Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Dr. Silberfisch in gemeiner Mission

Titel: Dr. Silberfisch in gemeiner Mission
Autoren: Harald Tonollo
Vom Netzwerk:
Großvater?«
    »Ähm, Opa … ich meine Otto. Otto Opalowski.«
    »Otto Opalowski?« Die junge Frau runzelte die Stirn. »Nein, den kenne ich nicht.«
    »Er arbeitet ja auch nicht hier. Er will nur … eine Anzeige aufgeben«, sagte Pit.
    »Oh, dann musst du in die Anzeigenabteilung. Die ist aber im Erdgeschoss«, lächelte die Frau.
    »Ach so. Ja dann, vielen Dank.« Pit schloss die Tür und atmete erleichtert auf.
    »Los, weiter«, drängte Pampe und Pit ging zum nächsten Büro. Diesmal vergaß er in der Eile anzuklopfen, öffnete die Tür – und schaute direkt in das verdutzte Gesicht von Doktor Silberfisch.
    »Hach!«, rief dieser. »Das sind sie! Das sind die Kinder dieser unmöglichen Familie!«
    »Die da?« Der Journalist hob staunend seinen Blick.
    »Polly, los, der Zauberspruch!« Pit fixierte Doktor Silberfisch.
    Aber Polly hatte Magia Eins versehentlich zugeschlagen und blätterte jetzt nervös darin herum. »Ich hab’s gleich! Irgendwas mit Apfel«, murmelte sie, während der Journalist verständnislos »Zauberspruch? Apfel?« wiederholte.

     
    »Hier ist es!«, rief Polly erleichtert:
»Kürbiskern und Apfelstiel,
all der Dinge sind nicht viel.«
    »Was hat das denn jetzt schon wieder zu bedeuten?«, schnaubte der Doktor aufgebracht.
    Palme las schnell den zweiten Vers:
»Vergiss die Zeit, die vorher war,
nur die Gegenwart bleibt klar.«
    Jetzt war Pampe an der Reihe:
»Drachenfeuer und noch mehr,
alles werde kahl und leer!«
    »Kahl und leer?«, stutzte Pit. »Drachenfeuer? Das war doch nie und nimmer der richtige Spruch.«
    Pampe schaute noch einmal in Magia Drei. Dann zog er die Augenbrauen zusammen. »Ups! Ich bin auf der falschen Seite gelandet.« Pampe warf Pit einen vorwurfsvollen Blick zu. »Alles nur wegen der Hektik, die du hier verbreitest!«
    Dann begann der unbeabsichtigte Zauber zu wirken …

Ein irrer Zauber
     
    Von einer Sekunde auf die andere hatte sich der Schreibtisch des Journalisten lautlos in Luft aufgelöst. Der Reporter, der seine Ellbogen gerade noch auf der Tischplatte abgestützt hatte, fiel kopfüber zu Boden. Dann war sein Stuhl weg – genau wie der von Doktor Silberfisch, der unsanft auf seinem Hinterteil landete. Anschließend verschwanden die Bilder von den Wänden, danach die Zimmerpflanzen. Und nach wenigen Sekunden war das Büro vollkommen leer.
    »Was …« Der Journalist sah sich ungläubig um. »Was um alles in der Welt …?«
    »Habe ich es Ihnen nicht gesagt!«, rief der Doktor aufgeregt und versuchte mühsam, wieder aufzustehen. »Sie leben mitten unter uns! Zauberer! Hexen! Monster! Und
ich
habe sie entdeckt. Das dürfen Sie in Ihrem Artikel nicht vergessen!«

     
    »Aber das ist doch unmöglich«, murmelte der vollkommen fassungslose Journalist. »Völlig unmöglich!«
    »Reden Sie keinen Blödsinn!«, schnauzte Doktor Silberfisch ihn an. »Sie sehen doch, dass es möglich ist. Am besten, ich schreibe den Artikel persönlich. Sie können eine Sonderausgabe bringen. Noch heute Abend. Mit
meinem
Namen darunter!«
    Pit, Polly, Pampe und Palme schauten sich entsetzt an.
    »Schnell! Den richtigen Zauber!«, rief Pit.
    Polly und Palme wiederholten eilig ihre Zeilen aus Magia Eins und Zwei. Dann war Pampe an der Reihe. Pit, Polly und Palme – und auch der Doktor und der Journalist – starrten ihn gebannt an.
    Pampe versuchte, sich zu konzentrieren.
»Gut gelaunt und hocherfreut …«
    Pampe blickte kurz auf – und erbleichte. Mit zu Fäusten geballten Händen kam Doktor Silberfisch auf ihn zu. Die anderen hielten vor Schreck die Luft an.
    »Schluss jetzt mit dem Zauber!«, rief Silberfisch zornig und versuchte, Pampe Magia Drei zu entreißen. »Das reicht! Wir haben gesehen, was ihr anrichtet und …«
    Aber Pampe hatte den zweiten Teil des Spruches noch vor Augen und rief, während er mit dem Doktor um das Buch rang:

     
»tust du Gutes nur ab heut!«
    Augenblicklich hielt der Doktor inne und sah sich verwirrt um. Auch der Journalist schien nicht zu wissen, wo er war. Daraufhin wechselten beide mehrmals ihre Gesichtsfarbe: Zuerst wurden sie schneeweiß, dann ging ein Rosarot über in ein Dunkelrot, das nach kurzer Zeit Pflaumenblau wurde, wobei Doktor Silberfisch deutlich mehr lila Anteile hatte als der Journalist. Am Ende dieses Farbenspiels lachten beide herzerfrischend auf.
    »Sie haben aber ein lustiges Büro«, kicherte Doktor Silberfisch. »Mit so schrecklich viel Platz.«
    »Oh ja! Man könnte auch einen Tanzsaal daraus machen«, lachte der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher