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Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Titel: Dr. Silberfisch in gemeiner Mission
Autoren: Harald Tonollo
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gemeint mit:
    Wir müssen uns um Doktor Silberfisch kümmern?«
    »Na ja«, sagte Palme.
    »Er steht schon

     
    die ganze Zeit im Hausflur herum und regt sich tierisch auf. Und er hat gemeint, dass er an die Presse gehen will. Er will alles, was er hier gesehen hat, der Zeitung erzählen.«
    Polly sah Pit entsetzt an.
    »Aber, was hat er denn gesehen?«, wollte Pampe wissen.
    »Na, zum Beispiel, wie Polly und ich geschwebt sind!«, mischte sich Pit ein.
    »Das könnten wir abstreiten«, überlegte Pampe laut. »Aber er hat noch was von verzaubertem Tee und Männern in Ameisen gesagt.«
    »Männern in Ameisen?«, fragte Pampe.
    »Oje! Die Entspannungsbecken!« Polly schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf. »Er muss rumspioniert haben!«
    »Wir lassen einfach keinen Reporter ins Haus!«, schlug Pampe vor.
    »Aber genau daraus würden die sicher eine Riesenstory machen«, erwiderte Pit. »Wenn wir uns weigern, denken die erst recht, dass wir was zu verheimlichen haben! Und
die
Geschichte wäre dann bestimmt ziemlich fies – und das Ende für euer Bestattungsinstitut.«
    »Und außerdem der Anfang von fürchterlich viel Getratsche und Geläster in der Schule«, befürchtete Polly.
    »Das müssen wir unbedingt verhindern!«, sagten die Zwillinge wie aus einem Mund.
    Pit schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich verstehe das nicht. Doktor Silberfisch war früher so ein netter Arzt. Und jetzt …« »Hat er sich wohl verändert«, sagte Polly. »Passt auf! Wir gehen runter essen. Danach sehen wir in den Magia-Büchern nach, ob wir einen passenden Zauber finden, mit dem wir Doktor Silberfisch außer Gefecht setzen können.«

Vergebliche Suche
     
    Doktor Silberfisch spürte ein leichtes Kribbeln in seinen Füßen. Mühsam versuchte er, das rechte Bein anzuheben – und tatsächlich: Die Wirkung des Tees schien endlich nachzulassen!
    In diesem Moment stürmten Polly, Pit und die Zwillinge die Treppe hinunter und – ohne ihn zu beachten – weiter ins Esszimmer. Dann kam die Köchin mit einer Schale aus der Küche gestürzt und hetzte an ihm vorbei.
    Sofort erwachte in Doktor Silberfisch neuer Tatendrang. Solange diese komische Familie mit dem Mittagessen beschäftigt war, konnte er sich ungestört im Haus umsehen. Endlich hatte er freie Bahn. Er musste noch mehr Beweise für die Zeitung sammeln. Die Entdeckung einer solchen Art von merkwürdigen Lebewesen würde ihn auf einen Schlag weltweit bekannt machen. Die zwei schwebenden Kinder waren ja nun leider wieder am Boden. Aber vielleicht konnte er in der Küche weitere Entdeckungen machen.
    Zunächst kam er nur wie in Zeitlupe vorwärts, aber dann wurde er von Meter zu Meter schneller. Als er die Küche erreichte, stieß er eilig die Tür auf.
    Der Raum sah aus wie aus einem längst vergessenen Jahrhundert: In der Mitte stand ein alter Holzofen, über dem ein großer Kessel hing, aus dem gelblicher Qualm aufstieg. Auf dem Tisch unter dem völlig verschmierten Fenster lagen dutzendweise große und kleine Messer, die allesamt Rost angesetzt hatten. Er entdeckte ein paar Küchenutensilien, die er beim besten Willen keinem ihm bekannten Zweck zuordnen konnte. Auf einem Schneidebrett lagen die Reste eines ihm unbekannten Lebensmittels, die einen schmierigen Schleim absonderten. Neugierig ging der Doktor auf ein altes Regal zu, in dem etliche verschlossene Steinbehälter standen. Langsam nahm er den ersten Deckel ab. Der Inhalt roch streng und er wich zunächst zurück. Dann aber schaute er doch hinein. Er stutzte. Was war das? Das sah ja aus wie …? Schnell öffnete er den zweiten Behälter, dann den dritten. Doktor Silberfischs Augen wurden größer und größer.

 

»Was machen Doktor von Menschen in Küche von Karla?« Der Arzt drehte sich erschrocken um und schaute in die strengen Augen der Köchin.
    »Sind das etwa Blutegel?« Er hielt Karla einen der Steintöpfe unter die Nase. »Und das da …«, er griff nach dem nächsten Behälter, »das sind doch Kakerlaken, oder?«
    »Blutegel gut für Geschmack von Soßen dunkel, Kakerlaken gut für … «
    »Hannibal!« Polly stand plötzlich in der Tür. Sie hielt den kleinen Yorkshireterrier auf dem Arm und starrte die beiden entsetzt an.
    Hinter ihr betrat der Butler den Raum.
    »Wer sind
Sie
denn?«, fragte Doktor Silberfisch verwirrt.
    »Gestatten der Herr, Bruno mein Name«, stellte Bruno sich mit einer leichten Verbeugung vor. »Ich bin der Butler und möchte für die Herrschaften die Schlabberquallensuppe mit der
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