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Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger
Autoren: John Brunner
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Straßenecke laufen. »Ich habe Sellers losgeschickt, um die Feuerwehr anzurufen«, sagte er, »und wir sollten warten, bis sie eintrifft, denke ich.«
     
    »Wozu?.« sagte Branksome und fragte sich, ob es die Müdigkeit war, die ihn so begriffsstutzig machte.
    »Ich habe ihnen sagen lassen, sie sollen Schutzkleidung mitbringen. Feuerschutzanzüge oder so was. Und Waffen, falls sie welche haben. Ich habe meine Schrotflinte im Wagen, aber wenn ich mich nicht irre, sind diese Gestaltwechsler durch Kugeln nicht zu verwunden. Andererseits – haben Sie schon mal erlebt, wenn ein Mann von einem Wasserstrahl aus einem Druckrohr getroffen wird? Und da der Chief Constable etwas dagegen hat, dass ich die Armee um Hilfe bitte«, setzte er trocken hinzu, »muss ich mir die Männer, die ich brauche, eben woanders holen.« Er wandte den Kopf, als er einen Wagen scharf bremsen hörte.
    Es war jedoch kein Streifenwagen der Polizei, wie er erwartet hatte, sondern ein Mini. Tom Reedwall sprang heraus und nahm ein seltsames, selbst gebasteltes Gerät vom Rücksitz. Es bestand aus einem Zylinder, der auf ein rohes Holzbrett montiert war, und einer Art Handpumpe. Tom erkannte die beiden Polizisten und ging auf sie zu. Doch bevor er sie erreichte, trafen die ersten Streifenwagen der Polizei ein, und Neville ging fort, um die Constables über die Lage zu instruieren.
    »Was haben Sie da?« fragte Branksome.
    »Ich habe es aus einer meiner Preßluftflaschen vom Tauchgerät und einer Laborpumpe gebastelt«, sagte Tom. »Die Flasche enthält anderthalb Liter reine Salpetersäure. Ich kann mir nichts anderes vorstellen, was diese verdammte Bestie erledigen könnte.«
    Bevor Branksome antworten konnte, brauste ein Spritzenwagen der Feuerwehr heran, und mehrere Männer sprangen herab, alle in Schutzanzügen aus einem hitzeabweisenden Aluminium-Material, mit den dazugehörigen Handschuhen und Helmen. Neville rief sie zu sich, und auch alle anderen Männer, bis auf die beiden Sanitäter des Krankenwagens, die sich um Morley kümmerten, traten zu ihm.
    »Wir wissen nicht genau, was wir hier haben«, sagte Neville so laut, dass alle ihn hören konnten. »Wir nehmen an, dass es ein tollwütiger Hund ist, den jemand hier ins Land geschmuggelt hat.
    Wir werden entlang des Zauns, der das Hafengelände abschließt, Aufstellung nehmen und uns langsam vorarbeiten. Wir werden auch das Ufer absperren, damit der Hund nicht ins Wasser entkommen kann. Vorausgesetzt, dass er nicht bereits in dieser Richtung geflohen ist. Und, um Ihre Frage vorwegzunehmen: Hunde mit Hydrophobie haben keine Angst vor dem Anblick von Wasser. Noch Fragen?«
    Einer der Feuerwehrmänner sagte: »Wir brauchten Gewehre für diesen Job.«
    »Ich habe eine Schrotflinte bei mir und werde sie mitnehmen. Aber Sie haben eine viel wirksamere Waffe. Rollen Sie die Schläuche aus und verlegen Sie sie auf dem ganzen Gelände. Und verteilen Sie die Schutzanzüge an meine Männer.«
    »Chief Inspector«, sagte Tom.
    »Ja.«
    »Es sind vielleicht zwei Hunde hier. Meiner hat mir das Leben gerettet, wie Sergeant Branksome mir sagte. Der Geruch des anderen, hinter dem wir her sind, hat ihm anscheinend nicht gefallen. Vielleicht hat er ihn gestellt, wie es Hunde dieser Rasse in Afrika mit Löwen tun. Ich … ich möchte ihn nicht verlieren.«
    »Was für eine Farbe hat Ihr Hund?«
    »Braun. Der andere ist dunkel, fast schwarz.«
    »Haben Sie das gehört? – Gut. Verteilen Sie jetzt die Schutzanzüge!«
     

 
     
     

     

 
    Nachdem Tom dem Chief Inspector von seiner Säure-Kanone berichtet hatte, bekam auch er einen der Schutzanzüge. Er fühlte sich sehr unbeholfen und unbeweglich darin und hielt seine seltsame Waffe in Hüfthöhe, als er neben dem offenen Tor Aufstellung nahm, während die Streifenwagen hereinfuhren und dann die Feuerlöschwagen – es waren inzwischen drei geworden –, die zu Hydranten rollten, an denen die Männer ihre Schläuche anschließen wollten.
    Dann befahl Neville, nur an seiner Stimme erkennbar, da auch er einen Schutzanzug angelegt hatte, den Beginn der methodischen Suchaktion in dem labyrinthartigen Gelände des kleinen Hafens.
    Im Dunkel der Nacht wirkte er unheimlich und verwirrend. Die wenigen Lampen, die brannten, hingen an Drähten zwischen hohen Masten. Große Kistenstapel, die mit Planen verdeckt waren, wirkten wie verwitterte Felsformationen; aufgeschossene Taue sahen aus wie zusammengerollte, schlafende Riesenwürmer. Jedes Mal, wenn die Meeresbrise die
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