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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02
Autoren: B Perplies
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!“ , rief der alte Hennruk Erzfinder. „Das muss gefeiert werden .“
    Das Wort „feiern “ brach den Bann, der auf allen Anwesenden lag. Unvermittelt fingen die Zwerge an zu jubeln, warfen ihre Waffen von sich und griffen erneut nach ihren Bierhumpen. Binnen weniger Augenblicke hatten sie die fünf bleichen Tiefenzwerge in ihre Mitte gezogen und boten ihnen Speis und Trank an. Ihre Erleichterung schien grenzenlos zu sein.
    „Kommt “ , sagte Tomrin zu Hanissa und Sando. „Gehen wir nach draußen und lassen die Zwerge ihre Verbrüderung feiern .“
    „Einverstanden “ , erwiderte Hanissa. „Mir schwirrt ohnehin so sehr der Kopf, ich glaube, ich brauche frische Luft .“ Sie winkte Gump zu. „Bis bald .“
    Der Zwergenwirt, der mit seiner Platte vor Ulthan und dessen Männern stand und ihnen seine „Gaumenschmäuse “ anbot, hob eine Hand zum Gruß. „Bis zur nächsten Fruchtbrause “ , rief er.
    Tomrin, Sando und Hanissa kämpften sich durch die Menge zur Tür und auf die Straße. In den letzten verbliebenen Pfützen auf dem Kopfsteinpflaster spiegelten sich die Strahlen der untergehenden Sonne.
    „Und jetzt ?“ , fragte Tomrin. „Ich habe keine Lust, schon nach Hause zu gehen. Da wartet nur mein Vater darauf, dass ich ihm die ganze Geschichte erzähle – und das habe ich in der letzten Stunde schon so oft getan .“
    Sando grinste. „So sind Zwerge einfach! Gute Abenteuer können die gar nicht oft genug hören. Und wenn sie sie dann weitererzählen, werden ihre Helden immer noch heldenhafter und ihre Schurken noch schurkischer .“
    „Vermutlich ist aus Xarblo Fel’Dathor in zwei Wochen ein Feuer speiender Grubengeist geworden “ , sagte Hanissa. „Und aus uns dreien … “
    „… eine Gemeinschaft furchtloser Abenteurer “ , ergänzte Tomrin begeistert. Der Gedanke schien ihm zu gefallen.
    „Wo du gerade von Gemeinschaft sprichst .“ Sando schaute in Richtung Haustür. „Wir bekommen Besuch .“
    Auf der Schwelle waren die Grubenjungs erschienen. Wonkar, Grimbak, Tumril und Bortha traten blinzelnd ins Licht und auf die Straße hinaus. Der kleine Thimon folgte ihnen. Er hatte noch immer den viel zu großen Helm auf dem Kopf.
    „Wir haben Bortha soeben in unsere Grube aufgenommen “ , erklärte Wonkar. „Alle waren dafür. Nur deine Stimme fehlt noch, Sando. Bist du einverstanden ?“
    „Nach allem, was er durchmachen musste, hat mein lieber Vetter das mehr als verdient “ , antwortete Sando. „Ich kenne keinen tapfereren Grubenjungen als ihn .“
    Wonkar zuckte kurz zusammen, als habe Sando ihn beleidigt. Doch dann grinste er. „Geht mir genauso .“
    „Und was macht ihr mit den Verrätern ?“ , warf Thimon ein. „Mit Urbin und Umbrin, die Sando an die Zwergenwehr verpfiffen haben ?“
    „Die Entscheidung überlasse ich Sando “ , sagte Wonkar. „Er soll bestimmen, was mit ihnen geschieht .“
    „Nichts “ , erwiderte Sando. „Lassen wir sie laufen. Sie gehören nicht mehr zu uns, das ist Strafe genug .“
    Hanissa sah ihre beiden Freunde an und machte eine auffordernde Geste. „Kommt jemand mit zu Osrum? Wir müssen ihm noch seine Spürechse zurückbringen .“
    „Guter Vorschlag “ , fand Tomrin.
    „Ich bin dabei “ , erwiderte Sando.
    Hanissa pfiff zweimal, und schon kam Fleck auf sie zugelaufen. Pip flatterte um ihn herum, als wolle sie ihn auffordern, mit ihr Fangen zu spielen.
    Plötzlich fasste Sando Hanissa am Arm. Er wirkte überrascht – sogar ein wenig erschrocken. „Da “ , raunte er. „Hinter dir .“
    Hanissa drehte sich um. Aus der dunklen Gasse zwischen dem Haus der Wasserhebers und dem der Nachbarn trat ein kleiner Junge. Seine blassgraue Haut und das weiße Haar zeichneten ihn als einen Tiefenzwerg aus.
    Sie wollte ihn gerade ansprechen, da quäkte Fleck fröhlich und lief auf ihn zu. „Fleck, nicht !“
    Doch der kleine Drache hörte nicht auf sie. Vergnügt ließ er sich von dem Zwerg den Kopf kraulen.
    Dieser lächelte. „Na, Gestaltwandler? Geht’s dir gut ?“
    „Gestaltwandler ?“ Tomrin sah seine beiden Freunde beunruhigt an. Dann wandte er sich wieder an den Tiefenzwerg. „Kennst du Fleck etwa ?“
    Hanissa schluckte. Je mehr Leute über Flecks Geheimnis Bescheid wussten, desto gefährlicher.
    „Der Gestaltwandler und ich sind alte Freunde, nicht wahr ?“ , murmelte der blasse Zwerg und lachte, als Fleck ihm die Hand abschleckte. „Zumindest seit heute. Wie, sagtet ihr, heißt er? Fleck ?“
    „Ich verstehe nicht .“ Sando
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