Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dornen um mich (German Edition)

Dornen um mich (German Edition)

Titel: Dornen um mich (German Edition)
Autoren: Sabine Berger
Vom Netzwerk:
wir so herrlich dumm und unbekümmert waren. Inzwischen hatten wir nämlich durchaus begriffen, dass der lange Weg zu Fuß nicht zu meistern war und wir ja doch unbedingt einen Bus brauchten.
    Wie zwei junge Teenager torkelten wir durch die Gegend und fühlten uns beschwingt, heiter und irgendwie ... unzerstörbar. Dass wir längst nicht mehr auf der Hauptstraße unterwegs waren, hatten wir nicht bemerkt. Dass weit und breit kein Mensch zu sehen war, entging uns ebenso. Doch etwas gab es schon, das hinter uns hergeschlichen kam, hinterlistig und böse ... und ganz ohne Seele.

01. Kapitel Das Himmelsreich
     
     
    „Verflucht noch einmal! Die Strafe ist viel zu hart!“, schrie er und vergrub sein Gesicht in den Handflächen. „Ich kann das nicht! Ich halte das nicht aus. Hilf mir doch! Tu was! Bitte!“, wimmerte er und sank in sich zusammen. Sein Freund legte den Arm um seine nackten Schultern
    „Berek! Ich kann nicht! Das weißt du doch!“, erwiderte er. „So gerne ich auch helfen würde: Das Gericht hat ein Urteil gefällt und es ist immerhin besser als der Kerker, findest du nicht?“
    „Aber eine Sterbliche! Weißt du was das heißt? Ich werde nie wieder der Alte sein! Nie wieder! Es ist schlicht eine Katastrophe!“, jammerte Berek und sein Freund reichte ihm einen vollen Becher Wein.
    „Komm! Trink! Dann kannst du besser denken.“, lachte Frederik und nahm selber einen großen Schluck vom teuflischen Getränk. Der Wein war mit Essenzen der Reinkirsche versetzt und zusätzlich gewürzt mit Lavendel und Zimt. Zuviel davon konnte natürlich Halluzinationen hervorrufen, doch für außergewöhnliche Situationen, war das Gebräu ein wahres Heilmittel. Berek setzte den Becher an und trank ihn in einem Zug leer.
    „Pfau, Alter! Jetzt hast du aber nichts mehr zu meckern, oder?“, rief Frederik voll der Bewunderung für die Trinkleistung seines Freundes.
    „Hrmpf!“, war dann alles was Berek erwidern konnte. Er hatte den ganzen Tag nichts gegessen und war durch den Wein augenblicklich volltrunken. Bilder tanzten in seinem Kopf von rechts nach links und bereiteten ihm in ihrer zähen Langsamkeit Freude. Er grinste bis über beide Ohren, schielte ein wenig und erbrach sich im nächsten Moment auf seinen Freund. Genau in dem Moment erlosch dann auch dessen Beigeisterung.
     
    Am nächsten Tag ging es Berek bedeutend besser. Er hatte gut geschlafen und noch besser gefrühstückt. Womöglich lag sein gutes Befinden auch an dem wunderbaren Traum, der ihn in der Nacht beglückt hatte. Darin war die Sterbliche wunderschön gewesen, hatte sich bis zur Besinnungslosigkeit in ihn verliebt und war zur besten aller Liebhaberinnen geworden. Alles hatte sie für ihn getan, mit Freuden und einer Wollust, die seiner um nichts nachstand.
    „Berek! Du siehst gut aus!“, jubelte Frederik, der beschwingt in die Frühstücksstube trat und seinen Freund lächelnd mit einer Bürste in der Hand vorfand. Sein strubbelig abstehendes Haar war kaum in Form zu bringen, aber wenigstens hatte er sich gewaschen und Zähne geputzt. Strahlend stand er also vor dem Spiegel und winkte Frederik zu.
    „Ich muss ja hübsch aussehen für meine Reise!“, erwiderte er, schleckte über seine Handfläche und brachte eine besonders widerspenstige Haarsträhne mehr in Richtung Gesichtsnähe. Frederik lachte.
    „Bei allen Göttern, Berek. Dich haben sie mit viel zu viel Eitelkeit und Wollust ausgestattet. Vielleicht solltest du ein paar deiner Lebenseinstellungen überdenken, ehe du ins Land der Sterblichen aufbrichst. Du weißt die Frauen dort sind launisch und unberechenbar. Und wer weiß schon wie du aussehen wirst! Wenn du erst einmal durch das Portal gegangen bist, passt sich dein Aussehen den gegebenen Anforderungen an. Doch worauf stehen die Frauen dort drüben gerade? Vielleicht mutierst du ja zu einer absoluten Tunte!“, kicherte Frederik und bekam dafür einen festen Boxhieb von seinem Freund.
    „Unsinn! Ich bin so voller Testosteron, dass diese Variante flach fällt.“, lachte Berek, während Frederik sich über den geboxten Arm rieb.
    „Au! Das hat weh getan!“
    „Sollte es auch, du Abklatsch eines Fauns!“
    „Was? Ich und Abklatsch? Nur weil deine Hormone ständig überquellen? Warum bist du wohl in solch misslicher Lage? Hm? Könnte das an deinem ewig erregierten Pimmelchen liegen?“
    „Pimmelchen? Sag’ mal tickst du noch richtig? Mein Schwanz ist göttlich! Das weiß jeder, vor allem die Frauen. Gerade die des Richters
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher