel. Lawrence hielt sich auf der anderen Seite und auf gleicher Höhe. Zwei Gegenspieler deckten ihn eng. Eng genug, um versehentlich in ihn zu rennen, als der Schiri rein zufällig zur Seite sah.
    Lawrence stolperte durch den Dreck und hätte fast das Gleichgewicht verloren. Amersy war weitergerannt, und Lawrence hing zu weit zurück, um einen Pass anzunehmen. »Mist!«, grollte er. Seine Manndecker reagierten überrascht, als er sie unter Ellbogeneinsatz beiseite rammte. Glücklicherweise beobachtete der Schiri immer noch Amersy, als der Corporal angegriffen wurde.
    »Helft ihm!«, brüllte Lawrence seine Leute an. »Los, helft ihm, verdammt noch mal, ihr erbärmlichen Arschlöcher!«
    »Also wirklich, Sergeant!«, kam Captain Bryants tadelnde Stimme schwach vom Seitenaus. »Es ist wirklich nicht nötig, so zu reden!«
    Lawrence funkelte ihn wütend an und fluchte leise in sich hinein.
    Amersy versuchte immer noch, sich wieder auf die Beine zu rappeln, als die Avenging Angels mit dem Ball davonstürmten. Die bulligen Hooligans verfügten tatsächlich über ein gutes Ballgefühl, gestand sich Lawrence widerwillig ein. Sie passten sich den Ball gegenseitig zu und umspielten mit Leichtigkeit einen Mittelfeldspieler, der versuchte, sie abzufangen.
    Wo zur Hölle steckte der Rest der Mannschaft?
    »Verteidigen!«, brüllte Lawrence verzweifelt und winkte mit den Armen wie ein Semaphor. Wenigstens verstanden seine Hinterleute etwas von Taktik. Zwei kamen nach vorn, um sich den Avenging Angels entgegenzustellen. Drei bewachten den Strafraum. Ein Mittelfeld-Duo war unterwegs zum anderen Flügel, um den Stürmer der Avenging Angels zu decken, der sich nach vorne in Position schob. Lawrence sah einen der gegnerischen Mittelfeldspieler zu einer freien Fläche im Zentrum laufen und sprintete los, um ihn abzufangen.
    Es war doch kein so schlechtes Spiel, und seine Männer konnten ebenfalls harten Einsatz zeigen.
    Die Landmine ging unter dem Verteidiger von Lawrence’s Loafers auf der rechten Seite des Torraums hoch. Sie sprengte ihn drei Meter in die Luft, riss ihm die Beine ab und zerfetzte seinen Unterleib. Lawrence warf sich flach auf den Boden, als der dumpfe Donner der Explosion über ihn hinwegging. Ein unheimlicher Augenblick der Stille folgte. Dann polterte der Oberleib des Verteidigers auf das Gras, und leblose Arme zappelten grotesk von dem starken Aufprall. Sein Kopf fuhr herum und starrte blicklos auf das Tor. Lawrence erkannte Graham Chapell, einen Squaddie aus Ciarans Platoon. Blut und Eingeweide waren über den halben Platz verstreut. Noch immer war nicht der geringste Laut zu hören – alle waren viel zu schockiert, um zu schreien.
    Lawrence blickte sich wild um und sah den rauchenden Krater, der aus dem Boden gerissen worden war. Er begriff augenblicklich, was sich ereignet hatte. Alle hatten sich zu Boden geworfen. Er beobachtete voller Entsetzen, wie der Ball weiterrollte und über das unebene Gras tanzte.
    Bleib liegen!, beschwor er ihn lautlos. Gottverdammt noch mal, bleib liegen!
    Der verdammte Ball war schwer genug, um die nächste
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