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Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Titel: Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)
Autoren: Bernd Perplies , Christian Humberg
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Mittagsstunde öffentlich gerichtet werden .“
    „Gesetz ist Gesetz, Hauptmann “ , sagte Feylor mit spöttischem Lächeln zu Ritter Ronan. „Ihr versteht das sicherlich .“
    „Gerichtet ?“ , wiederholte Hanissa. Besorgt sah sie zu Tomrin und Sando. „Was meint er damit? Was haben die vor ?“
    „Ihn zu töten “ , antwortete Sando mit Grabesstimme. „Sie nehmen uns Fleck weg, um ihn zu erledigen .“

Kapitel 13
    Flecks Schicksal
    Obwohl die Mittagssonne hell vom Himmel strahlte, war es für Tomrin, Hanissa und Sando die dunkelste Stunde des Tages, nein, sogar der ganzen Woche. Sie hatten sich solche Mühe gegeben, Osrum und Fleck zu helfen. Aber am Ende waren es doch Feylors Monsterjäger, die triumphierten. Sardor und Klynt hatten Fleck fortgeschleift, eingesperrt, und jetzt sollte er öffentlich gerichtet werden, damit die Bürger von Bondingor wieder ruhig schlafen konnten.
    Der Marktplatz, auf dem die Richtbühne aufgebaut worden war, platzte beinahe aus allen Nähten. Hunderte von Bürgern – Menschen, Zwerge, Elfen, Gnome und andere Bewohner der großen Stadt – hatten sich eingefunden, um dem Spektakel beizuwohnen. Fleischer, Schankwirte und andere Opfer des Nachtfressers gaben ihre Geschichten mit dem Ungeheuer zum Besten. An Ständen wurde Gebratenes, Bier und Süßkram feilgeboten. Und einige ganz findige Händler, wie Scharivarus Latanubis, verkauften ihre letzten Nachtfresser-Schutzamulette – jetzt als Gedächtnismünzen. Es herrschte prächtige Stimmung.
    Wir scheinen die Einzigen zu sein, die das hier nicht für ein Volksfest halten , dachte Tomrin düster. Hanissa, Sando und er saßen auf einer mitten auf dem Marktplatz aufgebauten Tribüne. Eigentlich war sie Würdenträgern der Stadt vorbehalten. Aber Tomrins Vater besaß als Hauptmann der Garde ein Anrecht darauf, dort zu sitzen, und er hatte sie mitgenommen. Von hier aus würden sie die beste Sicht auf das Geschehen haben – eine besondere Ehre, über die sie sich allerdings nicht freuen konnten.
    Osrum, der ebenfalls auf der Tribüne saß, wirkte genauso unglücklich wie die drei. Und auch Tomrins Vater brütete mit finsterer Miene vor sich hin. Allerdings war sich Tomrin ziemlich sicher, dass er sich vor allem über Feylors herablassendes Verhalten ärgerte.
    Natürlich schmückte sich der Stadtmarschall mit dem Sieg über den Nachtfresser. Mit Fleck und den beiden Monsterjägern im Schlepptau war er durch die Straßen gezogen und hatte dem Volk huldvoll zugewinkt. Und auch dieses mittägliche Ereignis feierte er, als habe er die Stadt von einem Heer Dämonen befreit.
    Fahnen flatterten rund um die Richtbühne. Soldaten der Leibgarde des Barons standen im Kreis um sie herum. Der Henker schließlich war ein Mann von solch riesiger Gestalt, dass sich unter der schwarzen Kapuze mit dem schmalen Sehschlitz auch ein Troll hätte verbergen können. Seine Axt war fast so groß wie er selbst, und das scharf geschliffene Axtblatt glänzte unheilvoll in der Sonne.
    „Wir müssen etwas unternehmen !“ , murmelte Tomrin unruhig. Er hatte zu sich selbst gesprochen, aber natürlich hatten Hanissa und Sando ihn gehört.
    „Was denn ?“ , fragte Sando. „Hanissa hat doch schon versucht, mit dem Stadtmarschall zu sprechen. Aber der wollte sie nicht anhören .“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir können natürlich die Soldaten angreifen, um Fleck zu retten. Aber ich glaube nicht, dass wir weit kommen würden .“
    In diesem Augenblick wurden sie von einer Trompetenfanfare unterbrochen. Die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf die Bühne. Ein Herold trat vor. „Höret und jubelt, Bürger von Bondingor !“ , rief er mit lauter Stimme. „Der Nachtfresser wurde gefangen !“
    Beifälliges Rufen und Klatschen drang aus der Menge.
    „Die Gefahr ist gebannt !“
    Der Jubel brandete erneut auf.
    „Werdet nun Zeugen, wie das Ungeheuer seiner gerechten Strafe zugeführt wird .“
    Der Beifall wurde lauter. Die Menge begeisterte sich immer mehr.
    „Bürger von Bondingor, begrüßt euren Stadtmarschall Feylor von Garsting, seine furchtlosen Monsterjäger und das grausige Ungeheuer, den Nachtfresser !“ Der Herold machte eine ausladende Geste, und Feylor von Garsting erklomm die Richtbühne. Unglücklicherweise war ein Teil der Menge schon darauf aus, dem Nachtfresser Schmähungen zuzurufen, sodass der Stadtmarschall mit einer eigenwilligen Mischung aus Applaus und unflätigem Gebrüll willkommen geheißen wurde.
    Tomrin sah, dass Feylor dem
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